The Munitors – Sleepless Careless Dreamless

The Munitors

Von der Wetterau nach Frankfurt am Main: The Munitors sind in die Stadt gezogen und entwickeln sich nicht nur musikalisch weiter. Zwischen Studium und Ausbildung feilen die vier Herren Anfang 20 in einem alten Bunker an neuen Songs. Die zweite EP „Sleepless Careless Dreamless“ klingt tatsächlich erwachsener und eine Spur melancholischer. In fünf Episoden entdecken sie sämtliche Facetten des von Echo und Schönheitsfehlern angetreibenen Indie Rock.

Dank begleitendem Video ist „Walls Collide“ bereits bestens bekannt. Besonders charmant: Julien Mauskas weiche, kraftvolle Stimme mit gelegentlichen Soll-Bruchstellen und herrlich rauen Untertönen. Der wunderbar extrovertierte, leicht nachdenkliche Indie-Sound aus der Echokammer wird im Refrain durchaus tanzbar und doch himmlisch nüchtern verarbeitet – ein gelungener Spagat, den auch der Opener „Harm“ vollzieht. Hier breitet sich – sukzessive und doch beständig – ein alles für sich einnehmendes Gitarrendickicht mit durchaus schroffer Note aus, über weite Strecken von kerniger Eingängigkeit überlagert.

Ebenfalls sehr gelungen ist der live eingespielte Abschluss „Hush Hush“. Der nackte, rohe Sound steht diesen fünf Minuten sehr gut, setzt in einem Meer an Halleffekten und Melancholie bittersüße, angenehm bissige Akzente. „Follow“ und „Blue & Green“ könnte ebenso prima im Indie-Radio laufen. Während ersterer Track mit seinen Synthie-artigen Klängen für Sekundenbruchteile einen Schwenk gen The Cure andeutet, wird in zweiterer Perle der größte Pop-Moment dieser EP in einem weiteren charmanten, schelmisch grinsenden Refrain für Massen versteckt.

Verstecken müssen sich The Munitors nun wirklich nicht. Der beherzte Schritt, der auf dieser zweiten EP getätigt wurde, ringt ein breites Grinsen, einträchtiges Mitnicken und die Hoffnung auf weitere Schmankerl dieser Güteklasse ab: „Sleepless Careless Dreamless“ wirkt erwachsen und hat doch nichts mit „Coming of Age“ am Hut, wächst stetig und punktet dennoch mit gekonntem, subtilem Understatement. Die vier Munitoren geben ein weiteres kräftiges Versprechen für die Zukunft ab.

The Munitors - Sleepless Careless Dreamless

Sleepless Careless Dreamless
VÖ: 09.01.2015 (DL-Single)
Fisherman Records (Broken Silence)

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