Jamiroquai – Rock Dust Light Star

Jamiroquai

Lange fünf Jahre ist es her, dass Jamiroquai ein neues Studioalbum veröffentlicht haben. Mit einem Labelwechsel, einer Werkschau und diversen Nebenprojekten wurde die Zeit nur sehr dürftig genutzt. Das Comeback in Form von „Rock Dust Light Star“ wird daher umso gespannter erwartet. Können Jay Kay und Konsorten nach etwas schwächeren Platten an die Glanzzeiten der 90er Jahre anknüpfen?

Gut, legitime Nachfolger zu „Virtual Insanity“, „Canned Heat“ und Konsorten sucht man zwar vergebens, ein mehr als grundsolides Album haben die Briten aber dennoch am Start. Über den eröffnenden Titeltrack „Rock Dust Light Star“ (ein wenig Feelgood als Ankerpunkt) geht es direkt in die erste Single „White Knuckle Ride“, die sich mit deutlich housigem Einschlag bereits in den deutschen Charts platzieren konnte. Gerade dieser Hauch von Experimentierfreudigkeit macht den Reiz des neuen Studio-Outputs aus – bekannte Klangwelten bekommen den dringen notwendigen Tweak fürs 21. Jahrhundert.

„Smoke And Mirrors“ lässt ein Saxophon über einen Traum aus Funk, Bontempi und Neo-Swing gleiten, die kommende Single „Blue Skies“ erfüllt Jay Kays Vision der perfekten Ballade mit Streichern und maximaler Eingängigkeit (angenehm klischeefrei), und „Hey Floyd“ lässt einen Hauch von Reggae und Dub Einzug halten. Vergleichsweise klassische, tanzbare Jamiroquai-Nummern wie „All Good In The Hood“ und das großspurige „Lifeline“ wirken daneben bieder, auch wenn sie in Wirklichkeit durchaus hitverdächtig verpackt wurden.

Sind das denn überhaupt noch Jamiroquai? Dürfen die das denn? Natürlich dürfen sie, denn „Rock Dust Light Star“ wird auf diese Art und Weise zum besten Werk der Briten seit „Synkronized“. Experimentierfreudigkeit und einer gewissen Unbekümmertheit sei Dank – Jay Kay und Konsorten sind endlich wieder relevant. Auch wenn „Rock Dust Light Star“ sicherlich nicht ihre einfachste oder gar zugänglichste Platte ist, gerade der positive Wahnsinn und Forscherdrang begeistert. Welcome to a home away.

VÖ: 29.10.2010
Mercury Records (Universal Music)

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