Schlagwort: Power Pop

Nathan Gray

Nathan Gray – Rebel Songs

Angesichts der zuletzt betont introvertierten, persönlichen Texte vergisst man gerne, dass Nathan Gray ein sehr politischer Mensch ist – dafür reicht ein Blick auf die Anfänge von Boysetsfire. Als sich der private Nebel sozusagen lichtete, folgte die Rückkehr mit Auge auf die Zukunft. Gray widmet sich seiner politischen Lebensgeschichte und schlägt die Brücke zur Gegenwart mit einem Statement gegen Spaltung, gegen soziale Kälte. Und so befasst sich „Rebel Songs“ mit dem Protest als Stilmittel, begleitet von prominenten Freunden und der Freude am dicken Bandsound.

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Orchards

Orchards – Trust Issues

In der Releasewoche ihres Debütalbums breitete sich der Schatten des ersten Lockdowns aus. Da hatten Orchards mit „Lovecore“ eine wirklich bezaubernde, schillernde, hochgradig intelligente Platte gebastelt und dann konnten, durften sie herzlich wenig damit bewerkstelligen. Kein Wunder, dass die Euphorie erst einmal verschwunden war. Vertrauensprobleme waren das Ergebnis, „Trust Issues“. So heißt die neue EP des britischen Quartetts, das nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr gefühlt genug für ein ganzes Leben erlebte.

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Together Pangea

Together Pangea – DYE

Sozial distanziertes Songwriting und Aufnehmen von Demos stellte Together Pangea vor eine neue Herausforderung. Man konnte für den Feinschliff nicht ins Studio gehen, also schickte man die ersten acht Demos dem A&R-Mitarbeiter ihres Labels … der sie herausforderte, komplett neue Songs zu schreiben. Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, beflügelte diese Ansage die Band. Zehn weitere Tracks entstanden, der Großteil von ihnen landete tatsächlich auch auf der neuen Platte. „DYE“ zeigt ein Trio, das deutliche mehr Zeit für Songwriting, Proben und Aufnahmen hatte, das zugleich aber keinen Hehl darum macht, sich ohne Tour-Aktivitäten eingesperrt zu fühlen.

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Gloo

Gloo – How Not To Be Happy

Das Leben ist scheiße, also sollte man darüber lachen – so oder so ähnlich gehen Gloo an ihre Musik heran. Zwischen Punk, Power-Pop und Alternative widmet sich das britische Trio einer Art von Eskapismus. Ab und an muss man einfach das Hirn auslüften und der Welt die schmunzelnde Stirn bieten. Genau das vertonten die Brüder Thomas und Mark Harfield sowie Simon Keet bereits auf ihrem ersten Album und dem einen oder anderen Kleinformat. Ihren Nachfolger „How Not Be Happy“ nahmen sie zwischen zwei Lockdowns auf und kümmerten sich über Distanz um das Finetuning. Diese spontane, dennoch durchdachte Energie hört man den zehn Tracks an.

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Sweet Teeth

Sweet Teeth – Acid Rain

Mitglieder so illustrer Bands wie Disfear, Year Of The Goat und Dollhouse haben sich einen neuen, deutlich direkteren Nebenschauplatz angelacht. Das schwedische Quartett Sweet Teeth zockt Alternative Rock und Power-Pop, direkt aus den 90er Jahren gefallen und perfekt für Fans von Hüsker Dü, Dinosaur Jr. oder The Hellacopters geeignet. Krachende Gitarren, feine Melodien und Texte zwischen Herzschmerz und großen Kleinstadt-Ambitionen bohren sich angenehm authentisch und ehrlich in den Sound hinein. Die erste EP „Acid Rain“ besteht ausschließlich aus Volltreffern.

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24/7 Diva Heaven

24/7 Diva Heaven – Stress

Punk mit Herz, Witz und Verstand – es kann so einfach sein. Wobei, wird das allein dem Auftreten von 24/7 Diva Heaven tatsächlich gerecht? Die drei Berlinerinnen haben einiges zu sagen, bekennen zu so vielfältigen Themen wie Feminismus, Ungleichheit, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Homophobie und Umweltproblemen ganz klar Stellung, begleitet von einem kantigen 90s-Sound zwischen Alternative, Punk und Grunge. „Stress“ ist das Debütalbum des Trios, das bei aller Ernsthaftigkeit nie auf das gewisse Augenzwinkern vergisst.

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Black Honey

Black Honey – Written & Directed

Farbenfrohe, knuffige Optik, schroffer Realismus dahinter: Black Honey begeistern mit ihren lebenslustigen Auftritten, gerade in den mehr als sehenswerten Videos, während die Texte von Izzy B. Phillips die alltäglichen Probleme junger Frauen beleuchten – ein unverblümter Blick hinter die Kulissen, der das Debütalbum der vier Brit*innen vor drei Jahren auf Platz 33 der UK-Charts brachte. Der Nachfolger „Written & Directed“ widmet sich starken Frauen und rückt Empowerment in den Mittelpunkt.

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Aaron Lee Tasjan

Aaron Lee Tasjan – Tasjan! Tasjan! Tasjan!

Wie kann eine ganze Generation gleichzeitig so empathisch und so narzisstisch sein? Diese Frage rückt Aaron Lee Tasjan in einen selbstkritischen, autobiographischen Kontext und baut sein neues Album rundherum auf. Der Mittdreißiger aus New Albany im US-Bundesstaat Ohio tankt sich mit wachsender Begeisterung durch etablierte Schubladen und Retro-Sounds zwischen Rock, Pop, Glam und Soul. Genau das geschieht auch auf dem neuesten Werk, das nachdrücklich betitelte „Tasjan! Tasjan! Tasjan!“. Geht das als selbstbetiteltes Album durch?

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Don Marco & die kleine Freiheit

Don Marco & die kleine Freiheit – Gehst du mit mir unter

Von Fuck Yeah zu Fick ja: Nach zwei englischsprachigen Alben mit seinem bandfluchenden Quartett wechselt Sänger, Gitarrist und Songwriter Markus Naegele zur deutschen Sprache. Als Don Marco treibt er den Rock’n’Roll-Ansatz seiner Kollegen voran, bringt zudem Power-Pop, ein wenig Glam und den stilsicher sitzenden Cowboy-Hut ein. Begleitet von die kleine Freiheit – aktuelle und ehemalige Mitglieder von Swans, Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen, Fuck Yeah und Superpunk – präsentiert der Don sein Solowerk „Gehst du mit mir unter“.

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The Dirty Nil

The Dirty Nil – Fuck Art

Ein Stück Alltag war wohl selten so wichtig und willkommen wie jetzt. Während andere über ein grausames Jahr schreiben, kümmern sich The Dirty Nil um das Drumherum, um Beziehungen, das Älterwerden und typische Ärgernisse, die das Leben so mit sich bringt. Zwischen hektischen Aufnahmen, letzten Flügen nachhause und Quarantäne-Sessions sowie steten Desinfektionen und digitalem Spurenversand entstand ein Rockalbum als Ausflucht aus dem Alltag. „Fuck Art“ eröffnet das Jahr mit einem Donnerhall.

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