Schlagwort: Indie-Punk

Surreal Fatal

Surreal Fatal – Fuge

Dystopie. Utopie. Abriss. Eine spannende neue Band aus Hamburg langt beherzt zu. Hinter Surreal Fatal stecken Musiker*innen diverser Szenebands, die sich im Sommer 2023 im Studio fanden, um die gemeinsame kreative Schnittmenge auf Platte zu bannen. Und die nimmt keine Gefangenen – Punk, Post, Rock und Hardcore sind nur einige der Zutaten, von pointierten deutschen Texten und aller gebührender Wut begleitet. „Fuge“ bemüht den konsequenten Abriss und liefert 32 Minuten emotionale Atemlosigkeit, der man sich kaum entziehen kann.

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Mundane

Mundane – ULTRA SOUND

Die Heimatstadt melodischer Death Metal-Klänge kann auch ganz anders, wie man das eine oder andere Mal schon gehört hat. Als neueste Ausnahme bestätigen Mundane diese Regel und widmen sich angesagten 90s-Klängen zwischen Alternative Rock, Punk und Indie. Sie sind Teil der lokalen DIY- und Underground-Szene, ihr Ruf als exzellente Live-Band eilt ihnen voraus und machte sie auch jenseits der Landesgrenzen bekannt. Wie sich das für eine Do-It-Yourself-Band so geziemt, erscheint das erste Album komplett in Eigenregie. „ULTRA SOUND“ vereint massig Energie und Spielfreude mit durchaus nachdenklichen, ernsten Texten.

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Gas Wasser Indiepop

Gas Wasser Indiepop – 15 Zoll Maul

Toller Name, tolle Musiker: Hinter Gas Wasser Indiepop steckt die Instrumentalfraktion von Die Bullen sowie Jott. Gäde, den man unter anderem von Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen kennen sollte. Während erstere Band aktuell etwas langsamer macht und zweitere schon vor geraumer Zeit über den Jordan ging, bot sich eine Teilfusion irgendwie an. Pop soll und darf man allerdings nicht erwarten, denn die gemeinsamen Berührungspunkte bewegen sich rund um Punk, Wave, Post, Rock und, ja, auch ein bisschen Indie. „15 Zoll Maul“ vermengt Depressives und Post-Romantisches mit dem erstickten Fünkchen Hoffnung.

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Cloud Nothings

Cloud Nothings – Final Summer

Die geradezu unverschämt beständigen Cloud Nothings melden sich wieder zurück mit ihrem neunten oder zehnten Album – je nach Blickwinkel, wie Mastermind Dylan Baldi augenzwinkernd hinzufügt. Vergleichsweise lange drei Jahre dauerte es bei der US-Indie-Institution, die in den letzten 15 Jahren mit einer Flut an Releases ohne den Hauch eines Durchhängers einen Volltreffer nach dem nächsten landete. Daran wird sich auch nichts ändern. Die erste Platte als Trio seit acht Jahren wendet sich vertrauten, harmonischen und gerne mal scharfkantigen Klängen zu, die bevorzugt laut gehört werden wollen. „Final Summer“ untermauert den Ausnahmestatus der Band erneut.

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Hi! Spencer

Hi! Spencer – oben

Manchmal reicht es, einfach nur den Blickwinkel zu ändern. Exakt das versuchen Hi! Spencer auf ihrem neuen Longplayer. Verharrten sie in ihren Songs bislang inhaltlich in ihrem Themenbereich, so dürfen und sollen sich diese jetzt entwickeln, Ausblicke und Lösungen aufzeigen, sich an einer anderen Sicht versuchen. Auch wenn es der Titel vermuten lässt, ist das Quintett mit diesem Ansatz nicht „oben“ angekommen, sondern münzt das Wörtchen auf den Versuch um, sich oben zu halten, Tatsachen zu akzeptieren, eine Herangehensweise für sich ändernde Umstände zu finden. Diese aktive thematische Bewegungsfreude schlägt sich im nicht minder bunten Sound dieser Platte nieder.

