Claptone feat. Jaw – No Eyes

Claptone

Claptone ist ein verrückter Vogel; wie sonst soll man diese Person beschreiben, die sich hinter einer mysteriösen, goldenen Maske mit einem zum Horn gebogenen Schnabel verbirgt? In der Deep House-Szene legte Claptone eine Punktlandung hin mit der EP „She Loves You“ und dem DCC-Hit „Cream“. Für die neue Single „No Eyes“ – nomen est omen – lud die Goldmaske sich Jaw von der französischen Gruppe dOP für einen kleinen aber feinen Herbst-Jam ein.

Auch für diesen Track fühlt sich Claptone im Deep House-Sektor wohl, gestreckt mit elektrisierenden Soul-Elementen. Diese stammen vornehmlich von Jaw, dessen weiche, warme Stimme – wenn nicht gerade etwas unnötig entfremdet – große Gefühle verbreitet und mit ihrem schlichten, sympathischen Einsatz unter die Haut geht. Das Arrangement an sich besticht ebenfalls durch übersichtliche Strukturierung und den bloßen Einsatz der wesentlichen musikalischen Baustein. Beat und Bassline blubbern bequem vor sich hin, die dezente Percussion schwingt irgendwo mit, dazu drehen sich Piano und Synthis gegenseitig durch den Fleischwolf, schwingen ein wenig unspektakulär im Hintergrund mit.

Zentraler Baustein sind freilich die Vocals, die mit Peterson’schem Understatement begleitet werden. Ärgerlich ist bestenfalls das viel zu abrupte Ende des Radio Edit – ein kurzer, knapper Fade-Out, schnörkel- und charakterlos. Freilich trübt das die Freude an „No Eyes“ kaum, denn selbst in abgekürzter Version unterhält dieser kleine Deep House-Exkurs, der wie ein warmer Abend am Kaminfeuer klingt. Das mitgelieferte Remix-Paket fällt opulent aus und bietet so manche Überraschung – ein Zeichen dafür, was sich mit diesem Track machen lässt.

Claptone feat. Jaw - No Eyes

No Eyes
VÖ: 30.09.2013 (DL-Single)
Exploited

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