Schlagwort: Folk

Everything But The Girl

Everything But The Girl – Fuse

Plötzlich wieder da, als wäre nichts gewesen: Im Jahr 2000 verabschiedeten sich Everything But The Girl am Höhepunkt. Tracey Thorn zog sich zunächst ins Private zurück und veröffentlichte ein paar Solowerke, während Ben Watt unter anderem als Produzent, DJ, Remixer und Label-Chef tätig war. Ende vergangenen Jahres kündigte das Ehepaar ein Comeback an. Beide sind mittlerweile 60, scheinen allerdings in einen kreativen Jungbrunnen gefallen zu sein: „Fuse“ verschließt sich keinsfalls vor der Moderne, bemüht sich aber ebenso auf den Sound nach den Remix von „Missing“ zwischen folkiger Indie-Akustik und wuchtiger Elektronik mit Deep-House-Einschlag.

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Matt Holubowski

Matt Holubowski – Like Flowers On A Molten Lawn

Zig Millionen Streams, Musikpreise, Goldene Schallplatten, große Tourneen und Festival-Auftritte sowie prominente Fans: Für Matt Holubowski läuft es. Der kanadische Singer/Songwriter spielt mit Genres und Erwartungen, greift tief auf das Persönlichste zu und genießt zudem überaus kreative Phasen, in denen er exzessiv an neuer Musik arbeitet. Für seine neueste Platte wolle er einfache Melodien mit möglichst komplexen Arrangements kombinieren, sodass man sich das Ergebnis immer wieder anhören möchte, um neue Details zu entdecken. Exakt das gelang prima mit „Like Flowers On A Molten Lawn“.

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Timesbold

Timesbold – Not Still Here

Jason Merritt ist einer der bekanntesten Unbekannten im Folk- und Singer/Songwriter-Mikrokosmos. Mit seinen diversen Bands und Projekten veröffentlicht er seit über 20 Jahren Musik, zuletzt vor allem als Whip oder mit den Miracle Whips. Zum ersten Mal seit 2008 gibt es ein neues Album von Timesbold, deren Folk und Americana mindestens so viele Iterationen durchmachte wie das Line-up. Dieses, so Merritt, bestehe aus zwei bis zwanzig Personen – je nachdem, wannd und wen man gerade fragt. An den großen Songwriter-Qualitäten des Protagonisten hat sich nichts geändert, wie „Not Still Here“ eindrucksvoll demonstriert.

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Ghost Woman

Ghost Woman – Anne, If

Ob solo oder nicht, wenn Evan Uschenko zur Gitarre greift, wird es magisch. Das galt bereits vor einem halben Jahr, als er sein erstes Album als Ghost Woman veröffentlichte. Der Retro-lastige Sound mit Folk-, Alternative- und Kraut-Noten funktioniert zumindest auf der Bühne als Band, begleitet von allerlei langjährigen Mitstreitern – seiner kreativen und romantischen Partnerin Ille van Dessel (Poolface) an den Drums sowie Nick Hay an sämtlichen Saiteninstrumenten. Von Performances und neuen Erfahrungen bestätigt, soll „Anne, If“ nun etwas deutlicher und genauer demonstrieren, was Ghost Woman eigentlich ausmacht.

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Margo Price

Margo Price – Strays

Die Suche nach dem eigenen Sound, der eigenen Stimme, nach Selbstbestimmung – für Margo Price ist die selbstbewusste und zugleich fragile Präsentation ein zentraler Ankerpunkt ihrer Musik, die sich in den letzten Jahren deutlich veränderte. Ursprünglich als Country-Hoffnungsträgerin gestartet, ging es zuletzt stärker in Richtung Rock. Davon will „Strays“ jetzt noch mehr. Price baut sich selbst wieder auf, sagt ihren Dämonen den Kampf an und geht unverblümt mit diesen um. Quasi im Vorbeigehen entsteht ihr bislang bestes Album.

