Schlagwort: Fuzz Rock

Fomies

Fomies – Liminality

Die überaus fleißigen Fomies melden sich nach eineinhalb Jahren schon wieder mit einer neuen Platte zurück und lassen doch keinerlei Verschleißerscheinungen aufkommen. Mit ihrem wütenden und doch verklärten Sound entführen die Schweizer Psych und Kraut regelmäßig in lärmende, verplante, aber auch angenehm bekömmliche Gefilde, von fuzzigen Gitarren und Lautmalerei begleitet. Exakt jene intensive und doch introspektive Mischung kommt auf „Liminality“ erneut durch und widmet sich einer Phase der Transformation und Erneuerung, der Reise ins Neue und Unbekannte, in zwölf packenden Kapiteln.

Weiterlesen
Odd Couple

Odd Couple – Rush-Hour des Lebens

Von den Köpfen und den Festplatten über den Datenstrom bis zur finalen Platte, so gestalteten sich die letzten vier Jahren bei Odd Couple, die nach einer Möglichkeit suchten, ihren weiterhin angenehm schrägen Sound zu konkretisieren. Berlin trifft Dada, Garage Rock trifft Kraut, verträumter Fuzz-Pop kollidiert mit Psychedelia, Sein ringt mit Schein – für Jascha Kreft und Tammo Dehn ein Versuch, den Flickenteppich nach der erzwungenen Ausbremsung zusammenzustückeln. „Rush-Hour des Lebens“ ließ sich erzwungenermaßen viel Zeit und schafft es trotzdem, bei aller Vielschichtigkeit stets fest im Hier und Jetzt verankert zu bleiben.

Weiterlesen
Bikini Beach

Bikini Beach – Cursed

Ein Album der Gegensätze wollten sie aufnehmen, voller Widersprüche und neuer Finsternis. Bikini Beach beobachten die globalen und gesellschaftlichen Entwicklungen überaus nachdenklich und frustiert. Das hört man dem deutsch-schweizerischen Trio, das rund um den Bodensee wohnt, mehr denn je an. Überwiegend in Eigenregie produziert und von Ärzte-Bassist Rod Gonzalez abgemischt, geht „Cursed“ in eine deutlich düsterere, noisigere Richtung, ringt mit persönlichen Problemen und der steten Überforderung durch all das, was ringsum passiert. Dass diese 13 Songs dennoch verdammt souverän und intensiv rüberkommen, passt ins Bild.

Weiterlesen
Poppy Wizard

Poppy Wizard – Holy Spirit Gang

Zwischen Düsseldorf und Köln entstand während den Lockdowns ein Zwei-Mann-Projekt, das nach und nach zur kompletten Band anwuchs. Hinter Poppy Wizard stecken vier langjährige Freunde mit einer gemeinsamen Leidenschaft für die Musik, die Alternative Rock und Grunge ebenso mitnehmen wie Fuzz und Shoegaze. Mal verträumt und melodisch, dann wieder roh und knüppelhart, so zeigt sich der schwelgende und intensive Sound des Quartetts. Mit ihrer ersten EP „Holy Spirit Gang“ beim Talenteschuppen Supervillain rennen sie nun offene Türen ein.

Weiterlesen
Vibravoid

Vibravoid – We Cannot Awake

Die ungekrönten deutschen Psych-Könige machen einmal mehr lautstark von sich reden. Vibravoid veröffentlichten 22 Studioalben in den letzten 35 Jahren, versuchten viel, standen und stehen dabei stets für Qualität mit Nachdruck. Das Trio um Mastermind und Düsseldorfer Szene-Legende Doktor Koch erschafft einmal mehr musikgewordene Fieberträume mit Kraut-, Fuzz- und Acid-Rock-Einschlag sowie intensivsten Frequenzen und existenziellen Grundsatzfragen. „We Cannot Awake“ setzt die geradezu beängstigende Serie mächtiger Platten einmal mehr gekonnt fort und kramt zugleich ein altes, vertrautes Werkzeug aus den Untiefen des kreativen Schuppens hervor.

