Kategorie: Reviews & Previews

EASY EASY

EASY EASY – EASY EASY

Es hat sich angekündigt, es war verdammt noch mal Zeit dafür: Nach vier packenden EPs bündeln EASY EASY ihre gesamte Strahlkraft endlich auf einem Album. Und das nimmt alles mit, was die letzten Jahre so einbrachten, darunter zwei Headliner-Touren und umjubelte Festival-Auftritte. Natürlich bleiben die Kölner so herrlich energisch und ungeschliffen wie immer, rennen gerne offene Türen ein, lassen den Kater schon mal Kater sein und lieben zugleich doch das Verwaschene, das leicht Unwirkliche. Besagte Full-Length-Platte heißt einfach nur „EASY EASY“ und kommt in seiner symapthischen Dringlichkeit doch leichtfüßig daher.

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YASS

YASS – Feel Safe

Noise im krautigen Doppel, nominell ohne beachtenswerte Hinterteile: Hinter YASS stecken Markus Brengartner und Frank Otto, die mit verschiedenen Bands seit den späten 90ern weltweit touren, in dieser Duo-Besetzung seit 2012 jedoch hypnotisierenden Lärm mit Hooks fabrizieren. Krautrock, Noise Rock und Post Punk sowie eine Fülle an Samplern, Loops, Plugins und Vocal-Effekten begleiten den eigentümlichen wie hochgradig faszinierenden klanglichen Mikrokosmos. „Feel Safe“ beschreibt die hochgradig aufregende nächste Evolution des eigenen Klanguniversums.

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Garbage

Garbage – Let All That We Imagine Be The Light

Eine finstere, dystopische Gegenwart braucht Hoffnung und Optimismus. Das dachte sich Shirley Manson und wollte, nach einer eher direkten Platte, Garbage in herausfordernde Gefilde führen. Mit der Mission, Gutes zu tun, anstatt Schaden anzurichten, und den Menschen wieder so etwas wie Macht und Selbstbestimmung über ihre eigene Existenz zurückzugeben, begab man sich mit wenig ins Studio und rang um die eigene Stimme in einer in vielerlei Hinsicht vorbelasteten Zeit. Zudem setzt man auf „Let All That We Imagine Be The Light“ auf bevorzugt analoge Instrumentierung und gerne widersprüchliche Soundscapes, die stetig um Licht und Schatten kreisen.

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Mt. Joy

Mt. Joy – Hope We Have Fun

Der sympathische Aufstieg von Mt. Joy setzt sich fort. Nach einer mächtigen Headliner-Tour durch Europa und Nordamerika, von einem ausverkauften Gig im legendären Madison Square Garden gekrönt, ging es an den Nachfolger von „Orange Blood“. Und dieser stand im Zeichen dieser langen gemeinsamen Reise, im Guten wie im Schlechten, mit zahlreichen Highlights und persönlichen Aufs und Abs. „Hope We Have Fun“ ist die Überschrift der letzten Jahre und symbolisiert Zusammenhalt, in 13 eindrücklichen Kapiteln über eine verrückte Welt und den eigenen Mikrokosmos festgehalten.

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The Satellite Year

The Satellite Year – Shipwreck

Der Satellit kreist wieder in der Umlaufbahn: 2007 im Saarland gegründet, veröffentlichten The Satellite Year zwei Alben unter diesem Namen, bevor sie nach diversen Besetzungswechseln eine Zäsur beschlossen und zu Atlanta Arrival wurden. Vor dem Release des einzigen Albums unter diesem Namen erlag Schlagzeuger Björn Mertz im Alter von nur 24 Jahren einem Hirntumor. Nach einer Zwangspause wegen Pandemie und zwei Proberaumwechseln reifte der Wunsch, zurück zu den Wurzeln zu kehren. The Satellite Year sind wieder da und verarbeiten auf „Shipwreck“ eine in jeder Hinsicht ereignisreiche Zeit im vertrauten Soundgewand.

