Spielbergs – This Is Not The End

Spielbergs
(c) Simen Sikari

Im April vergangenen Jahres gelang Spielbergs mit ihrer ersten EP „Distant Star“ eine echte Punktlandung. Durch die Bank Hits und ein echter Überflieger schraubten die Erwartungen auf das Debütalbum der Norweger in schier außerirdische Sphären. Davon ließ sich das Trio aus Oslo kein Stück beeindrucken und wurde im Laufe der Monate sogar noch eine Spur lauter und kratzbürstiger. „This Is Not The End“ darf gut und gerne als Kampfansage verstanden werden.

Zwei Tracks eben jener fast schon legendären EP haben es auch aufs Album geschafft und machen sich dort richtig gut. Während das überlebensgroße „We Are All Going To Die“ so und so über jeden Zweifel erhaben ist, scheint der Titelsong „Distant Star“ nun noch ein Stück größer und eingängiger geworden zu sein. „4AM“ kann problemlos mithalten. Hier zeigt sich bereits das intensivierte Faible der Norweger für Shoegaze, Fuzz und Noise – schroffe Gitarren mit poppigen Melodien, die sich in einem weiteren großen Refrain entladen. Daran kann man sich gar nicht satt hören.

Einzig ist nicht alles Gold, was glänzt. Mit „McDonalds (Please Don’t Fuck Up My Order)“ schrubbt sich die Band ins Gaze-Dream-Pop-Abseits. Siebeneinhalb Minuten sind für eine okaye Idee, gerade kurz nach Halbzeit, eine Spur zu großzügig und zu ausladend. Es bleibt allerdings bei diesem einen Ausrutscher, denn die beiden anderen überlangen Tracks „Forevermore“ (zwischen College-Rock und Grunge-Pop) und „Familiar“ (eine Art Anti-Ballade) rücken die schiefe Optik ebenso schnell gerade wie der fieberhafte Opener „Five On It“ oder der im Kleinen explodierende Schrubber „You All Look Like Giants“.

Die Magie ihrer ersten EP fangen Spielbergs auf „This Is Not The End“ immer wieder ein, auch wenn sie am Ende nicht ganz an diese herankommen. Und doch bleibt das Niveau unwahrscheinlich hoch mit einem Strauß an Hits, vertrauten Perlen, kurzen Ausflügen in die Rumpelkammer und großartigen, understateten Pop-Weisheiten. Die Norweger servieren Zimtsterne mit Stahlkanten und werfen Alternative-Perlen vor die Säue – ein überaus reizvolles Debüt, welches dem vorauseilenden Ruf der Band fast durchgehend gerecht wird.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 01.02.2019
Erhältlich über: By The Time It Gets Dark (AL!VE)

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