Schlagwort: Electro-Rock

Mirrors For Princes

Mirrors For Princes – What We Do With What Others Have Done To Us

Seit 2022 arbeiten Mirrors For Princes an ihrem ureigenen Rockentwurf. Das Trio aus Berlin schätzt Indie- und Alternative-Klänge, hat aber ebenso ein Herz für Elektronik und TripHop. Garbage, Siouxsie Sioux, Paramore und die Yeah Yeah Yeahs standen unter anderem Pate, wenngleich sofort klar wird, dass hier jemand seinen eigenen Sound gefunden hat. Aufgenommen in der britischen Grafschaft Kent unter der Ägide von Barny Barnicott (u. a. Arctic Monkeys, Sam Fender, Editors, Kasabian), befasst sich das von einem Sartre-Zitat inspirierte „What We Do With What Others Have Done To Us“ mit Hoffnung und Zusammenhalt, während die Welt in sich zusammenfällt.

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De Staat

De Staat – Red, Yellow, Blue

Drei Primärfarben brechen das gängige Albumformat auf. Während den Lockdowns experimentierten De Staat mit verschiedenen Releasemöglichkeiten und entschlossen sich letztlich dazu, drei EPs bzw. Songzyklen zu basteln, nach den drei Primärfarben benannt. Die roten Tracks sind eher aggressiv und ruppig, auf der gelben Seite wird es beschwingt und tanzbar, während im blauen Umfeld melodische Introspektive dominiert. Nach dem häppchenweisen Release über zig Monate stellt das Quintett diese Sammlung nun fertig und veröffentlicht sie zugleich als CD- und Vinyl-Sammelbox. „Red, Yellow, Blue“ holt alle 15 Exkurse unter ein Dach.

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Circa Survive

Circa Survive – Two Dreams

Schluss, aus, vorbei? Die Zukunft von Circa Survive ist ungewiss. Am 19. Oktober gab die Band eine Pause auf unbestimmte Zeit bekannt, widmet sich nun neuen Herausforderungen. Zuvor werden jedoch noch zwei besondere Releases zusammengefasst: Die beiden zunächst rein digital erschienenen Lockdown-EPs „A Dream About Love“ und „A Dream About Love“ zeigten einen großen musikalischen Shift. Von Post-Hardcore und Alternative Rock ist nur mehr wenig zu hören, stattdessen macht sich mehr Elektronik breit. „Two Dreams“ vereint diese (Abschieds-)Releases nun erstmals auf einer physischen Ausgabe.

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Pleil

Pleil – Keine Zeit

Unorthodoxe Faszination begleitete „Die Spur des Kalenders“, das erste Solowerk des Veteranen Marco Pleil. Der Lo-Fi-Ansatz – E-Gitarre, Stimme und Distortion allein im weiten Raum – schlug im Frühjahr 2020 ein, passte zu den damals noch neuen Umständen einer isolierten Welt. Live bleibt Pleil diesem Konzept treu, will auf Platte allerdings nun sämtliche Grenzen einreißen. Experimente sind willkommen, Elektronik erhält eine prominente Rolle, ohne dabei den ursprünglichen Sound ad acta zu legen. Der Musiker hat „Keine Zeit“ und tankt sich durch zwölf Songs in unter einer halben Stunde.

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Infant Finches

Infant Finches – Sci-Fi Immune

Ist das eine Live-Band oder wurde das Material kräft bearbeitet? Exakt diesen Effekt wollen Infant Finches mit ihrer Musik erzeugen. Das Duo Jan Philipp und Frederik Bruun machte mit seinen ersten beiden EPs bereits von sich reden – eine spannende Angelegenheit zwischen den Stühlen, die gerne mal im besten Sinne an alt-J erinnern kann und sich doch sympathisch von den britischen Kollegen abhebt. Die stete Suche nach der cleversten Wendung, ohne sich dabei bewusst zu verrennen, zeichnet auch das erste Album „Sci-Fi Immune“ aus – eine im besten Sinne experimentelle und doch so wunderbar organische Platte.

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Goose

Goose – Endless

Seit 15 Jahren veröffentlichen Goose ihre Interpretation elektronischer Musik, von Pop- und Rock-Einflüssen gekonnt begleitet. Die Belgier bemühen sich um stete Neuerfindung ihres Crossover-Ansatzes, ohne dabei die eigentliche Inspiration aus den 90er Jahren ad acta zu legen. Mittlerweile veröffentlicht das Quartett über sein eigenes Label und nahm zumindest teilweise in den legendären Motorbass-Studios auf, wo einst die französische House-Szene zuhause war. Musikalisch merkt man davon aber eher wenig: „Endless“ setzt den Trend der letzten Platten mit Gusto und Elan fort.

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alt-J

alt-J – The Dream

Fünf Jahre. Fünf lange Jahre sind seit „Relaxer“ vergangen, auf dem sich alt-J neu zu orientieren versuchten, ihre Dekonstruktion konsequent vorantrieben. Die Suche nach der perfekten Form des musikalischen Ausdrucks setzt sich fort, wenngleich es nach dem mittelprächtigen Vorgänger doch etwas aufzuholen gäbe. „The Dream“ holte sich Inspiration von wahren Geschichten aus Hollywood, aus dem persönlichen Umfeld, von Intrigen und Menschlichkeit. Der Sound, so die vollmundige Ansage, sei reifer geworden, es gehe nun um Songwriting und Präzision, ohne den Wahnsinn der ersten Werke komplett ad acta zu legen.

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Blood Red Shoes

Blood Red Shoes – Ghosts On Tape

Ein Beiwerk der Umstände, so lässt sich das neue Album der Blood Red Shoes bezeichnen. Zum ersten Mal seit Jahren wohnten Laura-Mary Carter und Steven Ansell wieder in derselben Stadt. Songwriting und Aufnahmen waren abgeschlossen, mit einem Release wartete man jedoch, als sich ein Riegel vor sämtliche Tour-Möglichkeiten schob. Carter startete einen Podcast und nahm ein Solo-Mini-Album auf, Ansell produzierte Electro- und Alternative-Künstler. All das und mehr findet sich nun auf „Ghosts On Tape“ wieder, das über weite Strecken wie ein musikalischer Neustart wirkt und doch nicht so ganz überrascht.

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Garbage

Garbage – No Gods No Masters

So etwas wie Stress oder unnötige Eile kennen Garbage nicht. Shirley Manson, Butch Vig und Konsorten lassen ordentlich Zeit zwischen ihren Platten vergehen, „Strange Little Birds“ hat fast auf den Tag genau fünf Jahre auf dem Buckel. Jetzt ist das Alternative-Quartett doch wieder da und kann nach mehr als einem Vierteljahrhundert im Geschäft tatsächlich noch überraschen. „No Gods No Masters“ ist ein Werk, das auf musikalischer sowie textlicher Ebene teils unerwartete Wege geht und damit alles richtig macht.

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You Me At Six

You Me At Six – Suckapunch

Seit einem Jahrzehnt sind You Me At Six Dauergäste in den britischen Album-Top-10. Freilich hat sich der Sound des Quintetts mittlerweile deutlich gewandelt. Von den Anfängen zwischen Pop-Punk und Emo blieb wenig übrig, man experimentierte immer mehr und tauchte verstärkt in tanzbare Gefilde ab, ohne dabei auf Gitarren zu verzichten. Den vorläufigen Höhepunkt dieser Entwicklung bildet das siebte Album der Band. „Suckapunch“ ist noch elektronischer, spielt zugleich mit HipHop und RnB, bleibt dabei aber stets eine Rock-Platte. Mehr oder minder.

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