Jennifer Lopez feat. Pitbull – Dance Again

Jennifer Lopez

Selbst in einer fabelhaften Karriere wie jener der rassigen Sängerin und Berufs-Latina Jennifer Lopez läuft nicht immer alles hundertprozentig rund. Während ihre Filmkarriere bekanntlich oft eher suboptimal verläuft, verdient sie ihren nicht gerade kärglichen Lebensunterhalt mit der Musik. Nach jahrelangen Durststrecken gelang ihr 2011 mit „On The Floor“ mal wieder ein Welthit, auch das Album „Love?“ lief recht erfolgreich, doch auf eine offizielle Nachfolge-Single wartete man vergebens. Nachdem „I’m Into You“ und „Papi“ nur digital veröffentlicht wurden und nichts Großes in den Charts reißen konnten, vertraut J.Lo nun erneut auf ihren Lieblings-Duettpartner Pitbull und lässt den Non-Album-Track „Dance Again“ auf die Tanzwütigen los.

Wie nicht anders zu erwarten, zieht La Lopez auch diesmal wieder alle Register: Lasziv und sexy wie eh und je räkelt sie sich im Video zwischen nackten Männerkörpern und singt sich sämtliche Schweinereien, die sie in dieser Nacht gerne ausprobieren würde, von der Seele. So weit, so unspektakulär, wäre da nicht der verdammt eingängige Dance-Beat, der wie gewohnt ins Ohr und in die Beine gleichermaßen geht. Eigentümlicherweise punkten besonders die Strophen mit ihrer Latin-Melodie auf ganzer Linie und vermitteln J.Los feuriges Temperament. Die Bridges stellen mit ihrer wilden Mischung aus Electro-Beats, Bass und Claps den perfekten Übergang zum sich anschließenden Refrain her, der textlich allerdings etwas dünn ausfällt. Hier geht ein wenig die vorangegangene Explosivität verloren, wenngleich sie nicht vollends verpufft und ordentlich Energie auf den Dancefloors freisetzt. Den Mittelteil hat man logischerweise für die rappende Gebetsmühle Pitbull freigehalten, der in eben jener Art und Weise seine immergleichen Zoten reißen darf (Little bit of voli, anyone?). Ein bisschen Schwund gibt es halt immer.

Nichtsdestotrotz könnte „Dance Again“ der nächste große Hit für Jennifer Lopez werden. Die Betonung liegt allerdings auf „könnte“, wenn man sich die abermals hanebüchene Veröffentlichungstaktik anschaut: Während der Song bereits seit Anfang April weltweit zum Download angeboten wird, ist die dazugehörige Maxi-CD bei uns erst ab dem 18. Mai erhältlich. Die Gefahr, dass der Song eventuell seinen Zenit bereits überschritten hat, ist daher natürlich nicht zu verachten. Wer sich das Gefasel des omnipräsenten Sauhundes ersparen möchte, der wird jedoch an der „Without Pitbull“-Version seine Freude haben. Denn eins ist nach wie vor so sicher wie das Amen in der Kirche: Wer auf sommerlichen Dance-Pop mit Latin-Schlagseite steht, der kommt an der Chanteuse aus der Bronx nur schwer vorbei.

VÖ: 18.05.2012
Epic Records (Sony Music)

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