Confide – All Is Calm

Confide

Was für manche wie Sand am Meer ist, ist für andere der New Wave of American Heavy Metal. Denn gerade im Schatten von Bands wie August Burns Red, Parkway Drive, Bring Me the Horizon oder Heaven Shall Burn für die etwas älteren Semester, hat sich seit Anbeginn dieses Jahrtausends eine ordentlich im Metalcore verwurzelte Szene ambitionierter Formationen gebildet. Dazu zählen Confide aus Kalifornien. Seit 2004 ist man mit zuletzt dreijähriger Unterbrechung und Personalwechseln dabei, nicht nur sich selbst zu finden, sondern auch pekuniären Zuspruch. Letzterer ermöglichte nun das Comeback – durch Crowdfunding.

Im August 2012 wurde die Wiedervereinigung des Quintetts – allesamt bekennende Christen – verkündet, in Einklang mit dem Start einer Kickstarter-Kampagne für die eigenständigen Alben Produktion. Schon nach einem Monat war das Vorhaben mit weit über den erforderlichen 30.000 Dollar durch satte Fan-Finanzierung gesichert. Das Ergebnis gibt es jetzt in Form des dritten Studioalbums „All Is Calm“ auf die Ohren. Die Ruhe von vor bis nach dem Sturm, ein vergessenes Lebenszeichen oder bereits der Abspann des neuerlich Unvermeidlichen?

Freilich ist es kein bisschen ruhig. Vom Opener „Rise Up“ an über „Sooner or Later“ bis „We Just Wanted Freedom“ peitschen melodische Riffs um sich, während Leadsänger Ross Kenyons satte Schreie nichts an ihrer durchdringenden Wirkung eingebüßt haben. Chorale Backings tragen artgerecht ihren Teil bei. Dagegen hat der Anteil elektronischer Einflüsse zugenommen. Nachdem man sich anfangs auf satte Gitarren konzentrierte, fängt man nun manche fast eingängige Pop-Stimmung („Days Are Gone“) ein. Wie die zunehmend hineindringenden sauberen, teils im Falsett angesiedelten Gesangszielen von Joel Piper. Sie geben dem eigentlich gewohnten Post-Hardcore einen sicherlich kontroversen, doch nach wie vor kraftvollen und vor allem frischen Anstrich.

Die alten Tage sind vorbei, neue gekommen. „Unhappy Together, Unhappy Alone“ fängt nicht nur im Titel den gefühlten Zwiespalt ein. Zumindest anfangs kreiert man seine handfeste Atmosphäre ohne übertriebenen Synthesizer Einsatz. Was derweil via Auto-Tune versucht wird, geht doch auch ohne („Move On“), wagt gesangliche Experimente („Give Me A Voice“) und stellt Fragen („Do You Believe Me Now?“). Diejenige nach der Einordnung des Drittlings beantwortet sich in der Tatsache der eigenständigen Produktion. Was sich gut anlässt, rutscht im Verlauf etwas ab, um schlussendlich doch genau das zu liefern, was die Fans wollten: ein abwechslungsreiches und mutmaßlich letztes Album – im Schatten der Großen.

VÖ: 30. Juli 2013
Eigenproduktion / Digital Release

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