Weiterlesen
De Forbandede

De Forbandede – Menneske

Ein Fuzz-Psych-Doppelalbum mit dänischen Texten, das liest sich zunächst erst einmal sehr schräg. Für De Forbandede (dt. „Die Verfluchten“) ist das jedoch absoluter Ernst. Das Quartett aus dem Norden veröffentlichte bislang zwei spannende Alben und mehrere Kleinformate, auf denen man nach und nach den eigenen Sound erkundete. In der Landessprache fand man den idealen Ausdruck des eigenen Seins und nutzte zugleich die Downtime der vergangenen Jahre, um ausgiebig an neuem Material zu arbeiten. „Menneske“ (dt. „Mensch“) ist sogar ein Doppelalbum geworden und versucht mit 85 ausufernden Minuten zu überfordern.

Weiterlesen
Kaskadeur

Kaskadeur – Phantom Vibrations

Das Album nach dem Album hebt ab. Vor zweieinhalb Jahren meldeten sich Kaskadeur mit neuem Namen und neuem Sound. „Uncanny Valley“ war dem retrolastigen Stoner-Spektrum der alten Band entwachsen und wilderte gefühlt überall, nahm Prog und Psych, Fuzz und Kraut hin zu. Dieser überaus eigentümliche wie unterhaltsame Mix geht nun in eine nicht minder ansprechende neue Runde: „Phantom Vibrations“ – das Phänomen, wenn man glaubt, das Handy summen zu hören – zieht die titelgebende Halluzination für ein ebenso verstörendes wie im besten Sinne verwirrendes Werk zwischen analogen und digitalen Sphären heran.

Weiterlesen
Errorr

Errorr – Self Destruct

Grantiger Lärm liegt in der Luft, wenn Errorr in die Saiten hauen. Das in Berlin ansässige Quartett um den schwedischen Multi-Instrumentalisten Leonard Kaage (u. a. The Underground Youth) nahm seinen Ursprung in Solo-Demos zwischen Tourneen und Aufnahmejobs. Im Laufe der Zeit wurde daraus eine sehr laute Band, die Noise Rock, Alternative und Fuzz mit Power-Pop-artigen Ideen vermischt. ‚Noise-Pop‘ nennen Error ihren Sound, was gar nicht mal so verkehrt ist. Zwölf Songs über die Schattenseiten des Lebens in der modernen westlichen Gesellschaft, über Wut und Verletzlichkeit finden sich auf dem ersten Album „Self Destruct“.

Weiterlesen
The Ballet Bombs

The Ballet Bombs – Mutations

Ein waschechter Geheimtipp stöpselt die Instrumente ein und rockt los: The Ballet Bombs könnte man als Roadburn-Fan bereits kennen. Dort waren sie bereits 2020 als Special Guest eingeladen und traten im Vorjahr schließlich bei der Online-Variante auf. Das Trio aus dem niederländischen Eindhoven wird augenzwinkernd „Blink 182 des Garage Fuzz“ aufgrund ihrer Mischung aus Stoner, Fuzz, Garage und Glam genannt – kurzweilig, eingängig und zugleich herrlich roh. Zwischen Wall of Sound und Melodie wartet die pure Wucht. Ein erstes Album soll Anfang 2023 folgen, doch schon jetzt gibt es mit „Mutations“ eine komplett live eingespielte EP, welche den Derwisch-Charme der Niederländer einfängt.

Weiterlesen
Hook, Line And Sinker

Hook, Line And Sinker – (Smooth Jazz Implies The Existence Of) Rough Jazz

Müssen sich Schweizer Riffs zwangsläufig in Zeitlupe abspielen? Die Quote des furchtbaren Witzes wäre somit erreicht, die Aufmerksamkeit gilt von nun an Hook, Line And Sinker. Tatsächlich spielen Riffs eine wichtige Rolle im Sound des Trios aus Freiburg im Üechtland, das musikalisch weitestgehend in der Wüste beheimatet ist. Stoner, Desert, Fuzz und Psych, aber auch verwaschene Pop-Ideen finden sich auf ihrem ersten Album wieder. Das trägt den wunderbar ausladenden Titel „(Smooth Jazz Implies The Existence Of) Rough Jazz“, wobei eine Sache festgehalten werden möchte: Jazz findet sich auf dieser Platte nicht. Muss ja auch nicht sein.

Weiterlesen

Wir verwenden Cookies. Cool?