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James Yorkston, Nina Persson And The Second Hand Orchestra

James Yorkston, Nina Persson And The Second Hand Orchestra – The Great White Sea Eagle

Vor zwei Jahren bemühte James Yorkston einen frischen musikalischen Ansatz. Gemeinsam mit dem schwedischen Kollektiv The Second Hand Orchestra spielte er „The Wide, Wide River“ ein. Die Idee dahinter: Nur Yorkston sowie Bandleader Karl-Jonas Winqvist kannten die Tracks vor dem Studio, die Arrangements wurden dann im Kollektiv aufgenommen. Für den Nachfolger stieg der Schotte von der Gitarre aufs Klavier um. Winqvist schlug eine weitere Stimme vor – plötzlich war die legendäre Nina Persson von The Cardigans im Boot. Am Aufnahmeprozess änderte sich jedoch herzlich wenig, und das hört man dem funkelnden „The Great White Sea Eagle“ auch im besten Sinne an.

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Hayden Arp

Hayden Arp – With Eliza

Auf dem Weg von ersten Ideen bis zur Fertigstellung seines Debütalbums durchreiste Hayden Arp zahlreiche Städte, mehrere Länder und überquerte sogar einen Ozean. Erste Spuren entstanden bereits 2018, als er in Richmond mit den Musiker*innen Lucy Dacus und Ali Thibodeau (Deau Eyes) lebte. Die Schlagzeugspuren folgten 2019 in Nashville durch Jake Finch, weitere E-Gitarren kamen 2020 in Los Angeles hinzu. Gesang und Mixing schlossen die Angelegenheit schließlich im eigenen Homestudio in der neuen Heimat Wien ab. Entsprechend bemüht „With Eliza“ etwas Vergängliches und Vergangenes, vermengt Indie, Folk und Pop mit Nostalgie.

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Jeb Loy Nichols

Jeb Loy Nichols – United States Of The Broken Hearted

In den frühen 80er Jahren zog Jeb Loy Nichols von New York nach London und begann dort ein neues Leben als Musiker – neben seinen Solowerken war er unter anderem Teil der Fellow Travellers – und Künstler. Dabei schwebte ihm immer schon eine Platte im durch und durch amerikanischen Sound (in etwa das, was Gram Parsons „Cosmic American Music“ nannte) vor. Genau das ist nun endlich passiert: „United States Of The Broken Hearted“ bringt Singer/Songwriter und Folk, Country und Soul, Reggae und Jazz für einen eklektischen wie bewegenden, belebenden Mix zusammen.

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L.A. Salami

L.A. Salami – Ottoline

Die Suche nach dem Selbst hinter dem Selbst treibt L.A. Salami seit jeher an. Der in Peckham geborene Lookman Adekunle Salami wollte immer schon mehr über seine eigene Identität, seine Familie und seine Herkunft erfahren. Unter anderem äußert sich das in seiner überaus vielschichtigen Musik, die gerne mal den Bogen von Folk und Singer/Songwriter über Indie Rock und Post Punk bis hin zu Rap und HipHop spannt. Was auf „The Cause Of Doubt & A Reason To Have Fate“ bereits höchst spannende Blüten trieb, genießt nun eine nicht minder spannende Fortsetzung in Form von „Ottoline“.

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John Moreland

John Moreland – Birds In The Ceiling

Antworten werden überbewertet. John Moreland hat keine und bezweifelt, das sonst jemand welche bieten kann. Stattdessen werfen die Songs des 37jährigen aus Tulsa, Oklahoma Fragen auf. Er versucht, die Welt um sich herum zu verstehen, und tut dies mit den Werkzeugen eines Folk-Musikers, der aus den engmaschigen Verhältnissen seines vermeintlichen Käfigs ausbrechen möchte. Die ruhigen, meditativen und doch eindringlichen Songs nehmen ein gewisses Eigenleben an, waren unter anderem in „Sons of Anarchy“ zu hören und führten zu diversen Late-Night-Auftritten. Auf „Birds In The Ceiling“ verbreitet Moreland einmal mehr seine ureigene Magie.

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