Medina – Welcome To Medina
In ihrer Heimat Dänemark ist Medina längst ein Superstar. Ihr Nr. 1-Hit „Kun for mig“ hielt sich unglaubliche 25 Wochen in den Top 10 der nationalen Single-Charts, das dazugehörige Album ist ebenfalls auf dem besten Wege, diesen Erfolg zu wiederholen. Auch hierzulande kletterte Medina mit der englischsprachigen Version „You And I“ bereits bis auf Platz 10 der Single-Charts – dem massiven ProSieben-Support sei Dank. Jetzt folgt ihr internationales Longplay-Debüt: „Welcome To Medina“.
Mit dem düsteren Titeltrack des Albums, einer Adaption ihrer dänischen Single „Velkommen til Medina“ (der zweiten Nr. 1 in Folge), heißt Medina ihre deutschen Hörer willkommen. Zur brummenden Bassline und hypnotischen Electro-Beats ist die Stimme der 27-Jährigen zu hören, verführerisch, angenehm. Es folgt das aus Funk und Fernsehen bekannte „You And I“, an dem man sich einfach nicht satthört. Daneben wurden noch zwei weitere dänische Hits ins Englische übertragen: „Lonely“ („Ensom“) ist bei uns die zweite Single, wenn auch nicht so ganz stark wie ihr Vorgänger, der kurioserweise in der Zeile „There is no longer you and I, you and I“ zitiert wird. Vielleicht wäre das eigenständigere „The One“ („Vi to“) die bessere Wahl gewesen, immerhin eignet es sich dank Akustikgitarre perfekt als sommerlicher Ohrwurm.
Die restlichen Tracks wurden speziell für „Welcome To Medina“ produziert. Da es natürlich nahe lag, sich am Erfolgsrezept der Hitsingles zu orientieren, zieht sich Medinas minimalistisch arrangierter, immer leicht unterkühlter Electro-Pop wie ein roter Faden durch das Album. In den meisten Fällen funktioniert das sogar richtig gut: Das dynamische „Addiction“ macht tatsächlich süchtig, „6 AM“ zwingt einen förmlich auf die Tanzfläche, während bei „Gutter“ stellenweise Madonnas „Get Together“ durchblitzt. Ein etwas zu offensichtlicher „You And I“-Klon ist hingegen „In Your Arms“, bei „Selfish“ stört der übertriebene Vocodereinsatz. Für Abwechslung sorgen das vergleichsweise langsame „Happy“ oder die einzige Ballade „Execute Me“, vor allem aber die wirklich gelungene Akustikversion von „You And I“ ganz zum Schluss.
In erster Linie bietet „Welcome To Medina“ somit genau das, was man von Medinas Album erwartet hat: knackige Electro-Beats und poppige Hooklines in Hülle und Fülle. Darüber hinaus zeigt die Dänin leider kaum weitere Facetten von sich, sondern setzt konsequent auf ihren charakteristischen Sound. Mit der Folge, dass das Material am Stück gehört doch recht gleichförmig wirkt. Aber: Einzeln herausgepickt können die meisten Nummern locker mit „You And I“ mithalten. „Addiction“, „The One“, „Welcome To Medina“ oder auch „Execute Me“ beweisen, dass Medina definitiv mehr zu bieten als nur den einen Single-Hit. Fazit: Wohldosiert erfreulich stark!
VÖ: 23.07.2010
EMI 7 Music (EMI Music)
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