Durand Jones & The Indications – Durand Jones & The Indications

Durand Jones & The Indications

Manche Platten verlangen einen zweiten Anlauf. Case and point: Durand Jones. Der Soul-Sänger versetzte 2016 die amerikanische Szene mit seinem selbstbetitelten Debüt in helle Aufregung. Gemeinsam mit seiner Band The Indications erinnert er an legendäre Stimmen, kultiviert dabei dennoch seinen ureigenen, klassischen Sound. Otis Redding und Smokey Robinson lassen grüßen – „Durand Jones & The Indications“ erhält seinen verdienten Re-Release.

Beim Hören dieser acht Songs wirkt es, als wäre die Zeit stehengeblieben. Bereits der pumpende und doch ungemein lässige Opener „Make A Change“ unterhält bestens. Von einer mächtigen Kickdrum getragen, strahlen diese dreieinhalb Minuten beängstigende Coolness aus, getragen von einer kraftvollen und einfühlsamen Stimme mit dezenten Abstechern in moderenere Gefilde, sogar von einem Hauch Jazz begleitet. Mehr von der instrumentalen Grandezza der Indications vermittelt der weitestgehend instrumentale Rausschmeißer „Tuck ‚N‘ Roll“, der förmlich nach Bewegung schreit.

Prunkstück dieses kurzen wie effektiven Debüts ist seine ungemeine Bandbreite. Von der stylischen Swoon-Ballade „Can’t Keep My Cool“, die so auch in den 60ern prima funktioniert hätte, bis zum ellenlangen „Now I’m Gone“, in dem sich Jones, begleitet von meisterlicher Gitarrenarbeit, so richtig freischwimmt, wird so ziemlich jeder Bereich abgedeckt. Zwischendurch tanzt und boppt „Smile“ mit nicht ganz so sonniger Doppelbödigkeit, während „Is It Any Wonder?“ ganz stilvoll gen Schlafzimmer zieht.

Natürlich – nein, liebend gerne – hätte es noch ein wenig mehr Musik sein dürfen, doch auch diese knapp 33 Minuten wissen zu begeistern. Durand Jones setzt Retro-Glanzlicher mit seinen Indications und beeindruckt mit imposanter Range von schnell und hibbelig bis zu schmachtend und dezent anzüglich. Fans von Curtis Harding sowie des viel zu früh verstorbenen Charles Bradley dürfen hier bedenkenlos zugreifen, zumal die Neuauflage – transparentes rotes Vinyl plus digitales Live-Album – das Erlebnis Durand Jones genüsslich gen Perfektion trägt.

Durand Jones & The Indications - Durand Jones & The Indications

Durand Jones & The Indications
VÖ: 16.03.2018
Dead Oceans / Colemine Records (Cargo Records)

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