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MRCY

MRCY – Volume 2

Die Zusammenkunft von Produzent Barney Lister und Sänger Kojo Degraft-Johnson als MRCY schlug vor ziemlich genau einem Jahr verdient hohe Wellen. Ihr butterweicher, überwiegend analoger RnB- und Soul-Ansatz machte den kurzen, prägnanten Einstand „Volume 1“ zum vollen Erfolg. Darauf soll natürlich aufgebaut werden, wenngleich das britische Duo ein paar Dinge anders machen möchte. Frische Ideen, neue Soundscapes und ein deutlich modernerer Blick auf Liebe, Selbstfindung und das Heilen des Selbst begleiten „Volume 2“ und erweitern den vertrauten Sound auf vielfältige Weise.

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Foxwarren

Foxwarren – 2

Bevor sich Andy Shauf in jüngerer Vergangenheit als Solokünstler und Songwriter etablierte, war er Teil von Foxwarren. Das ist er auch weiterhin, bloß mahlen die Mühlen bei den Kanadiern etwas langsamer. Ihr erstes Album erschien 2018, fast zehn Jahre nach der Gründung, weitere sechseinhalb Jahre später landet nun der – erstmals im Quartett aufgenommene – Nachfolger. Hier rückt Indie-Folk ein klein wenig in den Hintergrund, auch der Aufnahmetechnik geschuldet. Alle Musiker sammelten Ideen in den Heimstudios, luden diese in einen Ordner hoch und ließen sie von Shauf via Sampler zu Collagen verarbeiten, in wöchentlichen Online-Meetings diskutiert und weiterentwickelt. „2“ klingt im besten Sinne anders und frisch.

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Lucio Corsi

Lucio Corsi – Volevo essere un duro

Bleich geschminktes Gesicht, spaciges Bowie-Glam-Kostüm, ein überlanges Piano und ein aus der Zeit gefallener Song: Der 31jährige toskanische Sänger und Songwriter Lucio Corsi feierte im Februar sein Debüt beim renommierten Festival di Sanremo, erreichte Platz 2 und heimste den Kritikerpreis ‚Mia Martini‘ ein. Etwas überraschend reiste er nach dem Verzicht von Gewinner Olly zum Eurovision Song Contest nach Basel und übertraf mit Platz 5 die Erwartungen. Ein Über-Nacht-Erfolg ist Corsi aber keinesfalls, heimst nun die verdienten Lorbeeren von bald 15 Jahren harter Arbeit ein. Mit seinem vierten Album „Volevo essere un duro“ ging es erstmals an die Spitze der italienischen Charts – und mit ESC-Rückenwind könnte es auch hierzulande endlich mit verdienter Aufmerksamkeit klappen.

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Morcheeba

Morcheeba – Escape The Chaos

Morcheeba als Phänomen zu bezeichnen, würde dem Duo nicht annähernd gerecht werden. Seit mittlerweile 30 Jahren sorgen die TripHop-Ikonen für begeisternde, vielschichtige und mitreißende Klänge, emotional und entspannt, fieberhaft und aufwühlend. Skye Edwards und Ross Godfrey betonen das Familiäre dieser Platte. Edwards‘ Ehemann Steve Gordon (Bass) und Sohn Jaega (Drums), beide langjährige Live-Mitglieder, waren im Studio mit dabei, Godfrey Ehefrau Amanda Zamolo mischte als Gast und Co-Autorin mit. Das nunmehr elfte Studioalbum „Escape The Chaos“ wurde gemeinsam erarbeitet und lebt von seiner heimeligen, intensiven Atmosphäre.

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Sophia Kennedy

Sophia Kennedy – Squeeze Me

Klare Kante inmitten klarer Unklarheiten, das war schon immer die Sache der Wahl-Hamburgerin Sophia Kennedy. Die in Baltimore geborene Musikerin bemühte bereits auf ihren ersten beiden Alben einen angenehm andersartigen Pop-Ansatz, begleitet von Themen wie Selbstbestimmung, hinterfragten Machtpositionen und komplexen zwischenmenschlichen Beziehungen. All das und mehr intensiviert sie nun und knüpft daraus ein ganzheitliches Narrativ auf Albumebene. Zudem wagt sich „Squeeze Me“ an so etwas wie Minimalismus und arbeitet die Sollbruchstellen zwischen Musik und Text konsequenter denn je aus.

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