Earthship – Exit Eden

Earthship

Auch wenn es das Kollektiv The Ocean als solches nicht mehr gibt – längst ist von einem festen Lineup zu sprechen – hilft man sich immer noch gegenseitig. So hat Ex-The Ocean-Drummer Jan Oberg für sein Projekt Earthship den Wechsel hinters Mikro gewagt und veröffentlicht über das Label seines ehemaligen Mitstreiters Robin Staps, der für das Debütalbum „Exit Eden“ die zweite Gitarre übernimmt.

Simplifiziert man die Präsentation der neun Songs (plus Intro und Outro), so darf man Earthship als härtere The Ocean mit Hang zu düsterem Rock verstehen, die sich selten in progressiven Songstrukturen verlieren und stattdessen das Gaspedal des Wahnsinns auf Anschlag durchdrücken. Songs wie „A Line Divides“ und „Sea Of Peril“ wirken schroff, ungeschliffen und doch rasiermesserscharf auf den Punkt gebracht. Die schrillen Gitarren und die Mischung aus Growls und manischen Schreien sind eine Dauerbelastung für die Nerven, eine fortwährende Herausforderung.

In diesem Musik gewordenen Irrsinn verstecken sich wütende Attacken („Born With A Blister“) ebenso wie ein kleiner Hoffnungsschimmer („Grace“) zwischen einem Hauch von Punk. Gerade bei „Soul Embedded“ und „Fever Pitch“ sollten Fans von Howl und Kvelertak die Lauscher aufsperren – viel treibender und doch martialischer kann ein Post Metal-Track nicht sein, denn ein Hauch von Pelagic-Dynamik ist immer präsent.

Wenn schon von Pelagic gesprochen wird – wie bei allen Bands auf Robin Staps‘ Label wirkt der Sound vertraut, kann man Elemente von The Ocean erkennen und darf man sich doch über eine eigenständige, herausfordernde und schlichtweg faszinierende Mischung freuen, eine Klangmelange an Kunstform. „Exit Eden“ reiht sich nahtlos in diese Riege ein. Großes Kino von Earthship.

VÖ: 11.02.2011
Pelagic Records (Cargo Records)

Exit Eden @ Amazon kaufen

Earthship @ Home | @ Myspace