Ikaria – Luxembourg

Für Ikaria kann es offensichtlich nicht schnell genug gehen. Brav halten die Berliner ihren 14-Monats-Rhythmus ein, der nach der EP „Fiber“ und dem Debütalbum „Repair My History“ nun „Luxembourg“ nachschießt. Beeindruckend hierbei ist, dass man keineswegs gehetzt, sondern sich – ganz im Gegenteil – deutlich reifer und intensiver mit dem Erlebnis Musik auseinander setzt.

Als Einstieg in den ’neueren‘ Sound gibt sich „Parabolic“ dringlicher, intensiver, direkter. Die poppigen Gehversuche sind maximal im Detail nach zu hören, dafür wurde der Post Rock-Anteil hochgeschraubt, intensiviert und mit mehr Energie versehen. So wirkt „The Waitress No. 1“ in seiner Tristesse beinahe hymnisch, während „Young Hearts Fail“ mit seinem mehrfach verschobenen großen Finale Mogwai auf Tool treffen lässt, freilich ohne metallische Untertöne.

Selbst die überraschend pathetische Vorab-Single „Transmitter“ stört nicht, sondern fügt sich viel mehr homogen in das Gesamtbild ein: Ikaria wirken größer, lebendiger und gleichzeitig düsterer. Hat ihnen das Berlin angetan? Liegt es an der bloßen Live-Erfahrung? Oder hat hier „Luxembourg“ seine Finger im Spiel? Wie dem auch sei, das zweite Album ist ein kleiner Meilenstein in der noch jungen Bandgeschichte – sicher nicht der letzte.

VÖ: 25.06.2010
Cobretti Records (Broken Silence)
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