Angels & Airwaves – Anxiety
Während sich blink-182 mit ihrem Comeback-Album „Neighborhoods“ erfolgreich zurückgemeldet haben – Platz 6 in den deutschen Album-Charts – treibt Tom DeLonge längst die nächste Veröffentlichung seines ‚Nebenprojekts‘ Angels & Airwaves voran. Am 11. November erscheint „Love: Album Parts One & Two“, ein Doppelalbum (Teil eins wurde am Valentinstag 2010 gratis veröffentlicht) zum Preis einer normalen CD, das gleichzeitig auch den dazugehörigen, in Eigenregie konzipierten Film „Love“ begleitet. Wie Angels & Airwaves fünf Jahre nach ihrem Top-20-Debüt „We Don’t Need To Whisper“ klingen, demonstriert die Vorabsingle „Anxiety“ auf gewohnt eindrucksvolle Art und Weise.
Mittlerweile klingen die zum Trio geschrumpften Angels & Airwaves – Drummer Atom Willard (Ex-Social Distortion, -The Offspring) ist zwar noch auf dem Album zu hören und im Video zu sehen, hat aber mittlerweile bei Danko Jones zumindest vorübergehend angeheuert – noch eine Spur proggiger und abgehobener, jedoch im positiven Sinn. Während Ausschnitte aus dem „Love“-Film den Performance-Clip säumen, steht auf musikalischer Ebene zunächst das Keyboard im Mittelpunkt mit einer verträumten Melodie zwischen Coldplay und 30 Seconds To Mars. Tom DeLonges prägnante, leicht schiefe Stimme schwebt über den entspannt rockenden Strophen, die vor allem von weit offenen Bassläufen und massig Atmosphäre leben.
Im Refrain, den man zunächst für eine Art Bridge halten könnte, arbeitet das Trio mit mehrstimmigen Passagen, stärker verzerrten Gitarren und peitschenden Drums, ohne dabei zu stark in den Uptempo-Bereich abzudriften – typisch hymnischer Charakter, überaus erhaben und leidenschaftlich dimensioniert, bevor der Instrumentalteil des Intros erneut aufgenommen wird. Die Middle-8 wirkt vielleicht eine Spur zu verhalten, dafür geben Angels & Airwaves hernach noch einmal im Refrain ordentlich Gas. Der spacige Rock-Sound von „Anxiety“ funktioniert, die proggigen Elemente (Rush und sogar Radiohead blitzen immer wieder auf) passen perfekt zu Thematik und Gesangsmelodie, der bissige Chorus macht durchaus Laune. Wer Angels & Airwaves nach ihrem Debütalbum – angesichts des mauen Nachfolgers „I-Empire“ verständlich – aus den Augen verloren hat, wird gewisse Melodien wieder erkennen und gleichzeitig die episch anmutende Produktion genießen. Klingt nach großem Kino, passt zu den bewegten Bildern. Das Album kann kommen.
4/5 | DL-Single
VÖ: 17.10.2011
earMUSIC (Edel Music Distribution)
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