Schlagwort: Americana

Jason Isbell

Jason Isbell – Foxes In The Snow

Neue Musik von Jason Isbell ist immer eine schöne Sache; das erste Soloalbum seit fast zwölf Jahren, das dritte überhaupt (und erstmals sogar rein akustisch) darf gut und gerne als Besonderheit bezeichnet werden. Dabei war der Mittvierziger zuletzt alles andere als untätig. Neben den Alben mit seiner Band The 400 Unit, zuletzt „Weathervanes“ im Sommer 2023, ist Isbell inzwischen auch als Schauspieler tätig – zuletzt im Scorsese-Streifen „Killers Of The Flower Moon“, demnächst in einem RZA-Projekt. Und irgendwo zwischendrin entstand „Foxes In The Snow“, das den Fokus auf Isbells Storyteller-Qualitäten rückt.

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Echolalia

Echolalia – Echolalia

Ein altes Kloster auf der Isle of Wight wurde für alte Freunde zum Quell der Inspiration. Hinter Echolalia stecken acht (Studio-)Veteranen aus Nashville, die gemeinsame Sache machen wollten. Songwriter und Steel-Guitar-Spieler Spencer Cullum erzählte Kumpel und Multi-Instrumentalist Jordan Lehning von einem ehemaligen Kloster aus dem Jahr 1160, das inzwischen als Studio betrieben wird. Ursprünglich sollten vier Songwriter – Andrew Combs und Dominic Billett kamen hinzu – je drei Songs schreiben, um diese gemeinsam auszuarbeiten. Das Projekt wuchs immer weiter, sichtlich von diesem besonderen Ort inspiriert, und wirft mit „Echolalia“ nun ein komplettes Album ab.

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Bonnie "Prince" Billy

Bonnie „Prince“ Billy – The Purple Bird

Erst zum zweiten Mal in seiner illustren Karriere arbeitet Will Oldham aka Bonnie „Prince“ Billy mit einem Produzenten zusammen. Gemeinsam mit David „Ferg“ Ferguson nahm er in Nashville auf, begleitet von einer Fülle an Session-Musikern. Ferg und der Prince kennen sich seit über 20 Jahren, als ersterer als Engineer bei Johnny Cashs „American III“-Session zugange war, wo ein Song Oldhams gecovert wurde. Eine Country-Platte sollte es dennoch nicht werden, wenngleich sich das nicht gänzlich vermeiden ließ. Die Tracks auf „The Purple Bird“ wurden überwiegend rund um Fergs Küchentisch geschrieben und klingen wie die perfekte Symbiose beider Welten.

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Jaye Jayle

Jaye Jayle – After Alter

Durch einen geschickten Rückgriff blicken Jaye Jayle energisch nach vorne. Evan Pattersons Solo-Schauplatz mit Band machte im Laufe der Jahre und Alben mehrere kleine Metamorphosen durch, stets unter dem Eindruck des Weltgeschehens sowie von privaten Entwicklungen. Längst nicht jede Idee schaffte es auf die finalen Platten, und so sammelten sich nach und nach Ansätze, Fragmente, reine Gefühlsregungen an, die zuvor ihren Platz, aber auch ihre endgültige Ausdrucksform nicht finden konnten. „After Alter“ zerrt diese Eindrücke energisch an die Oberfläche und gibt ihnen gewohnt prägnanten, pointierten Rückenwind mit auf den Weg zurück.

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Early James

Early James – Medium Raw

Eine weitere grandiose Entdeckung von Dan Auerbach meldet sich in frischem Umfeld zurück: Early James veröffentlichte bislang zwei kurzweilige Alben, die jedoch nach Einschätzung nie so ganz das Besondere seines Sounds einfangen konnten. Dieses Mal blieb die Studiotür verschlossen und man ging stattdessen in ein über 100 Jahre altes Anwesen in Nashville, das einst dem Künstler und Fotografen Buddy Jackson gehörte. Um alte und moderne Aufnahmetechnik erweitert, darunter eine Konsole aus den 1950ern, entstand „Medium Raw“ in natürlicher Umgebung, nahezu ohne Overdbus und punktuell durch prominente Songwriter unterstützt.

