Motörhead – The Wörld Is Ours – Vol. 1: Everywhere Further Than Everyplace Else

Motörhead

36 Jahre und kein bisschen leise – die schier unendliche Geschichte der britischen Rock-Legenden Motörhead geht in die nächste Runde. Ihr Jubiläumsalbum „The Wörld Is Yours“ (35 Jahre Motörhead, 65 Jahre Lemmy, 20. Studioalbum) hallt immer noch nach, die fantastische Dokumentation über Frontmann Lemmy Kilmister erfreut sich immer noch großer Beliebtheit und auch live ist das Trio immer noch eine Macht. Bevor es Ende November für sechs Konzerte nach Deutschland geht, kann man sich auf „The Wörld Is Ours – Vol. 1: Everywhere Further Than Everyplace Else“ einen visuellen Eindruck der britischen Livepräsenz machen.

Im Mittelpunkt steht eine Show aus dem Teatro Caupolican in Santiago de Chile vor tausenden fanatischen Fans, die von der ersten bis zur letzten Sekunde Lärm machen und Motörhead nach vorne treiben. Das klassische „We are Motörhead and we play rock’n’roll“ darf natürlich nicht fehlen, ebenso Klassiker wie „Iron Fist“, „Metropolis“ und „Going To Brazil“ (mehr vom gleichen Schlag liefern HeadCat). Komplett in Schwarz-Weiß-Optik gehalten, liefert Sam Dunn („Metal: A Headbanger’s Journey“, „Global Metal“) stimmige Bilder, wobei vor allem die Energie des Publikums begeistert. Haus-und-Hof-Produzent Cameron Webb ist für den druckvollen Sound verantwortlich, der auch neueres Material wie „I Know How To Die“, „In The Name Of Tragedy“ und den modernen Klassiker „Rock Out“ glänzen lässt.

Davon abgesehen dürfen die klassischen Zutaten eines jeden Motörhead-Konzerts nicht fehlen: Drum-Solo von Mikkey Dee, Gitarren-Solo von Phil Campbell, Lemmys humorvolle Ansagen, der eine oder andere Drink, ein paar Zigaretten und die abschließende Band-Vorstellung. Das Finale könnte nicht hitverdächtiger ausfallen mit „Killed By Death“, „Ace Of Spades“ und natürlich „Overkill“. Teilweise sehenswert ist das Bonusmaterial. Bei den Konzertausschnitten aus New York sind Todd Youth (Murphy’s Law) und Doro Pesch, bei jenen aus Manchester Michael Monroe (Hanoi Rocks) zu sehen. Geschmackssache hingegen sind die Interview-Ausschnitte, wobei vor allem jenes aus Santiago halbwegs interessant, stellenweise sogar intim wirkt.

Die Interview-Ausschnitte, vor allem jener bereits angesprochene Santiago-Teil, machen Hoffnung auf den zweiten Teil von „The Wörld Is Ours“, der im kommenden Jahr erscheinen soll und gerne stärker in Richtung Dokumentation gehen kann, gerade weil mit Sam Dunn ein echter Meister seines Fachs an den Arbeiten dazu beteiligt ist. „Everywhere Further Than Everyplace Else“ lebt vor allem von seinem energiegeladenen Hauptteil, denn selbst wenn man „Ace Of Spades“ und „Overkill“ schon gefühlte hundert Mal gehört hat – das Publikum in Santiago ist ein Erlebnis für sich. Mit diesem Live-Dokument – erhältlich als DVD, BluRay, Doppel-Live-Vinyl und Doppel-Live-CD mit DVD – sollte einem jeden Motörhead-Fan ein wahrhaft seliges Fest ins Haus stehen.

VÖ: 18.11.2011
Motörhead Music / UDR Music (EMI Music)

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