Kilians – Dirty Love

Kilians

Mit ihrem ungestümen, eingängigen Indie Rock haben sich die Kilians viele Freunde gemacht. Gekillt wurde keiner, wie es das erste Album noch so süffisant eingefordert hat, mit dem Nachfolger „They Are Calling Your Name“ klopfte man erstmals an den Top 30 und konnte überdies mit „Said & Done“ sogar eine Single in den Charts platzieren. Mittlerweile ist man, unter kräftiger Mithilfe von Tomte-Sänger Thees Uhlmann, bei Grand Hotel van Cleef gelandet und freut sich über deutlich mehr kreative Freiheiten. Ein neues Album steht in Form von „Lines You Should Not Cross“ bereits in den Startlöchern, mit der Single „Dirty Love“ gibt es eine weitere Dosis vertraute Klänge auf die Lauscher.

Der Auftakt fühlt sich nach Heimat an, nach Kilians durch und durch. Im entspannten Midtempo-Bereich grooven sich die Dinslakener ein, legen mehrere Gitarrenmelodien übereinander für besonders harmonische Strophen. Wie sich das so gehört, wird die Schlagzahl im etwas kurz geratenen Refrain leicht angehoben, unterstützt durch mehr Distortion und, zumindest gefühlt, nach oben geschraubte Lautstärke. Simon den Hartog wirkt stimmlich noch eine Spur kraftvoller, gleichermaßen rauchig wie harmonisch, versteht es mittlerweile immer besser, Eingängigkeit mit einem gewissen Biss zu verknüpfen. Das kleine Gitarrensolo zwischendurch sorgt für Auflockerung, gerade neben dem chaotischen Piano, das herrlich deplatziert wirkt.

„‚Dirty Love‘ handelt davon, vor den Sachen wegzulaufen, ohne die man schlussendlich doch nicht auskommen kann.“, so Simon den Hartog über den Vorboten des dritten Kilians-Albums. Entkommen kann man der neuen Single nicht. Sämtliche Trademarks stimmen: mal entspannte, mal kratzige Vocals, mehrschichtige Melodien, dicke Gitarren, großer Refrain. „Dirty Love“ ist ein – man kann es mittlerweile beruhigt sagen – klassischer Kilians-Track, schnörkellos und eingängig. Wenn „Lines You Should Not Cross“ ähnlich sympathisch auffällt, kann man sich auf einen weiteren Winner für die Dinslakener einstellen.

VÖ: 10.08.2012 (DL-Single)
Grand Hotel van Cleef (Indigo)

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