Ke$ha – We R Who We R

Ke$ha

Neben Lady Gaga zählt vor allem Ke$ha zu DEN Newcomern der letzten Jahre im Bereich Electro-Pop. Anfang des Jahres konnte sie mit ihrer ersten Solo-Single „Tik Tok“ die Aufmerksamkeit weltweit auf sich ziehen. Ihr Debütalbum „Animal“ schoss in mehreren Ländern in die Top 10 der Charts und im November dieses Jahres wurde sie zudem mit einem MTV Europe Music Award als bester neuer Act ausgezeichnet. Nun ist die Disco-Queen zurück – ungewöhnlicherweise mit einer EP („Cannibal“) und der dazugehörigen ersten Auskopplung „We R Who We R“, die sogar eine fast schon politische Botschaft beinhaltet.

Bereits die ersten Takte erinnern unweigerlich an ihr Erstlingswerk: Der unkonventionelle Beat sowie der charakteristisch einsetzende Stampf-Rhythmus bilden die gewohnt eingängige Symbiose mit Ke$has Rap-Einlagen, die sie auch hier wieder in den Strophen vom Stapel lässt. Je näher der Refrain rückt, desto melodischer fügen sich die einzelnen Fragmente zusammen und der getreue Fan bekommt das zu hören, was er erwartet: Einen typischen Dance-Pop-Song, garniert mit etwas Auto-Tune hier und einem ordentlich Schlag Vocoder dort.

Die Textzeile „You know we’re superstars, we r who we r“ spielt auf eine aktuelle gesellschaftlich wie politisch hochbrisante Situation in den USA an: Den Selbstmord mehrerer homosexueller Jugendlicher, deren Selbstbewusstsein sie laut eigener Aussage mit ihren Lyrics stärken und sie positiv beeinflussen möchte. Im Mittelteil kommt erneut der Stimmverzerrer zum Einsatz und wird dermaßen malträtiert, dass selbst für einen Ke$ha-Song ein absoluter Overkill droht. Ist diese 20-sekündige Quälerei überstanden, beendet die 23-jährige US-Amerikanerin den finalen Chorus erwartungsgemäß gekonnt und souverän, wobei auch hier jegliche Überraschung ausbleibt.

Nach Platz 1 in den USA und Australien ist auch hierzulande ein Erfolg für „We R Who We R“ quasi vorprogrammiert. Die Single bietet die gewohnte Mischung aus Dance- und Glam-Pop und sticht wie bereits ihre Vorgänger durch fast schon brachialen Einsatz von Computerbearbeitungen hervor. Das begleitende Extended Play „Cannibal“ steht seit 19. November in den Läden und bietet weitere sieben neue Songs, die eingefleischte Ke$ha-Fans keineswegs enttäuschen sollte. Grenzenlose Kreativität sieht zwar anders aus, dafür bekommt der gepflegte Dorfdiscogänger auch hier wieder Tanzmucke vom Feinsten.

3,5/5
VÖ: 07.01.2011
RCA Int. (Sony Music)

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