Marlon Roudette – Matter Fixed

Marlon Roudette

Marlon Roudette hat es schon wieder geschafft. Was 2005 zusammen mit Preteesh Hirjo im Mattafix Duo und „Big City Life“ gelang, funktioniert nun auch Solo. Mit „New Age“ schaffte es der 30-jährige Brite dank Schweighöfer Film-Promo und enormer Airplay-Präsenz direkt an die Spitze der Charts. Nun wird das Debutalbum mit dem vielsagenden Namen „Matter Fixed“ zeigen, ob sich Roudette diesmal auch längerfristig erfolgreich in den Charts halten kann.

„New Age“ ist wohl eines dieser Lieder, dem man schon beim ersten Hören den kommenden Erfolg hervorsagen konnte. Natürlich kann ein Longplayer mit 12 Tracks da nicht nahtlos anschließen. Muss er auch nicht, schließlich kann man einem Song nicht unbedingt Qualität absprechen, nur weil er nicht den gewissen Hitfaktor hat. Und doch hat es „Matter Fixed“ sicherlich nicht einfach, wenn es durch ein relativ massenkompatiblen Song repräsentiert wird. Besonders weil Roudette eigentlich für sehr vielseitige, teils genreübergreifenden Sound steht.

Im Detail sieht es dann so aus, dass nach einem eher trägen Opener und dem bereits erwähnten „New Age“ eine wirklich gelungene Reihe von (leider nur) drei Tracks folgt, die wirklich Laune machen. Da wäre zunächst „Hold On Me“, ein feines Stück Musik mit gelungenem Arrangement, getragen von diverser Instrumentierung und schönen Gesangslinien. Mit „Brotherhood Of The Broken“ folgt ein Raggae angehauchter Pop Song mit dezent zurückhaltendem Charakter. Roudette trägt vor allem die Akustik-Strecken mit seiner gefühlvollen Gesangsperformance. Anfangs vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, entwickelt der Song nach einigen Durchgängen echten Charme und einen ganz eigenen Charakter. „Didn’t I“ kommt hingegen gleich zu Beginn etwas leichtfüßiger daher. Ein sommerlich klingender Song im easy listening Stil samt einiger verspielter Soundelemente. Zu diesem Zeitpunkt weiß „Matter Fixed“ durchaus zu begeistern, schade nur, dass das Niveau fortan nur noch bedingt gehalten werden kann.

Dem smoothen Stoner-Track „True To Yourself“ (feat. Finley Quaye) kann man seinen speziellen Charme sicherlich nicht absprechen, auch wenn gewiss nicht jeder gefallen an dem doch eher speziellen Track finden wird. Mit „Riding Home“ und „Ten Million“ macht Roudette anschließend einen Sprung zum Hip Hop, wobei beide Tracks leider kaum überzeugen können. Insgesamt will die zweite Hälfte des Longplayer nicht mehr wirklich funktionieren. Egal ob „The Loss“ oder „Closer“, der Funke springt nicht mehr über. „Anti Hero“ kann man noch einen halbwegs gelungenen Refrain zu gute halten und „City Like This“ schafft es als Ballade noch zu punkten, weil er als letzter Track ganz gut platziert ist und eine angenehme Atmosphäre ausstrahlt. Dennoch hatte man nach dem durchaus gelungen Auftakt des Albums sicherlich etwas mehr erwartet.

So ist das Solo-Debut von Marlon Roudette mit eher gemischten Gefühlen zu betrachten. Den Hit hat er mit „New Age“ zweifelsfrei hervorgebracht. Fest steht aber wohl, dass zumindest mit diesem Album parallelen zur Mattafix Karriere folgen werden. Die nächste Singleauskopplung dürfte weitaus weniger Beachtung finden, egal auf welchen Song die Wahl fällt. Dennoch sollten vor allem Mattafix Fans dem Album Beachtung schenken, ist der Stil im großen und ganzen doch der gleiche. Eine handvoll guter Songs tragen immerhin zu einem teilweise gelungenen Solo-Debut des Briten bei, auch wenn einige Schwächen das Gesamtbild dann doch etwas trüben.

VÖ: 02.09.2011
Urban (Universal Music)

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