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Kassettenricardo

Kassettenricardo – Angesichts der Lage

‚Geh doch nach Berlin‘ sangen Angelika Express vor nunmehr 21 Jahren. Exakt das taten die vier Musiker hinter Kassettenricardo 2018 und tauschten das Kleinstadt-Idyll gegen die Metropole ein. Während der Bandname einem Versprecher entstammt, überließ man musikalisch nichts dem Zufall und arbeitete mit Elan am eigenen Sound, der sich irgendwo zwischen Indie, Punk und Alternative abspielt. Eine erste EP erschien 2020, nun setzt es ein komplettes Album in Form von „Angesichts der Lage“. Hier treffen durchaus vertraute Klänge auf eine immer prominenter hervortretende eigene musikalische Identität.

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NO°RD

NO°RD – Böse Wetter

So viel toxische Scheiße, so viel Einsamkeit, so viel Hoffnungslosigkeit. NO°RD sangen davon bereits vor fünf Jahren, als ihr letztes Album durch Mark und Bein fuhr. Das Quintett aus Münster und Dortmund befasst sich notgedrungen mit ähnlichen Themen, weil es einfach nicht besser werden will, zeigt sich zugleich musikalisch und kompositorisch jedoch deutlich verbessert. „Böse Wetter“ drängt den Punk-Ansatz in neue Richtungen, der Post und Indie ebenso mitnimmt wie eine gekonnt eingesetzte Portion Pop, ohne auch nur im Ansatz obligatorische Ecken und Kanten glätten zu wollen.

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Captain Planet

Captain Planet – Come On, Cat

Sie hatten sich etwas Zeit gelassen, Captain Planet, aber das ist vollkommen in Ordnung. Ihr letztes Album erschien vor gut sieben Jahren, das letzte Konzert spielten sie 2020. Entsprechend groß ist die Freude über frischen Output, eine neue Tour und neuen Elan. Tatsächlich war es zuletzt nicht einfach – nicht nur für die Band, sondern für eigentlich eh fast alle – und das schlägt sich auch auf dem neuesten Output nieder. „Come On, Cat“ denkt den mittlerweile bewährten Mix aus Emo und Punk mit cleveren, aufwühlenden Texten gekonnt weiter und setzt das nächste aufregende Ausrufezeichen.

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Kommando Kant

Kommando Kant – Eklat

Letzte Schatten großer Querverweise wollen Kommando Kant mit ihrem dritten Album ablegen. Dafür sorgt nicht zuletzt die neue Rhythmusabteilung um Lilian Stenzel (Schlagzeug) und Moritz Schwerthelm (Bass), sondern auch deutlich pointierteres Songwriting, das den Punk-Aspekt im bisherigen Indie-Punk-Sound nach hinten rückt. Mehr Rock, mehr Hymne und auch etwas mehr Pop-Appeal begleiten „Eklat“, das ausnahmsweise den Blick nach innen richtet. Anstatt das globale und gesellschaftliche Chaos zu sezieren, rückt die eigene Gefühlswelt in den Mittelpunkt, entpuppt sich als Dreh- und Ankerpunkt dieser kleinen, aber überaus feinen Umstellung.

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Flittern

Flittern – Flittern

Gitarren-Neustart mit Mitte 30, so oder so ähnlich kündigen sich Flittern an. Drei Musiker – unter anderem Teile der aufgelösten Hey Ruin plus der aktuelle KMPFSPRT-Drummer Jan Gruben – suchen ihren eigenen Weg. Der befasst sich zwar mit Punk, was angesichts der musikalischen Vorgeschichte kaum verwundert, nimmt aber ebenso Pop- und Synthi-Elemente mit wachsender Wave-Begeisterung mit. Das erste Album heißt „Flittern“, so wie die Band, und hat hohen Unterhaltungswert, hört sich wie ein Coming-of-Age-Streifen zwischen Dorfleben und Weg in die Großstadt.

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