Schlagwort: Space Rock

Tausend Augen

Tausend Augen – Schock

Im weiten, schwer greif- und kategorisierbaren Kraut-, Psych-, Space- und Electro-Universum nehmen Tausend Augen ihren Quadranten in Beschlag. Das gelang vor gut zwei Jahren bereits prima, als „Westend“ die Ellenbogen ausfuhr und sich souverän behauptete. Nun widmen sie sich dem Ende der Realität und den Abbruchkanten, die sich dahinter verbergen. Mehr Konsequenz, Elektronik und Reduktion, von einem Comic begleitet, werden kühn für den Zweitling angekündigt. Und siehe da: „Schock“ tut genau das, und zwar von hohem Unterhaltungswert begleitet.

Weiterlesen
Black Moon Circle

Black Moon Circle – Leave The Ghost Behind

Gut Ding will ab und an etwas sehr viel Weile haben, und so ließen Black Moon Circle nach „Psychedelic Spacelord“ fünf Jahre vergehen. Untätig war das norwegische Trio aber keinesfalls und arbeitete fleißig an neuer Musik mit ihrem neuen Drummer Tomas Järmyr (u. a. Motorpsycho). Aus Jams entstanden und mit viel Geduld verfeinert, treffen die Kräfte freier Improvisation mit ihrer kompakten Unvorhersehbarkeit auf erdiges Songwriting der ausufernden Sorte. „Leave The Ghost Behind“ dehnt sechs Songs auf 80 Minuten aus und erreicht damit die Grenzen des Machbaren. Das funktioniert erstaunlich gut.

Weiterlesen
Daily Thompson

Daily Thompson – Live At Freak Valley Festival 2022

In den letzten Jahren wandelten sich Daily Thompson zusehend von Grunge- und Alternative-Rockern zu Space- und Psych-Meistern – eine Entwicklung, die „God Of Spinoza“ im vergangenen Jahr auf die Spitze trieb. Speziell auf der Bühne bleibt das Trio aber weiterhin angenehm vielschichtig, was sie nun zum Jahresende mit einem feinen Live-Dokument untermauern. „Live At Freak Valley Festival 2022“ hält den diesjährigen Auftritt auf dem viertägigen Festival in Netphen bei Siegen, der via Rockpalast weithin übertragen wurde, nun auf Vinyl fest.

Weiterlesen
Les Big Byrd

Les Big Byrd – Eternal Light Brigade

Mitten im dunklen, trostlosen Winter trafen sich Les Big Byrd, um gemeinsam zu musizieren. Das schwedische Trio gehört seit seiner Gründung vor elf Jahren zur jungen Psych-Speerspitze, stets auf dem Sprung in neue Sphären. Für den Nachfolger von „Iran Iraq IKEA“ packte man einen Mietbus voller Instrumente und nahm die Fähre nach Gotland. In dieser neuen Umgebung fand man den perfekten kreativen Rahmen. Zudem hielt die besondere Szenerie Einzug in das Songwriting und drückte „Eternal Light Brigade“ einen überdimensionalen Stempel auf.

Weiterlesen
Motorpsycho

Motorpsycho – Ancient Astronauts

Motorpsycho sind nie um gute und/oder schräge Ideen verlegen. Neben ihren beiden Pandemie-Platten planten sie zwei weitere Projekte in den vergangenen beiden Jahren. Das eine – eine Art Filmkonzept als Alternative zu Live-Stream-Konzerten – befindet sich noch in Arbeit. Zum anderen begleitete man eine Tanzperformance von Homan Sharifi und Impure Dance Company, deren Quell der Inspiration ident mit jener der „N.O.X.“-Suite auf „The All Is One“ war. Neue Musik musste her, und so entstanden zwei überlange Tracks, die gemeinsam mit zwei weiteren Songs erstmals seit langem in klassischer Dreier-Besetzung – Dauer-Studiogast Reine Fiske konnte aufgrund Reise-Beschränkungen nicht mitwirken – aufgenommen wurden. „Ancient Astronauts“ bemüht neue, alte Facetten.

