Pentagram – Last Rites

Pentagram

Pünktlich zu ihrem 40. Geburtstag melden sich die Doom-Pioniere Pentagram wieder. Vom Original-Lineup ist nur noch Sänger Bobby Liebling mit an Bord, der den Kampf mit seinen persönlichen Dämonen wohl endlich gewonnen hat und vor allem immer noch unter den Lebenden weilt. Nach langer Funkstille hat man bei Metal Blade für drei Alben – angesichts der laschen Veröffentlichungsmoral der Herren aus Virginia sehr optimistisch bemessen – unterschrieben und debütiert mit „Last Rites“, das vor allem eines ist: eine faustdicke Überraschung.

Tatsächlich zeigen sich Pentagram in Bestform, was auch für den fragilen Herr Liebling gilt. Ist „Treat Me Right“ noch so etwas wie ein unfertiger Wake-Up-Call – neben dem belanglosen, zähen „Death In 1st Person“ der einzige Ausfall auf dem neuen Album – wird ab „Call The Man“ ordentlich Arsch getreten. Sofort hört man, wo sich Bands wie Candlemass und Trouble Inspiration geholt haben – düster, bleiern und mit ein wenig Blues durchsetzt zerstören die Veteranen alles, was sich ihnen in den Weg stellt. In Form von „8“ wird ein erstes Highlight, ein erster Killer zelebriert.

Wirkliche Standouts fehlen zwar, doch dafür überzeugt „Last Rites“ in seiner Dichte. Ob melancholische Nummern wie das schwermütige „Windmills And Chimes“ oder der verkappte Arschtreter „Horseman“ – der Gesamteindruck stimmt. Liebling und Pentagram melden sich überraschend stark und in Form wieder, zeigen sich von ihrer besten Seite und haben in „Everything’s Turning To Night“ sogar eine klassische Akkordfolge ihrer Anfangstage wiederbelebt. Knusprig von vorne bis hinten, ein starkes Lebenszeichen. Mit ein wenig Ausdauer und Sitzfleisch könnte es endlich zurück an die vorderste Doom-Front gehen.

VÖ: 08.04.2011
Metal Blade (Sony Music)

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Pentagram – Call The Man