Schlagwort: New Wave

Girls In Synthesis

Girls In Synthesis – Sublimation

Stillstand ist Gift für Girls In Synthesis, die nach zwei düster-noisigen Post-Punk-Platten ihren Sound erfolgreich aufbrechen. Das intensive, finstere und rhythmusbetonte Korsett bleibt erhalten, doch halten nun eingängigere, poppige Momente Einzug, wenngleich mit allerlei Ecken und Kanten versehen. Auf dem dritten Album gibt es mehr Wave und mehr Gothic Rock, begleitet von Selbstreflexion sowie betont emotionalen Texten zwischen Angst und zwischenmenschlichen Beziehungen. „Sublimation“ treibt die packende Entwicklung des britischen Trios gar mitreißend voran.

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Boeckner

Boeckner – Boeckner!

Seit über zwei Jahrzehnten zählt Daniel Boeckner zu den prägenden Figuren der kanadischen Indie-Landschaft. Als Teil so unterschiedlicher Formationen wie Handsome Furs, Operators, Divine Fits, Future Kits, Atlas Strategic und – seine wohl bekannteste Band – Wolf Parade bestimmt er seit Beginn der Nuller-Jahre den Alternative-Sound des nördlichsten Nordens Amerikas mit. Was im Portfolio des 46-jährigen bislang noch fehlte, war ein Soloalbum. Hier nennt er sich einfach nur Boeckner, die dazugehörige Platte trägt den Titel „Boeckner!“. Um wenn es da wohl gehen könnte …

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Klez.e

Klez.e – Erregung

Vor gut sieben Jahren veröffentlichten Klez.e mit „Desintegration“ das beste Cure-Album, dass Robert Smith und Konsorten seit gefühlter Ewigkeit nicht hinbekommen. Während die Briten immer noch auf neues Material warten lassen, melden sich Tobias Siebert, Daniel Moheit und Filip Pampuch endlich mit Nachschub zurück. Der hätte eigentlich schon viel früher kommen sollen, denn nach zwei Tourneen entstanden etwa 50 Demos im Proberaum. Dann aber die Pandemie, die Lockdowns, die erzwungende Distanz und damit die künstlerische Pause, von Nebenschauplätzen und dem, was man so ‚Leben‘ nennt, ganz abgesehen. Nun landet „Erregung“ doch und setzt den eingeschlagenen Weg gekonnt fort.

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Grandaddy

Grandaddy – Blu Wav

Etwa sieben Jahre ist das letzte reguläre Grandaddy-Studioalbum her. Zwei Monate nach dem Release starb Gründungsmitglied Kevin Garcia urplötzlich an einem Herzinfarkt, er wurde nur 41. Mastermind Jason Lytle widmete sich im Anschluss erst einmal einem Solowerk sowie einer Klavier-Interpretation des legendären „The Sophtware Slump“-Albums, bevor es wieder zurück zu Grandaddy ging. Bloß klingt die Indie-Institution etwas anders. Bei einer Autofahrt durch die Wüste Nevadas hörte er Patti Pages „Tennessee Waltz“ und hatte eine zündende Idee: Wie würde es klingen, wenn man Bluegrass-Waltz-Sounds mit New Wave und Elektronik vermengt? Das Ergebnis liegt nun in Form von „Blu Wav“ vor.

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Keep Dancing Inc.

Keep Dancing Inc – A Taste Of Possibility

Vor gut drei Jahren zogen sie die Tanzschüchen an und gaben einem Lockdown-Kontinent Pop und Electro mit Gute-Laune-Garantie, nun folgt das schwere zweite Album: „Embrace“ war für Keep Dancing Inc ein bärenstarker Einstand. Seither entwickelte man den eigenen Sound sukzessive weiter, nahm frische Einflüsse auf, und schraubte den Rock-Faktor etwas nach oben. Zudem dürfen nun auch Folk, Funk und Post Punk mitmischen, begleitet von einer Vielzahl ernster wie trivialer Themen. „A Taste Of Possibility“ bringt mehr von allem mit und rennt damit offene Türen ein.

