Schlagwort: Post Rock

Lausch

Lausch – Love & Order

Längere Studio-Pause, längere Live-Pause, aber alles andere als eine kreative Pause. Zwar machten sich Lausch in jüngerer Vergangenheit etwas rar – ihr letztes reguläres Album erschien im Herbst 2017 – doch zeigt sich ihr vertrackter, intelligenter Rock-Ansatz so energisch und kreativ wie eh und je. Das Wiener Trio ist mittlerweile bei Noise Appeal Records gelandet und präsentiert nach einigen Singles nun ihr sechstes Studioalbum. „Love & Order“ konsolidiert vertraute Stärken, die handfesten Alternative-Sound erneut in Richtung Prog und Post verschrieben, Anspruchsvolles mit Eingängigem verbinden.

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Lakes

Lakes – Elysian Skies

Raus aus der Komfortzone, das war das Mantra für den Nachfolger von „Start Again“. Lakes wollten den Blick erstmals nach außen richten und die Auseinandersetzung mit eigenen Ängsten in den Hintergrund rücken lassen. Stattdessen nehmen Freude, Lachen und Glückseligkeit das Heft in die Hand. Entsprechend ändert sich der bislang auf Emo und Indie basierende Sound. Das britische Sextett nennt „Elysian Skies“ augenzwinkernd ihr ‚Post-Rock-Album‘, was tatsächlich gar nicht so weit hergeholt ist. Elegische Mogwai-Klangbögen sollte man sich jedoch nicht erwarten.

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Perlee

Perlee – Speaking From Other Rooms

Distanzen spielen eine nicht zu verachtende Rolle im Kreativprozess sowie im Privatleben von Perlee. Das 2018 von Irland nach Berlin gezogene Paar Saramai Leech und Cormac O’Keeffe spielte Gigs in der Hauptstadt und hatte ein kleines Studio direkt um die Ecke. In den letzten Jahren an ihr Apartment gebunden und sich somit auf den Schreibprozess konzentrierend, nahm man mehr und mehr Ideen aus der gemeinsamen Isolation mit in die weite Welt, während Drummer Matt Ingram seine Parts in London einspielte. Zwischen Räumlichkeit und räumlicher Trennung, gepaart mit Abhandlungen über Liebe, Schicksal und Selbstverwirklichungen, entstand „Speaking From Other Rooms“.

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Dasein

Dasein – Dasein

Den positiven und negativen Aspekten von menschlichen Beziehungen und Verhaltensweisen gilt das Hauptaugenmerk von Dasein. Hinter diesem ominösen Bandnamen stecken sechs Schweizer*innen, unter anderem aus Teilen der Band von Gjon’s Tears (Platz 3 beim Eurovision Song Contest 2021) bestehend. Von dessen Sound entfernt man sich aber betont und vermischt Dream-Pop mit Post Rock, wobei selbst diese Genres bestenfalls als ungefähre Orientierungshilfe dienen. Das erste Album heißt – wie die Band – „Dasein“ und erforscht existenzielle sowie intime Themen mit einem ähnlich vielschichtigen Sound.

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Havemeyer

Havemeyer – Slacker

Für Slacker. Für Gazer. Für Feinspitze. Mit Havemeyer machen sich bekannte Gesichter (Mitglieder von Bands wie Die Nerven, Shipwrecks und Oracles) unter neuem Namen auf eine Klangreise durch die 90er und frühen 00er Jahre. Indie- und Alternative-Gitarren treffen auf Shoegaze, auf Post Rock und, nun ja, auf Slackertum. Das Berliner Quartett liebt warme Soundscapes und dichte Texturen zwischen Wohlgefühl und aufwühlender Bewegung, so retro wie im Hier und Jetzt verankert. Das erste Album trägt den programmatischen Titel „Slacker“ und geht im besten Sinne unter die Haut.

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Bring The Mourning On

Bring The Mourning On – Ynnest

Unverhofft kommt oft und ungewöhnlich … ebenso? Fast neun Jahre nach ihrem letzten Album sind Bring The Mourning On wieder da, bloß irgendwie anders. Nach drei Platten in vier Jahren und ordentlich Live-Aktivitäten nebst Vollzeitjobs, Kindern und Beziehungen widmeten sich die Schweden erst einmal dem Privaten. Geprobt wurde schon länger, das Line-up fand sich allerdings nur langsam wieder (Keyboarderin Erika Axelsson setzt ihre musikalische Pause fort) und der Sound änderte sich gleich mit. Aus Americana und Folk wurde weitestgehend instrumentaler Post Rock: „Ynnest“ wagt den kompletten Bruch mit vollem Erfolg.

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vandermeer

vandermeer – Grand Bruit

Wie so viele andere Bands wurden auch vandermeer auf der Bühne ausgebremst – für eine Band, die gerne vor Menschen spielt, natürlich fatal, zumal man bewusst auf Streaming-Gigs verzichtete. Also begannen die Arbeiten am dritten Album, das in jeder Hinsicht größer und intensiver ausfallen sollte. Man wollte (und bekam) unbedingt mehr von allem: Lautstärke, Emotionen, Wut und Einfühlsamkeit. „Grand Bruit“ handelt von persönlichen Rückschlägen, von Verlustängsten, aber auch von politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, mit denen man alles andere als glücklich war.

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Instrument

Instrument – Sonic Cure

Achteinhalb Jahre, so lang ist der letzte Album-Release von Instrument mittlerweile her. „Read Books“ war nicht nur eine prima Aufforderung, die in jüngster Vergangenheit nur an Bedeutung gewinnen konnte, es entpuppte sich zudem als spannendes Happening, betont schroff und experimentell, dennoch auf wohlige Weise vertraut. Nun ist das Trio aus München wieder da, befasst sich mit gesellschaftlichen Problemen und Verfehlung, und lasst ihren Sound zudem reifen. „Sonic Cure“ ist das Heilmittel nach Jahren der Entbehrung inmitten beispielloser Zeiten, so komplex und belebend wie eh und je.

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Yoo Doo Right

Yoo Doo Right – A Murmur, Boundless To The East

Ein Leben ohne Experimente wäre für Yoo Doo Right unvorstellbar. Das Trio aus Montreal lebt seinen Rock gerne in vollster Komplexität aus und sucht nach frischen Ansätzen für vertraute Klänge, die unter anderem Post, Psych, Kraut und Gaze umfassen. Von einem „Autounfall in Zeitlupe“ ist die Rede, und das trifft den Sound der Kanadier recht gut. Abermals nahmen sie ihre Musik live im Studio ein, mit möglichst wenig Nachbearbeitung und einzig durch die wahnwitzige Violine von Jessica Moss (u. a. Thee Silver Mt. Zion Memorial Orchestra & Tralala Band) unterstützt. „A Murmer, Boundless To The East“ lotet abermals Grenzen aus.

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The New Mourning

The New Mourning – When The Light Fades

Der musikalische Neustart ist ein Muss für Thomas Pronai, der nicht nur das einzige komplett analoge Aufnahmestudio Österreichs besitzt, sondern sich mit so illustren Formationen wie The Beautiful Kantine Band und Bob Candy & His Broken Hearts einen anständigen Ruf erarbeitete. Pronais neuestes Vehikel, The New Mourning, veröffentlichte bereits 2019 eine erste Single und hat seit Februar 2020 eine komplett fertige Platte in der Hinterhand, die bis jetzt auf ihren Release wartete. „When The Light Fades“ bemüht das Spannungsverhältnis zwischen der Freiheit des Ausbruchs aus vorgegebenen Mustern und dem Einhalten eben solcher selbstauferlegter Einschränkungen.

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