Schlagwort: Alternative Rock

Laura Jane Grace In The Trauma Tropes

Laura Jane Grace In The Trauma Tropes – Adventure Club

Zwei Einladungen nach Griechenland binnen sechs Monaten legen den Grundstein für ein grandioses Album: Laura Jane Grace reiste im Vorjahr wiederholt nach Südeuropa. Erst war sie von der Onassis Foundation eingeladen worden, das etwa 100 Jahre alte Gedicht „Walls“ von Constantine P. Cavafy für eine Kurzdoku zu vertonen, bevor es im Sommer ein Residency-Programm in Athen sein durfte. Gemeinsam mit (Noch?)-Ehefrau Paris Campbell Grace und diversen lokalen Musikern entstanden neue Songs. Und daraus wurde schließlich ein komplettes Album: „Adventure Club“, so der Spitzname für ihre hellenische Freundes- und Musikgruppe, kommt dem Against Me!-Sound so nahe wie lange nicht.

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Red Mess

Red Mess – Hi-Tech Starvation

Berlin. Berlin. Sie fuhren nach Berlin. 2013 im brasilianischen Londrina gegründet, veröffentlichten Red Mess ein Album und mehrere Kleinformate, bevor sie nach Corona eine Europatour spielten und gleich den großen Sprung in die deutsche Hauptstadt wagten. Eine weitere Platte folgte, die Zahl der Konzerte nahm zu, der Sound reifte. Inzwischen haben die Noisolution-Feinschmecker zugeschlagen und gewähren dem fieberhaften wie abgehangenen Sound des Trios eine starke, verdiente Bühne. „Hi-Tech Starvation“ räumt in aller Kürze ab und verpasst den drückenden Wüstenklängen frische Akzente.

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Kombynat Robotron

Kombynat Robotron – AANK

Binnen kürzester Zeit etablierten sich Kombynat Robotron als Geheimtipp für ellenlange, krautig-psychedelische Meditationen rein instrumentaler Art – verklärt, verspielt, getrieben und immer für die eine oder andere Überraschung gut. Die größte Überraschung setzt es aber jetzt: Das Trio aus Kiel kann auch singen. Und songdienlich arbeiten. Mit „AANK“ bricht die Band aus vermeintlichen, wenngleich sehr locker definierten Mustern aus und steuert neue Ufer an. Ob dieser mutige, gerne mal lärmende und auf andere Weise herausfordernde Schritt gelingt?

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Stereophonics

Stereophonics – Make ‚Em Laugh, Make ‚Em Cry, Make ‚Em Wait

Die walisische Maschine läuft weiter und weiter und weiter. In ihrer Heimat zählen die Stereophonics weiterhin zu den größten Bands und konnten kürzlich ihr neuntes Nummer-Eins-Album feiern, von ausverkauften Hallen ganz zu schweigen. Und doch sollte es auf der neuesten Platte, ihrem bereits 13. Studiowerk, etwas anders zur Sache gehen. Kelly Jones und Konsorten wollten sich von jeglichem Ballast befreien und auf das Wesentliche konzentrieren, betont vielfältig aufgestellt und doch nach Möglichkeit ohne unnötiges Beiwerk. „Make ‚Em Laugh, Make ‚Em Cry, Make ‚Em Wait“, der erneute Chartstürmer aus UK, rattert in gerade einmal einer halben Stunde durch.

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Bush

Bush – I Beat Loneliness

Die produktive Hochphase von Bush setzt sich fort. Seit dem Quasi-Comeback „The Sea Of Memories“ 2011 nach zehnjähriger Albumpause erschienen vier weitere Platten sowie eine Werkschau. Gavin Rossdale hatte während der Tour zum 30er bereits eine ordentliche Portion neue Songs geschrieben, die nun auf dem inzwischen zehnten Studioalbum landen. „I Beat Loneliness“ setzt auf die nunmehr vertraute, tried and tested Mischung aus Alternative Rock und (Post-)Grunge, dieses Mal von Texten über den Umgang mit dem eigenen Selbst, mit emotionalem Ballast und einer zerrissenen Welt durchzogen.

