Swedish House Mafia – Until One

Swedish House Mafia

Der Begriff „Mafia“ steht seit dem 19ten Jahrhundert für den Zusammenschluss mehrerer Personen zu einem Geheimbund, der mit gemeinsamen Kräften seine Macht und seinen Einfluss zu festigen und auszubauen versucht. Vor einiger Zeit ernteten einige skandinavische DJs scherzhaft den Namen „schwedische House-Mafia“, da sie gemeinsam die Charts eroberten, sich untereinander supporteten und so zu weltweiten Ruhm kamen. 2010 schlossen sich mit Steve Angello, Sebastian Ingrosso und Axwell drei der größten Strippenzieher zusammen, machten sich den Kosenamen zu Eigen und landeten mit „One (Your Name)“ einen der Dance-Hits des Jahres. Doch das soll noch lange nicht alles gewesen sein, denn nun stehen ein Album und sogar ein Film der musikalischen Mafia ins House.

Wer den Sound der schwedischen DJs kennt, der weiß, dass er immer mit Qualität rechnen kann. So ist es natürlich auch bei „Until One“. Um als Fan Enttäuschungen zu vermeiden muss man jedoch wissen, dass es sich bei dem Album der Swedish House Mafia eher um eine Art DJ-Set der größten Hits der einzelnen Mafia-Mitglieder und ihrer Freunde handelt. So findet man neben den beiden Singles „One (Your Name)“ und „Miami 2 Ibiza“ die bekannten Club-Hits “Show Me Love” von Steve Angello mit Robin S, Ingrossos MGMT-Adaption „Kidsos“ sowie Axwells „I Found You“ und „Tell Me Why“. Dazu kommen diverse Remixe und Gemeinschaftsproduktionen mit anderen DJs wie Laidback Luke („Leave The World Behind“), Prok & Fitch („Walk With Me“), Miike Snow (“Silvia”), Adrian Lux (“Teenage crime”), TV Rock („In The Air“) oder Dirty South und David Guetta („How Soon Is Now“). Natürlich dürfen auch die aktuellen Singles von Axwell („Nothing But Love“) und Steve Angellos („Knas“) nicht fehlen.

Dennoch: Was die drei Szene-Helden hier abliefern ist geballte Schweden-House-Power auf einer CD. Randvoll mit 80 Minuten Spielzeit. Fantastisch und spielerisch ineinander gemischt. Trotz der teils älteren Songs wird es auch dem Fan hier nie langweilig. Instrumentale Knaller werden in alter Bootleg-Manier mit bekannten Vocals von Florance and the Machine (“You Got The Love”), Justice (“We Are Your Friend”) oder Empire Of The Sun („Walking On a Dream”) versehen. Und hier und da schleicht sich Benny Benassis “Satisfaction”, Daft Punks „One More Time“ oder sogar Coldplays „Clocks“ ein. Die Drei wissen eben, wie man eine feiernde Meute bei Laune hält. Gerade, wenn sie nicht nur aus House-Freaks besteht. Mit diesen Tricks machen die DJs ihre Musik für die breite Masse zugänglich, ohne sich die Szene-Fans zu vertreiben.

Und genau dieses Gespür wollen Angello, Ingrosso und Axwell ab November in ihrem Film „Take One“ unter Beweis stellen. In diesem auf DVD erhältlichen „Dokumentarfilm“ kann man mit den Dreien auf Welttour gehen und einen Blick hinter die Kulissen ihrer Sets werfen. Spätestens hier wird klar, wie groß der weltweite Hype um die Star-DJs ist. Bleibt zu hoffen, dass die Schweden auch Deutschland bald mit ihrer fulminanten Show beehren werden.

Fazit: Gerade für die breite Masse, die erst durch „One (Your Name)“ und der aktuellen Single „Miami 2 Ibiza“ auf die Schwedische House Mafia aufmerksam geworden ist, ist „Until One“ ein perfekter Überblick über das Schaffenswerk“ der drei DJs und Produzenten. Aber auch wer die Produktion schon kennt wird sich an dieser Best-Of-Zusammenstellung in the Mix erfreuen. „Until One“ ist mit viel Liebe und Kreativität gemischt und bietet jede Menge Filter und Lift-Ups, die für Ausrast-Momente sorgen. Mehr Party auf einer CD geht definitiv nicht.

VÖ: 22.10.2010
Label: Virgin (EMI)
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