Pitbull feat. Chris Brown – International Love

Pitbull

Wer mittlerweile beim Namen Pitbull sofort an die Kreuzung von Bulldogge und Terrier denkt, hat im aktuellen Musikbusiness wohl einige Zeit verpennt. Denn der amerikanische Rapper Armando Christian Pérez mit dem tierischen Künstlernamen konnte seine Karriere im vergangenen Jahr dank Top 10-Hits wie „Give Me Everything“ oder „Rain Over Me“ massiv nach oben schrauben. Dabei scheint es ihm allein ziemlich schnell langweilig zu werden, tritt er doch bei sämtlichen Kollegen als Feature-Act auf oder holt sich diese für seine eigenen Songs gleich selbst ins Boot. Im Falle seiner neuen Single „International Love“ steht ihm RnB-Superstar Chris Brown mit Rat und Tat zur Seite.

Der Song kommt vom Schema her wie seine Vorgänger elektronisch daher, wartet jedoch ebenso mit HipHop- und Black-Music-Elementen auf. Zudem fühlt man sich dank des groovigen und gar annähernd Schlager-ähnlichen Clap-Beats an die zwei Jahrzehnte zurückversetzt, was sich allerdings merklich positiv auf die Soundstruktur auswirkt. Während selbst Pitbulls Rap-Parts in den Strophen diesmal stimmig und souverän ausfallen, überzeugt Brown im Refrain mit dem nötigen Soul in der Stimme sowie eingängigen Lyrics. Wie es sich für einen Womanizer wie Erstgenannten gehört, sparen diese natürlich wie so oft nicht mit dezenten Andeutungen („I don’t play baseball but I’ve hit a home run everywhere, everywhere“). Der langsamere Mittelteil gehört wieder ganz dem 22-Jährigen, wo er erneut eine gute Figur macht. Im finalen Chorus wird noch einmal kräftig am Karaoke-Faktor gefeilt, sodass sich der Song auch beim letzten Hörer tief in den Ohren festsetzt.

Nach hammerharten Dancefloor-Krachern mit wummernden Bässen tut Pitbull nun das einzig Richtige: Mit „International Love“ schwimmt er in ruhigeren Gewässern und geht dank hervorragender Unterstützung seines Eastcoast-Homies alles andere als unter. Logischerweise stellt der Song Massenware par excellence dar, hebt sich trotzdem aufgrund gesanglicher sowie melodischer Stärken wohltuend ab. Ob es der nächste Erfolgshit aus seinem ruhmreichen Album „Planet Pit“ für ihn wird, bleibt abzuwarten. Doch könnte die Single zumindest potenziell neue Fans an Land ziehen, die sich bisher nicht oder nur wenig mit dem Rapper kubanischer Abstammung identifizieren konnten.

VÖ: 17.02.2012
RCA Records (Sony Music)

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