Lucifer Star Machine – Satanic Age

Lucifer Star Machine
(c) Andrea Härle

Skandinavischer Rock muss nicht unbedingt aus dem hohen Norden kommen. Das beweisen die 2002 in London gegründeten und seit einem Jahrzehnt in Deutschland ansässigen Lucifer Star Machine aktuell einmal mehr. Ihr knackiger Mix aus Rock’n’Roll, Punk, Hard Rock und Garagen-Attitüde bietet hohen Unterhaltungswert, bei dem sich die Nackenmatte automatisch mitschüttelt. „Satanic Age“ ist ihr zweites Album für The Sign Records, während der Pandemie geschrieben, über knapp sechs Monate in Lübeck eingespielt und nun mit gewohnter Wucht auf das feierwütige Publikum losgelassen.

The Hellacopters und die Backyard Babies lassen grüßen, wenn Tracks wie „Censorshipped“ mit aller Wucht durch die Boxen reiten und keine Gefangenen nehmen. Tor Abyss treibt die Meute mit seinen Zeilen an, beherrscht die Manege, während sich rundherum Action Rock mit Punk-Attitüde aufbäumt. „Hard Luck Mary“ mit einem Gastbeitrag von Kit Swing (Seven Days And Doesn’t Die) bemüht sich zwischendurch um etwas Turbonegro-Gitarrenarbeit, bevor der Refrain zwischen Düster-Punk und Rockabilly ein charmantes Fass aufmacht.

Apropos Düster-Punk: „Psychic Vampires“ könnte durchaus von den Misfits stammen und lebt doch in jeder Hinsicht von der typischen DNA der Lucifer Star Machine. Marc „Sparky“ Phillips von Demented Are Go wertet einen ohnehin guten Song noch weiter auf. Der energische, unterhaltsame Sprint von „The Life You Dread“ lehrt das Fürchten, nur vom Titelsong „Satanic Age“ überboten. Dramatische Drohgebärden und bekömmliche Düsternis legen sich über dreieinhalb actionreiche Minuten, die nicht mehr aus dem Ohr gehen – so wie auch das mächtige, stampfende „Live Another Day“.

Souverän reiht sich „Satanic Age“ in die Riege verdammt guter Platten dieser Band ein, die gefühlt immer besser wird. Skandinavischer Charme, düsterer Punk und klassischer, treibender Rock geben sich die Klinke in die Hand, von mächtigen Hooks und Singalongs begleitet. Lucifer Star Machine wissen ganz genau, wie der sprichwörtliche Hase läuft, ohne dabei jemals in die Routinefalle zu tappen. Richtig guter Rock von vorne bis hinten, hörbar auf ein noch packenderes Live-Erlebnis getrimmt, stiftet beste Stimmung, Luftgitarren- und partytauglich. Teuflisch stark.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 14.04.2023
Erhältlich über: The Sign Records (Bertus)

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