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OMD

OMD – Bauhaus Staircase

Seit 2010 erleben OMD, nach der großartigen Frühphase Anfang der 80er (inklusive des Welthits „Maid Of Orleans“) und dem erfolgreichen Comeback in der ersten Hälfte der 90er, ihren dritten Frühling. Alle drei seitdem veröffentlichten Alben charteten sowohl im Vereinigten Königreich als auch in Deutschland ziemlich ordentlich, wo „History Of Modern“, „English Electric“ und „The Punishment Of Luxury“ die Top 10 knackten. Letztgenanntes Werk liegt nun aber schon geschlagene sechs Jahre zurück, so dass die Fans des zu drei Vierteln aus Originalbesetzungsmitgliedern bestehenden Quartetts schon länger nach Nachschub lechzen. Selbiger erscheint nun endlich in Form von „Bauhaus Staircase“, dem immerhin schon vierzehnten Album der Briten. Eins sei vorweggenommen: Noch immer hat sich die Band mit Leib und Seele dem Sound der frühen 80er verschrieben.

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The Mobile Homes

The Mobile Homes – Tristesse

Comeback-Album, die Zweite. Vor zwei Jahren meldete sich das Synthiepop-Quartett The Mobile Homes mit der durchweg gutklassigen Scheibe „Trigger“ nach 12-jähriger Pause fulminant zurück. Der Revivaltrend hat sich seitdem zwar von der gefühlt ewig andauernden 80er-Renaissance deutlich in Richtung 90er Jahre verschoben, die schwedische Truppe bleibt ihrem 80er-Jahre-Signature-Sound aber weiterhin treu. Bleibt eigentlich nur noch zu klären, ob das neue Album „Tristesse“ das hohe Level des Vorgängers erreichen kann.

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Pale Blue Eyes

Pale Blue Eyes – This House

Der Tod von Matt Boards Eltern erschütterte Pale Blue Eyes. Im Haus des Sängers und Gitarristen war immer Platz für gute Stimmung, für geliebte Menschen und tolle Partys. Nun liegt eine unwirkliche, unangenehme Atmosphäre über diesen vier Wänden, von großer Anspannung geprägt. Board hatte das Gefühl, seine Eltern an allen Ecken und Enden zu sehen, zugleich machte sich das Gefühl eines dringend benötigten Neuanfangs breit. In exakt jenem Spannungsfeld platziert sich das zweite Album des britischen Trios, schlicht „This House“ benannt.

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Lathe Of Heaven

Lathe Of Heaven – Bound By Naked Skies

In New York geht ein neuer Stern am Post-Punk- und New-Wave-Himmel auf. Lathe Of Heaven versuchen gängige Genre-Klischees zu vermeiden, bevorzugen offenkundig rauere Klangwelten und mischen zudem Science-Fiction-Ideen unter ihre Texte. Auf ihre mehrfach aufgelegte und ausverkaufte Demo folgt nun ein erstes Album bei Sacred Bones. „Bound By Naked Skies“ überrascht durch Härte, Schwere und Kälte, begleitet durch eine bekömmliche Eigentümlichkeit, die nicht nur das etatmäßige Präfix in der Luft zerreißt.

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Petite Noir

Petite Noir – MotherFather

Der Meister des Noirwave ist zurück. So nennt zumindest Petite Noir seinen Sound, bereits seit Release der ersten Single vor elf Jahren. Nach etwas längerer Funkpause widmet sich der in Belgien geborene, in Südafrika aufgewachsene und heute in London und Paris residierende Kongolese wieder der Musik. Das neue Album entstand unter einem düsteren Stern – teils unter dem Eindruck seines aus dem Amt des Premierministers gedrängten Vaters, teils basierend auf Erinnerungen an erlebten Rassismus während seinen jungen Jahren in Johannesburg. „MotherFather“ durchbricht einmal mehr musikalische Grenzen mit Wonne.

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