Schlagwort: Progressive Rock

Mother's Cake

Mother’s Cake – Ultrabliss

Nun fallen sie endlich, die letzten irdischen Fesseln. So etwas wie 08/15 gab es bei Mother’s Cake noch nie, doch lassen die Österreicher gut vier Jahre nach dem exzellenten „Cyberfunk!“ letzte imaginäre Grenzen komplett hinter sich. Musikalisch geht es immer dorthin, wo es gerade Spaß und Laune macht, zudem schwingen personelle Veränderungen und Zwischenlösungen mit. So wirkte Raphael Neikes als viertes Mitglied erstmals komplett an einer neuen Platte mit, hingegen musste sich Bassist Benedikt Trenkwalder krankheitsbedingt bei den Aufnahmen durch Arthur Darnhofer-Demar vertreten lassen. Nach den Sessions stieg Drummer und Gründungsmitglied Jan Haußels im Guten aus, mit Alex Kerbl gibt es bereits einen Nachfolger. Ach ja, neue Musik gibt’s auch noch. Und die kann in Form von „Ultrabliss“ einmal mehr vollends überzeugen.

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Weite

Weite – Oase

Von einer One-Off-Recording-Session zur Band, dann zum erweiterten Line-up mit einer nun zweiten Platte: Weite entstanden eher zufällig und blieben zusammen. Die in Berlin ansässige Formation um Musiker von Elder, delving und Lawns, seit diesem Jahr durch Keyboarder Fabien de Menou (Perilymph) ergänzt, versteht sich auf rein instrumentale Klanglandschaften mit Prog- und Psych-Fokus, aber auch mit einer feinen Portion Krautrock obendrauf. Mit ihrer neuen Platte wollten sie gleichzeitig längere, ausführlichere Arrangements basteln, aber auch melodischer und songdienlicher zu Werke gehen. „Oase“ kann diese gerne mal recht unterschiedlichen Ansprüche unter einen Hut bringen.

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Ultima Radio

Ultima Radio – Basement Session EP

Es gibt gewiss einfachere Positionen zu ersetzen als den Frontmann. Genau das mussten Ultima Radio zuletzt tun, nach drei spannenden Alben, die den Mix aus Alternative, Post und Progressive Rock immer weiter verfeinerten. Ab sofort übernimmt Daniel Dorninger von Witchrider den Platz an der vordersten Front bei den Grazern – ein absoluter Glücksgriff, wie sich nun zeigt. „Basement Session EP“, der erste gemeinsame, von einem nicht minder stimmungsvollen Performance-Video begleitete Release, illustriert das von der ersten bis zur letzten Sekunde mehr als deutlich.

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Geordie Greep

Geordie Greep – The New Sound

Ob aufgelöst oder nur in einer Pause auf unbestimmte Zeit: Seit zwei Monaten ist das zumindest vorläufige Ende von Black Midi bekannt. Geordie Greep preschte direkt voran und kündigte nur zehn Tage später ein erstes Soloalbum an. Bewusst wollte er etwas anderes machen, ohne sich komplett von Vertrautem zu distanzieren. Mit über 30 Studiomusikern auf zwei Kontinenten aufgenommen, teils sogar mehrfach, entstand ein eklektischer musikalischer Mix, begleitet von launigen bis bizarren bis bewusst unbequemen Abhandlungen über die männliche Vorstellungskraft. Gewissermaßen setzt „The New Sound“ Greeps bisherigen ‚Everything Goes‘-Ansatz fort und ringt diesem dennoch neue Dimensionen ab.

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Leprous

Leprous – Melodies Of Atonement

Immer, wenn ein neues Album der skandinavischen Progressive-Rock- / -Metal-Band Leprous ansteht, reiben sich weltweit Fans und Musikjournalisten aus Vorfreude die Hände. Und werden auch diesmal nicht enttäuscht: „Melodies Of Atonement“ ist ein intensives, neues Werk, das die Band in einem faszinierenden und durchaus etwas neuartigem Licht erstrahlen lässt. Nach dem durchschlagenden Erfolg ihrer vorherigen Platte „Aphelion“ von 2021 und den durchweg positiven Kritiken, die es einheimsen konnte, präsentiert sich die Band auch auf dem neuen Werk mit verspielten Synthesizer-Klängen und einer unbändigen, kreativen Energie, die durch jeden einzelnen Track schimmert. Dennoch schwelt im Hintergrund immer eine Collage aus Schwere und Melancholie, für die man die Jungs über die Jahre lieben gelernt hat.

