Kategorie: Reviews & Previews

Gotye – Eyes Wide Open

Viel gespielt, viel parodiert: mit „Somebody That I Used To Know“ ist Gotye ein Riesenhit gelungen. Die Single war auf Platz 1 der deutschen Charts und hält sich nach einem halben Jahr immer noch in den Top 20, das dazugehörige Video wurde alleine auf YouTube 200 Millionen Mal geklickt, startete die internationale Karriere von Walk Off The Earth und hat nebenbei die smarte Neuseeländerin Kimbra einem breiten Publikum vorgestellt. Als zweite Auskopplung aus dem starken, überaus abwechslungsreichen Album „Making Mirrors“, das es immerhin in die Top 3 geschafft hat, erscheint nun „Eyes Wide Open“. Für einen CD-Release reicht es interessanterweise nicht, wohl auch, weil besagter Riesenhit immer noch heftig rotiert.

Weiterlesen

Serj Tankian – Figure It Out

Während sich die Musikwelt fragt, ob System Of A Down nach ihrer überaus erfolgreichen Live-Reunion vielleicht doch noch eine neue Platte aufnehmen, ist Frontmann Serj Tankian längst mehrere Schritte voraus. Vier, um genau zu sein, denn gleich vier neue Alben hat der im Libanon geborene Sänger im vergangenen Jahr geschrieben – einmal Jazz, einmal Electro (gemeinsam mit Jimmy Urine von Mindless Self Indulgence), das Klassikwerk „Orca“ und das rockige „Harakiri“, das im Juli erscheinen wird. Wie der Nachfolger zu „Imperfect Harmonies“ klingen könnte, verrät „Figure It Out“, das mit seinem Gummitwist durchaus zu überraschen weiß.

Weiterlesen

Lustre – Of Strength And Solace EP

Schon dunkel, ja? Dann wenden wir uns nun dem neuesten Output von Lustre zu. Die Ein-Mann-Band aus Schweden schickt ihrem mittlerweile dritten Album wie gewohnt eine EP voraus. „Of Strength And Solace“ umfasst vier Parts, die dort angesiedelt sind, wo der atmosphärisch gefasste Ambient Black Metal seine Erfüllung findet. Man genießt ihn vorzugsweise in aller Ruhe, während die weite Welt schweigt, also nach Anbruch des Lichts der Dunkelheit. Stärke und Trost sollen bescheret sein. Oder, wie wahre Schönheit erst durch Repetition entsteht.

Weiterlesen

Gossip – Perfect World

Nur wahre Musikexperten konnten vor 2009 mit dem Bandnamen Gossip wirklich etwas anfangen. Dabei existiert die Gruppe um die vollschlanke Sängerin Beth Ditto bereits seit 1999, als sie sich in Olympia, der Hauptstadt Washingtons, gründete. Erste Zeichen setzten sie allerdings erst 2007 mit der Single „Standing In The Way Of Control“, die es in Großbritannien bis auf Platz 7 schaffte, das gleichnamige Album holte Platz 22. Der große Durchbruch gelang schließlich im Sommer 2009, als das energetische „Heavy Cross“ in mehreren Ländern die Top 10 knackte und bei uns den silbernen Rang erreichte. Mit ihrem fünften Studioalbum „A Joyful Noise“ und der dazugehörigen ersten Single „Perfect World“ wollen die drei US-Amerikaner nun an die bisherigen Erfolge anknüpfen.

Weiterlesen

Get Cape. Wear Cape. Fly – Maps

Als Sam Duckworth vor fünfeinhalb Jahren als Get Cape. Wear Cape. Fly (eine bezaubernde Batman-Referenz) mit „The Chronicles Of A Bohemian Teenager“ debütierte, war er ein junger Singer/Songwriter zwischen Indie- und Folk-Esprit, der mit kleinen Songperlen von sich reden machte. Mittlerweile hat Duckworth ein Soloalbum unter seinem bürgerlichen Namen herausgebracht, während das Cape nun deutlich experimenteller angelegt wird, mit den Waffen Bandsound und Britpop in den Kampf zieht. Auf „Maps“ gibt es viel zu entdecken, natürlich auch unter dem Einfluss der „Occupy London“-Bewegung, für die sich der 26jährige Brite besonders engagierte.

