Erik & Me – Versteck
Erik Lautenschläger und seine vier Mitmusiker sind zurück! Seit einiger Zeit musiziert man nun schon zu fünft, neben Erik sind noch zwei Kanadier und zwei Frauen an Bord. Nachdem die Vorabsingle „Herbst“ bereits die perfekte Einstimmung auf die dunkle Jahreszeit darstellte, gibt es nun zu Beginn des neuen Jahres ein ganzes Album von ihnen zu hören. „Versteck“ heißt das gute Stück, das sich als konsequente Weiterentwicklung ihres letzten Albums „Hundertsechzig Zeichen“ herausstellt.
Mit „Schreien“ legt die Band gleich recht fulminant los. Doch der Song ist nicht nur einfach flott und treibend, sondern besitzt, wie eigentlich fast das gesamte Album, auch noch eine besondere, leicht melancholische Note. Ähnliches lässt sich auch über den zweiten Titel namens „Sonderbar“ sagen, bei dem Erik & Me ebenfalls drauflos rocken, dabei aber ein feines Gespür für Nachdenklichkeit und die leisen Töne zwischen den lauten Gitarren beweisen. Die Texte sind ohnehin über jeden Zweifel erhaben und sind deutlich oberhalb des deutschsprachigen Durchschnitts anzusiedeln.
Das Album enthält auch ruhigere Songs wie „Einsam“, die sich ebenfalls gut ins Gesamtbild einschmiegen. Besonders melancholisch ist „Zu groß“, die Quotenballade des Albums. Hier ist die Melancholie besonders intensiv zu spüren, doch wirkt sie dabei nie künstlich oder aufgesetzt. Die Vorabsingle „Herbst“ ist erst recht weit hinten auf der CD als Nummer acht zu finden. So genial und intensiv dieser Titel auch ist, es gibt genug andere Songs auf dem Album, die qualitativ auf gleichem Niveau anzusiedeln sind.
Doch nicht alle Songs auf der Platte sind perfekt, „Genug“ weist leider sogar dezenten Nervcharakter auf. Dennoch ist das Gesamtbild einfach stimmig und das Album als äußerst gelungen zu bezeichnen. Für die dunkle Jahreszeit liefern Erik & Me somit auch auf Albumlänge den perfekten Soundtrack ab. Alle, die das erste Album „Hundertsechzig Zeichen“ mochten, werden „Versteck“ lieben, denn es bietet den gewohnten Erik & Me-Charme, nur noch wesentlich intensiver als bisher.
VÖ: 07.01.2011
Revolver Distribution (Cargo Records)
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