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Lucinda Williams

Lucinda Williams – Lucinda Williams Sings The Beatles From Abbey Road

Die mit drei Grammys ausgezeichnete Singer/Songwriter-, Americana- und Country-Legende Lucinda Williams ist stets für eine kleine Überraschung gut. Als während der Pandemie die Live-Möglichkeiten wegfielen, rief sie ihre Albumserie „Lu’s Jukebox“ ins Leben. Gleich sechs Cover-Alben entstanden binnen neun Monaten, unter anderem den Rolling Stones, Bob Dylan und Tom Petty gewidmet. Nach einer kleinen Kunstpause, die Williams wieder auf Tour führte und eine reguläre Platte hervorbrachte, geht es kurz vor Jahresende zurück in den Tribute-Bereich. „Lucinda Williams Sings The Beatles From Abbey Road“ ist genau das, was auf dem Cover steht – Beatles-Klassiker, aufgenommen in den legendären Abbey Road Studios.

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Dawes

Dawes – Oh Brother

Und dann waren es nur noch zwei: Vergangenes Jahr verabschiedeten sich mit Langzeit-Keyboarder Lee Pardini sowe Bassist und Gründungsmitglied Wylie Gelber zwei Viertel von Dawes im Guten. Übrig bleiben die Brüder Taylor und Griffin Goldsmith, die das Heft selbst in die Hand nahmen und nun das Gemeinsame betonen, wiewohl man die langjährigen Weggefährten vermisst. Entsprechend lässt sich „Oh Brother“, der Titel des inzwischen neunten Studioalbums, bewusst mehrdeutig auslegen. Und so bewegt man sich im vertrauten Fahrwasser, bringt etwas Wehmut mit und konzentriert sich zugleich auf die mehr als 15 Jahre andauernde kreative Partnerschaft der Goldsmiths.

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Current Joys

Current Joys – East My Love

Der recht umfangreiche Output von Nick Rattigan bringt nicht nur Stilwechsel am laufenden Band mit sich, sondern auch den einen oder anderen Rückgriff. Obwohl er als Current Joys zuletzt das bewusst experimentell gehaltene Doppelalbum „Love + Pop“ mit Lil Yachty, Lala Lala und Slow Hollows veröffentlichte, entstand der neueste Longplayer eigentlich davor, direkt nach „Voyager“, und unterscheidet sich letztlich doch von all diesen Werken. „East My Love“ markiert die Verarbeitung eines Tiefpunkts, als Rattigan mit mehreren psychischen Problemen zu kämpfen hatte, und widmet sich Americana und Folklore, in Ton und Text.

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JD McPherson

JD McPherson – Nite Owls

Kaum zu glauben: JD McPherson meldet sich zum ersten Mal seit sieben Jahren mit einem regulären Album voller neuer Songs zurück. Zwischendurch gab es zwar eine Platte mit festlicher Musik sowie diverse Cover-Versionen, doch verbrachte der 47jährige aus Tulsa, Oklahoma zuletzt unter anderem viel Zeit als Live-Gitarrist für Robert Plant & Alison Krauss, gab für sie sogar teils den Opening-Act. Und doch war der US-Amerikaner alles andere als untätig, wie die zehn neuen Tracks auf „Nite Owls“ recht eindrucksvoll demonstrieren. Hier wagt sich McPherson etwas über die ehemaligen Rock’n’Roll-Grenzen hinaus und überrascht mit neuen Ideen.

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Wayne Graham

Wayne Graham – Bastion

Wie geht man damit um, wenn einem die eigene Heimat plötzlich fremd erscheint? Wobei, ganz so plötzlich geschah das bei Kenny und Hayden Miles, das Rückgrat von Wayne Graham (benannt nach ihren Großvätern), eigentlich nicht. Ob kulturell, sozial oder politisch, die Kleinstadt Whitesburg im US-Bundesstaat Kentucky inspirierte zwar den eigenen Sound, doch kann man sich seit geraumer Zeit nicht mehr mit ihren Werten identifizieren. Und doch fand man letztlich hier die Kraft, um mit „Bastion“ ein im besten Sinne überraschendes neuntes Album zu schnitzen.

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