Templeton Pek – Watching The World Come Undone

Templeton Pek

Während den Aufnahmen zu ihrem neuen Album schwirrte ein Begriff immer und immer wieder über den Köpfen Templeton Peks: Brexit. Die Abschottung ihrer britischen Heimat vom Rest Europas ist für die Melodic-Hardcore-Veteranen aus Birmingham immer noch ein Rätsel. Auf „Watching The World Come Undone“ beobachten und analysieren sie nun auf globaler Ebene, wie ein Teil der Bevölkerung ihre eigene Zukunft sabotiert, und wie ein anderer Teil entschieden dagegen rebelliert.

Am Sound des Trios hat sich nicht viel verändert, ihr melodischer Hardcore bleibt ordentlich angepunkt und zumeist eingängig wie Sau. Zehn kleine Hymnen bekämpfen Angst und Hass mit durchdachten Ideen. Zu den Hits des Albums zählt „The Aftermath“, aus dessen Refrain sich der Albumtitel ableitet. Vergleichsweise ruhige Strophen bauen Spannung auf, danach explodieren Templeton Pek mit präzisen Uptempo-Attacken. Die erste Single „The Awakening“ geht hingegen den umgekehrten Weg und hält das Energielevel konstant hoch. Mächtige Breakdowns und gewaltige Mitsing-Parts gehen regelrecht unter die Haut.

Was fehlt, sind Durchhänger. 34 Minuten lang packen die Briten feine Songperlen aus. Selbst der anfangs etwas unrund laufende Rausschmeißer „On Our Own“ hat seinen Charme und – natürlich, möchte man fast sagen – einen grandiosen Chorus. Das Doppelpack „Sirens“ und „Collision Course“ bemüht sich hingegen um mehr Hardcore-Power, vergisst dabei aber ebenso wenig auf melodische Momente wie der eröffnende Abräumer. Durchaus metallische Riffs treffen auf punkige Leidenschaft und einen Hauch von Endzeitstimmung.

Kurzweilig und unterhaltsam von vorne bis hinten: „Watching The World Come Undone“ zeigt Templeton Pek einmal mehr in Bestform. Hymnische Schlachtrufe, mitreißende Durchhalteparolen und eingängige Hoffnung auf eine bessere Zukunft geben sich die Klinke in die Hand, von scharfzüngigen weltpolitischen Beobachtungen begleitet. Aber auch ohne lyrische Ebene macht die neue Platte der Briten richtig Laune. Wer hier nicht schon beim zweiten Track mitbrüllt, hat bereits verloren.

Templeton Pek - Watching The World Come Undone

Watching The World Come Undone
VÖ: 23.02.2018
Drakkar (Soulfood Music)

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