Mama Jefferson – Jizzmag

Mama Jefferson
(c) Regina Jäger

Überaus eitel, aber nur bedingt Sonnenschein: Von ‚Trash Rock‘ ist die Rede, wenn Mama Jefferson die Bühne betreten. Ist das nicht vollkommen überzogen? Mag sein, letztlich sollte das aber komplett egal sein, denn das Schweizer Trio um Vanja Vukelic verbreitet mit seinem übellaunigen und doch unverschämt eingängigen Rock’n’Roll richtig Stimmung. Auf „Jizzmag“ bündeln sie nun ihre Kräfte in zehn Kapiteln.

Vukelic gibt die Rampensau, die auch in stillen Minuten über alles einnehmende Präsenz verfügt. „Banana White House“ entwickelt sich schnell zum Showcase, wenn zu legeren, locker eingestreuten Riffs gemächlich übers Arrangement gesungen und geträllert wird. Man spürt, dass wesentlich mehr in diesen Stimmbändern steckt, hier allerdings Zurückhaltung Gebot hat. Und siehe da: „Media“ bläst mit furioser Energie den Staub aus den Boxen. Von dickem Garage Rock begleitet, entwickelt sich in Windeseile ein verschwitztes, geradezu martialisches Stück Musik.

Verspielte Riffs und nicht minder reizvoller Gesang geben sich in diesen 36 Minuten die Klinke in die Hand. Bereits das eröffnende „Brainwash“ erweist sich als höllische Rock’n’Roll-Abfahrt, die in manchen Momenten sogar Skunk Anansie zitiert. „Vanguard“ macht hingegen einen auf dicke Hose und schielt verstohlen gen Desert Rock. Selbst für einen Hauch von Glam bleibt Platz. Schließlich bedient „Ego! Love“ noch den semi-balladesken Sektor und wird zu Vukelic‘ Spielwiese.

Unwahrscheinlich starke, leidenschaftliche Songs von vorne bis hinten und spürbarer Spaß in jeder Note: „Jizzmag“ bringt vielleicht gewisse trashy Eigenschaften mit, erklärt diese aber weder zur Krücke noch zum Stilmittel, sondern einfach zur sympathischen Nebenerscheinung. Was Mama Jefferson richtig gut können, ist waschechte Rifflawinen vom Stapel zu lassen – mal schön heavy, dann wieder unverschämt eingängig. Eben ein Album zum Gernehören.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 01.03.2019 (DL-Album)
Erhältlich über: iGrooveNext.com

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