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Der Neue Planet

Der Neue Planet – Schwerkraft für Anfänger

Die Kunst, wortlos alles zu sagen, beherrschen nur wenige Künstler so gut wie Der Neue Planet. Das Kölner Quartett wagt sich mit seinem Heavy Dream Prog, wie sie ihren Sound nennen, abermals weit hinaus, gibt sich spacig und verträumt, aber auch heavy und direkt. Mehr als 80 Shows spielten sie bislang, tourten dreimal durch Deutschland, Österreich, Ungarn und die Niederlande. Auf ihrem neuesten Streich toben sie sich abermals kreativ aus und setzen Duftmarken, die kaum komplexer und faszinierender ausfallen könnten. „Schwerkraft für Anfänger“ kondensiert den Sound der Kölner einmal mehr auf das Wesentliche.

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OU

OU – II: Frailty

„Heutzutage gibt es doch eh nix neues mehr, alles klingt gleich.“ Wem schon einmal genau dieser Gedanke gekommen sein sollte, der sollte diesen schnellstens überdenken und sich auf eine Suche weit fernab des gängigen Mainstreams machen. Denn es gibt sie, diese völlig neuartigen Klänge, die mit allem Gewohnten brechen und mit Nichts zu vergleichen sind. Und damit wären wir bei der chinesischen Progressive Metal-Band OU. Wobei der Begriff ‚Progressive Metal‘ den polyrhythmischen Sound des Vierers um Sängerin Lynn Wu nur sehr unzulänglich beschreibt, denn eigentlich hat die Truppe ihr eigenes Genre mit Einflüssen aus Jazz, Elektronik, Ambient, Djent und Progressive Metal erschaffen. War das Debütalbum „One“ schon eine akustische Herausforderung, so gehen OU auf „II: Frailty“ noch einen Schritt weiter und entführen den Hörer in völlig neuartiges Gelände.

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Dool

Dool – The Shape Of Fluidity

Die Düsternis und Schwere, die Dool in jede einzelne Note ihres Schaffens stecken, sorgt immer wieder für hochgradige Faszination. Mit ihrem ans Metallische grenzenden Mix aus Dark Rock, Prog, Psych und dezent okkulten Noten rennt das Quintett um Raven van Dorst offene Türen ein. Zuletzt zeigte man sich auf „Summerland“ eine Spur geordneter und konzentrierter, was dem Sound der Niederländer*innen richtig gut bekam. „The Shape Of Fluidity“, das sich unter anderem mit van Dorsts ursprünglich angeborener Intersexualität befasst, kostet die musikalischen Möglichkeiten weiter aus.

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Midas Fall

Midas Fall – Cold Waves Divide Us

Midas Fall können eigentlich nur aus Schottland kommen, möchte man glauben und meinen. Der gerne mal kühle, dennoch stets emotional aufgeladene Sound des Trios baut Brücken zwischen fragilen, progressiven und aufbrausenden Gefilden, als würden Mogwai, Chelsea Wolfe und Sigur Rós gemeinsame Sache machen. Und doch wird man den Veteranen, die aktuell bereits ihr fünftes Studioalbum veröffentlichen, mit dieser Beschreibung nicht annähernd gerecht. Auch ihr neuester Streich „Cold Waves Divide Us“ spielt mit widersprüchlichen Gefühlen, mit komplexen Rock-Gefilden und unterkühlter Elektronik.

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Another Sky

Another Sky – Beach Day

Es gibt Alben, auf die man ein ganzes Leben lang gewartet hat, ohne es zu wissen. Gefühlt nehmen Another Sky andauernd solche Musik auf. Das erste Full-Length-Werk versuchte den ungewöhnlichen Sound zwischen Alternative, Indie, Prog, Post und Shoegaze abzustecken, begleitet von einer der interessantesten Stimmen der Gegenwart. Weitere EPs davor und danach trieben die Entwicklung voran. „Beach Day“, der Nachfolger, entstand unter widrigsten Umständen, nachdem die Band ihr altes Studio verlor und mit einem schwerwiegenden Zwischenfall auf persönlicher Ebene zu kämpfen hatte.

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