Anthrax – Fight ‚Em ‚Till You Can’t
Was sich bei den Thrash Metal-Legenden Anthrax in den letzten Jahren abgespielt hat, spottet jeder Beschreibung. Für eine Reunion mit Joey Belladonna, Sänger in den 80ern, wurde John Bush mehr oder minder aus der Band komplimentiert. Für das neue Album „Worship Music“ sollte der bislang unbekannte Dan Nelson am Mikro stehen, der vor einem Konzert unter dubiosen Gründen gefeuert wurde. Bush war kurze Zeit mit an Bord, man konnte sich jedoch nicht auf eine längere Zusammenarbeit einigen. Der aktuelle Sänger? Joey Belladonna. Hätte man auch viel einfacher können. Besagtes „Worship Music“ erscheint mit ordentlicher Verzögerung am 13. September – das erste reguläre Studioalbum seit acht Jahren. Der Teaser „Fight ‚Em ‚Till You Can’t“ lässt hoffen.
Wie so oft geht es bei Anthrax relativ rau zu – nicht nur musikalisch, sondern auch textlich. Eine Horde an Zombies will zur Strecke gemacht werden, man fühlt sich unter anderem an „What Doesn’t Die“ erinnert. Musikalisch geht es jedoch ruhiger zu. Weitestgehend im Midtempo gehalten, rockt der Track ordentlich, ohne die klassischen Thrash-Wurzeln zu verbergen. Belladonnas klassische Metal-Stimme verleiht dem Song einen traditionellen 80s-Vibe. Highlight ist ohne Frage die knüppelharte Bridge, in der die US-Amerikaner das Tempo hochhalten. Der Refrain hingegen wird überaus eingängig gesungen und wirkt zunächst unpassend, wächst aber ebenso wie der Song an sich recht schnell und entwickelt einen gewissen eigenen Charme.
Beinahe sechs Minuten dauert die heiß herbeigesehnte Hörprobe, rasend schnelle Middle-8 und fieses Solo inklusive. Rob Caggiano darf sich hier voll und ganz austoben, drückt dem Song seinen Stempel auf. „Fight ‚Em ‚Till You Can’t“ spaltet die Fans dennoch; nicht wegen dem souveränen, wenngleich auch etwas unspektakulären Songwriting, sondern wegen dem Gesang. Nach der kernigen Alternative-Ära John Bushs kehren Anthrax mit Joey Belladonna zurück zu klassischen Metalklängen. Bei „Fight ‚Em ‚Till You Can’t“ funktioniert das jedoch, auch wenn der Refrain noch einen Hauch mehr Punch verdient hat. Dennoch ein amtlicher Silberstreif am Horizont, das Album kann kommen. Dieses Mal wirklich.
3,5/5 | DL-Single
VÖ: 12.08.2011
Nuclear Blast (Warner Music)
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