Weiterlesen
Dirty Sound Magnet

Dirty Sound Magnet – DSM-III

Über 100 Shows hatten Dirty Sound Magnet geplant, dann kam ihnen – wie allen anderen auch – die Pandemie dazwischen. Während nach und nach sämtliche Tourneen gecancelt wurden, gingen die Schweizer ins Studio, um sich durch die Musik von einem mehr als angsteinflößenden Alltag abzulenken. Das Trio nahm gleich drei neue Alben auf. „Live Alert“, eine knackige Doppel-Live-Session, sorgte im November 2020 für verdiente Aufmerksamkeit. Nun gibt es komplett neues Material in Form des dritten regulären Studioalbums „DSM-III“.

Weiterlesen
Kosmodome

Kosmodome – Kosmodome

Von der Riff-Brigade zur großen Prog-Hoffnung: Kosmodome um die beiden norwegischen Brüder Sturle und Severin Sandvik gelten als neue Hotshots im psychedelisch veranlagten, von den 60er Jahren geprägten Subset der ausladenden Gitarrenmusik. Obendrauf setzt es Stoner- und Alternative-Ansätze für ein wenig moderne Würze, dazu Texte über Vielfalt und Außenseiter. Das erste Album heißt ebenfalls „Kosmodome“ und bemüht sich um starkes Storytelling, gepaart mit Atmosphäre. Ob dieses Selbstbewusstsein auch musikalisch umgesetzt werden kann?

Weiterlesen
Daily Thompson

Daily Thompson – God Of Spinoza

Mund abwischen, weitermachen: Im Sommer 2020 veröffentlichten Daily Thompson das mächtige „Oumuamua“, bloß mit der dazugehörigen Tour wollte es nicht so recht klappen. Also nahm man die angestaute Energie einfach mit in den Proberaum und spielte weiter. Die drei Dortmunder wollten vor allem nicht auf der Stelle treten. War die letzte Platte über weite Strecken noch heavy wie Sau, ist davon jetzt etwas weniger zu hören. „God Of Spinoza“ setzt zwar weiterhin auf spacige Psych-Ideen, holt sich aber zusätzlich lässig abgehangenen 90s-Alternative-Rock ins Boot. Und das funktioniert hervorragend.

Weiterlesen
Motorpsycho

Motorpsycho – Kingdom Of Oblivion

Vor der Trilogie ist nach der Trilogie, finden Motorpsycho, und kündigen nach ihren Gullvåg-Jahren eine Rückkehr zu den rifflastigen Psychedelic-Klängen früherer Tage an. Natürlich ist diese Meldung mit einem kleinen Sternchen versehen, denn die Norweger blicken gleichzeitig nach vorne und wollen außerdem Neuland ansteuern. Tatsächlich begann „Kingdom Of Oblivion“ als Hard-Rock-Album mit Rückkehr zu alter Heavyness, nahm über die Wochen und Monate jedoch immer mehr leichtfüßigere Elemente auf.

Weiterlesen
Motorpsycho

Motorpsycho – The All Is One

Durchatmen? Nachlassen? Über solche Pläne können Motorpsycho bestenfalls müde lächeln und beschließen stattdessen ihre Gullvåg-Trilogie, die eigentlich nicht als solche gedacht war. Und doch ergab sich diese irgendwann nach dem Release von „The Tower“ und „The Crucible“. Ursprünglich für das Frühjahr angedacht und, wie so viele andere Platten auch, kräftig verschoben, schlägt „The All Is One“ komplett über die Stränge: zwei CDs, 85 Minuten und ein auf zwei Seiten aufgeteiltes Monstrum, das die halbe Spielzeit beansprucht.

Weiterlesen

Wir verwenden Cookies. Cool?