Weiterlesen

Cats On Fire – All Blackshirts To Me

Das laue Uni-Leben lässt viel Zeit für musikalische Beschäftigung. Wie diesem Blog anzumerken ist. Dennoch hätte der Beginn ihres Studiums für die Mitglieder von Cats On Fire beinahe das Ende ihrer Band bedeutet. Das war anno 2003, man hegte erst kurz aber entschlossen Indie-Pop Ambitionen, doch suchte noch nach Überzeugung. Ein paar Wechsel in der Besetzung brachten schließlich das benötigte Know-How und ließen die Finnen mit einer vielversprechenden EP in Skandinavien durchstarten. Das war anno 2006, prompt folgten zwei Studioalben. Eine kurze Bio bisher, die jedoch zeigt, dass man es ernst meint. Wir hören rein in den Drittling, „All Blackshirts To Me“.

Weiterlesen

Gojira – L’enfant sauvage

2010 befanden sich Gojira am Scheideweg. Die französischen Tech Metal-Experten waren zwei Jahre mit ihrem Album „The Way Of All Flesh“ unterwegs gewesen, wurden von Metallica als Opener für deren Tour ausgewählt und spielten mit Lamb Of God, während Frontmann Joe Duplantier auf dem Cavalera Conspiracy-Debüt „Inflikted“ mitspielte. Erstmals ohne Management- und Label-Deal unterwegs, begab sich das Quartett aus Bayonne ins Studio ohne fixen Zeitplan. Herausgekommen ist dabei „L’enfant sauvage“ (dt. „Das wilde Kind“), das am 22. Juni via Roadrunner erscheinen wird und sich mit einer der großen Fragen der Menschheitsgeschichte – Was ist Freiheit? – befasst. Den Titeltrack gibt es schon jetzt auf die Ohren.

Weiterlesen

Marilyn Manson – Born Villain

Die letzten Jahre waren für Marilyn Manson-Fans nicht gerade einfach. „Eat Me, Drink Me“ und vor allem „The High End Of Low“ erwiesen sich als Rohrkrepierer, der ‚Lord of Fuck‘ verlor seinen Labeldeal, schickte seine Verlobte Evan Rachel Wood in die Wüste, trennte sich von allerlei Memorabilia und zog sich in sein Apartment zurück. Offensichtlich hat dieser radikale Schnitt Brian Warner gut getan, denn frisch ausgeruht widmet er sich – gemeinsam mit Twiggy Ramirez und Chris Vrenna – auf „Born Villain“ wieder schweren, düsteren Klängen. Die Hommage an seine Lieblinge Killing Joke, Joy Division, Bauhaus und The Birthday Party gelingt, der Patient lebt.

Weiterlesen

Of Monsters And Men – My Head Is An Animal

Der Gewinn eines nationalen Musikwettbewerbs kann vorübergehend beflügeln, man tritt ein paar Mal auf und das wars’s dann. Oder es kommen wahres Talent und glückliche Umstände zusammen, man spielt eine Wohnzimmer Session und dabei aus seinem noch kleinen Repertoire den größten Hit, der dann seinen Weg über zahlreiche Blogs bis zum amerikanischen Rolling Stone findet, einem gehörigen Ritterschlag, was diesem isländischen Geheimtipp schlagartig eine internationale Chance gibt: Of Monsters And Men haben genau das erlebt und setzen nun nach zwei Jahren zum großen Sprung an. Der begann ganz klein mit „Little Talks“ und lässt nun das erste Album folgen.

Weiterlesen

Stanfour – Learning To Breathe

Viele Newcomer-Bands haben mit ihrem Debütwerk schon ihr gesamtes Pulver verschossen und liefern im Anschluss zumeist nur noch mittelmäßige Massenware ab. Stanfour dagegen konnten sich bisher von Single zu Single steigern. Weder ihre erste Single „Do It All“ noch „For All Lovers“ stachen aus der Masse der Veröffentlichungen heraus. Der erste größere Hit, das ursprünglich von Tom Albrecht für den Sieger der Castingshow „Deutsche Stimme 2003“ geschriebene „In Your Arms“, war dann schon besser, kam letzten Endes aber zu schmalzig daher, als dass er auch auf längere Sicht hätte begeistern können. Mit „Wishing Your Well“ gelang Stanfour 2009 schließlich eine qualitative Steigerung um 100 % und darüber hinaus auch die erste Top 10-Platzierung in ihrer Karriere. „Learning To Breathe“, Vorbote des neuen Albums „October Sky“, könnte nun den nächsten Schritt auf der Karriereleiter der schleswig-holsteinischen Band darstellen.

Weiterlesen

Wir verwenden Cookies. Cool?