Abattoir Blues – Sense

Abattoir Blues

Eine Band, die sich nach einem Nick Cave-Album benennt, kann so schlecht nicht sein. Mit dem drastischen, wuchtigen Auftreten von Abattoir Blues dürfte der australische Großmeister höchst zufrieden sein, musikalisch orientiert sich das Quintett aus dem britischen Brighton jedoch eher an wütenden Post Punk-Klängen gepaart mit fieberhaftem Alternative Rock und bissigen, pointierten Texten. Ihre neueste Single „Sense“ wird zum bisherigen Prunkstück des Abattoir’schen Schaffens.

„Sense“, die A-Seite, befasst sich mit Depressionen. Mehr als fünf mitreißende Minuten lesen und hören sich wie ein Erfahrungsbericht. Geradezu unschuldig grooven sich Abattoir Blues ein und erinnern mit dem synthetisch angehauchten, letztlich aber doch organischen Sound ein wenig an Holy Esque. Bedrohlich und poppig zu Beginn, schließlich von wüster Distortion und sich mehrfach entladenden Gitarrensalven begleitet – kaskadenartig schwappt das Arrangement über den geneigten Hörer hinweg, bevor es zum Schluss wieder ruhig, geradezu balladesk wird.

Auch der zweite neue Song, „Fading“, bewegt. Die B-Seite befasst sich mit Xenophobie und wurde zwar vor dem Brexit-Votum geschrieben, hat seither aber (leider) nichts an seiner Dringlichkeit und Relevanz eingebüßt. Als vergleichsweise geradliniger Rocker, der sogar einen Hauch Editors zwischen bereits erwähnte Post-Fluten setzt, zeigen Abattoir Blues eine weitere Facette ihres reichhaltigen Sounds. Mit „Sense“ präsentieren sich die Briten in Bestform und lassen auf baldigen Nachschub zwischen beklemmender Düsternis und hoher lyrischer Intelligenz hoffen.

Abbatoir Blues - Sense

Sense
VÖ: bereits erhältlich! (DL-Single)
Cannibal Hymns

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