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We Are Scientists

We Are Scientists – Qualifying Miles

Heuer steht für We Are Scientists ein großes Jubiläum ins Haus: Ihr erstes Album „With Love And Squalor“ erschien vor 20 Jahren, damals die perfekte Platte zur perfekten Zeit. Mitten im ersten Post-Punk-Revival entwickelten sich Tracks wie „Nobody Move, Nobody Get Hurt“ und „It’s A Hit“ zu modernen Klassikern. Das Kernduo Keith Murray und Chris Cain ist immer noch aktiv und fleißig, wagt musikalisch gerne mal etwas und ist mitterweile in einem beschwingten wie emotional aufgeladenen Spannungsfeld zwischen Indie und Alternative angekommen. Auf ihrem neunten Studioalbum setzt sich das fort: „Qualifying Miles“ entwickelte sich während den Aufnahmen zu einer Abhandlung über Nostalgie, Wehmut und Melancholie, verliert aber keineswegs sein Lächeln.

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Yungblud

Yungblud – Idols

Nach zwei UK-Chart-Toppern in Folge wollte und will Yungblud eine andere musikalische Seite zeigen, fernab von Pop-Punk, Pop/Rock und HipHop-Einflüssen. Der bald 28jährige Dominic Richard Harrison nahm die britische Rockgeschichte der letzten gut 50 Jahre ins Visier, über vier Jahre lang in Leeds als Liebeserklärung an UK-Gitarrenmusik erarbeitet und bewusst ohne Fokus auf Singles angelegt. Mehr noch, herausgekommen ist sogar ein Doppelalbum, das in zwei Teilen erscheint. Den Auftakt macht „Idols“, das sich mit Hard Rock, Glam, Britpop und Alternative auseinandersetzt und mehr denn je ein Gesamtkunstwerk sein möchte.

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Glare

Glare – Sunset Funeral

Während das große Shoegaze-Revival entweder gerade abebbt, erneut Fahrt aufnimmt oder eh nie so wirklich eine Pause eingelegt hatte, wandert der verspätete Blick auf neue Hoffnungsträger aus Texas. Wobei, ganz so neu sind Glare freilich nicht. Das im Rio Grande Valley gegründete Quartett besteht mittlerweile seit 2017, veröffentlichte diverse Kleinformate und nahm selbst die Zwangspause locker hin. Inzwischen steht man bei Sunday Drive Records, einem Rock-lastigeren Offshot der Krach-Könige Deathwish, unter Vertrag, und packte im Frühjahr ein erstes Album aus. „Sunset Funeral“ hallt noch nach und klingt tatsächlich so, wie es der Titel vermuten lässt.

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late night drive home

late night drive home – as i watch my life online

Ein einstiges Online-Phänomen erklimmt die nächste Sprosse auf der Karriereleiter: late night drive home nahmen ihren Ursprung 2019, als Andre Portillo und Juan „Ockz“ Vargas aus El Paso erste Tracks auf Soundcloud veröffentlichten. Zwei Jahre später war man eine komplette Band, seither erschienen diverse EPs und Singles, wobei alleine „Stress Relief“ über 100 Millionen Mal gestreamt wurde. Der nächste Schritt ist nun ein komplettes Album, mit Epitaph im Hintergrund und erstmals in einem richtigen Studio aufgenommen. „as i watch my life online“ versteht sich als Serie von Online-Vignetten, die sich kritisch und ehrlich mit der Suche nach Bestätigung in sozialen Medien befasst, während das Selbstwertgefühl Schritt für Schritt flöten geht.

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Swain

Swain – Infinite Child

Geduld ist eine Tugend, mit der Fans von Swain mittlerweile bestens vertraut sein sollten. Gut, gleich sechs Jahre seit „Negative Space“ sind natürlich eine ganze Menge Holz. Die Welt veränderte sich schnell, und auch bei den Niederländern ist einiges anders. Einerseits kommt man aktuell nur noch in Trio-Besetzung ins Eck, andererseits setzt sich die musikalische Weiterentwicklung fort. Ihr nunmehr viertes Album könnte kaum weiter von den lärmenden Anfangstagen entfernt sein, gibt sich deutlich emotionaler und introvertierter, ohne dabei auf die vertraute Intensität zu vergessen. Unter der Ägide von Szene-Produzentenlegende J. Robbins entstand mit „Infinite Child“ ein bewegendes Happening.

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