Schlagwort: Hardcore Punk

Drug Church

Drug Church – Prude

Auftauchen, Maßstäbe setzen und immer wieder einen drauflegen, das scheint das Motto bei Drug Church zu sein. 2011 in Albany im US-Bundesstaat New York gegründet, veröffentlichte das Quintett bislang vier Alben und verfeinerte seinen ursprünglich rohen Punk-Ansatz weiter und weiter. Ob schroffer (Post-)Hardcore auf der einen oder mächtiger Alternative Rock mit 90s-Einschlag auf der anderen Seite – spätestens mit dem im März 2022 veröffentlichten „Hygiene“ hatten sie den Kultstatus endgültig hinter sich gelassen. Nun winkt die verdiente Kür: „Prude“ hat das Zeug zum berühmten nächsten Schritt.

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Friends With Boats

Friends With Boats – Bumper Sticker Poetry

Eine mehr als 20jährige Freundschaft über zwei Kontinente verbindet die fünf Musiker hinter Friends With Boats. Zwischen Hannover und Vancouver ist der Abstand offenkundig kleiner, als man meint. An Silvester 2021 aus einer Laune heraus gegründet, um einen Song aufzunehmen, entwickelte sich die Schnappsidee schnell zur ernstzunehmenden Band, die mit Herzblut zu Werke geht. Neun der zehn Songs auf ihrem ersten Album entstanden binnen einer Woche im Proberaum. „Bumper Sticker Poetry“ erscheint nun in Eigenregie und fängt einen kurzweiligen, 90s-angehauchten Sound zwischen Punk, Hardcore und Emo mit dicken Melodien und kräftigen Abrissbirnen ein.

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Kontrolle

Kontrolle – Grau

Zwei Alben wie Nackenschläge, so finster und doch so roh: Kontrolle aus Solingen und Düsseldorf wurden schnell überaus laut und wuchtig vorstellig und siedelten sich irgendwo im erweiterten Post Punk- und (Cold-)Wave-Umfeld an, ohne dabei ihre Hardcore- und Punk-Wurzeln zu verleugnen. Das klappte bislang gar hervorragend und wirft nun einen Drittling ab. Der soll noch einen Tacken ruppiger und kompromissloser ausfallen, begleitet von deutschen Texten, die zwischen aktuellen Themen und Sorgen sowie diesem kleinen Augenzwinkern pendeln. Mit „Grau“ könnte es für das Trio endlich durch die Decke gehen.

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Four Year Strong

Four Year Strong – analysis paralysis

Gut vier Jahre nach dem Release von „Brain Pain“ hatten Four Year Strong mit einer komplett neuen Situation zu kämpfen. Während sie beim Vorgänger mit mehr als 40 Ideen ins Studio gehen, standen die Masterminds Dan O’Connor und Alan Day dieses Mal mit weitestgehend leeren Händen da. Gemeinsam mit Produzent Will Putney fand man zurück zum eigenen musikalischen Fundament. Plötzlich entstanden Ideen in rauen Mengen, die weiterhin den vertrauten Mix aus Pop Punk und Hardcore mitnahmen, zugleich jedoch auf frischen Wind setzten. Entsprechend vielfältig und anders gibt sich „analysis paralysis“.

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Soft Play

Soft Play – Heavy Jelly

Sie mussten aufhören, um weitermachen zu können: Vor ein paar Jahren tauchten Isaac Holman und Laurie Vincent erst einmal unter, nur um sich mit Nebenschauplätzen zurückzumelden. Baby Dave sowie Larry Pink The Human erkundeten andere kreative Seiten und führten schließlich zu einer Art individuelle Reha. Ein letztlich geplatztes Support-Angebot für Blur brachte das Duo erneut zusammen. Man sprach sich aus, setzte neue zwischenmenschliche Parameter und beschloss, einfach wieder Spaß zu haben. Zudem musste der Bandname weg: Slaves heißen jetzt Soft Play, haben sich ihren sperrigen bis hymnischen Punk-Ansatz jedoch beibehalten. „Heavy Jelly“ ist das erste Album nach sechs Jahren, Mini-Comeback und erstes Lebenszeichen unter neuem Namen zugleich.

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Sissies

Sissies – Cockroach Swing

Mit „Fixed“ war der Hamburger Band Sissies Ende 1997 ein kleiner Überraschungshit gelungen, von der Fachpresse für den kompromisslosen Mix aus Stoner-Riffs, Retro-Chic und punkigem Drive gefeiert. Zwei weitere Alben folgten, bevor man untertauchte. Gut 20 Jahre nach der letzten Platte meldet sich die Formation als Sextett zurück und packt einfach mal alles, was sie damals so groß machte, auf ein Album. „Cockroach Swing“ setzt sich aus zehn Songs zusammen, von 1997 bis 2022 geschrieben und in Thomas Götz‘ Tomatenplatten Studio aufgenommen.

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The Chisel

The Chisel – What A Fucking Nightmare

Eine der wichtigsten neueren Punk-Bands der letzten Jahre meldet sich mit einem Dampfhammer zurück. 2020 aus aktuellen und ehemaligen Mitgliedern von Violent Reaction, Arms Race und Chubby & The Gang hervorgegangen, entstiegen The Chisel mit einer Handvoll Kleinformate und einem mächtigen Album schnell dem Londoner Underground. Der Mix aus Punk, Oi! und Hardcore rennt offene Türen ein und baut imaginäre Publikumsbrücken. Nunmehr bei Pure Noise angekommen, langt der Zweitling „What A Fucking Nightmare“ beherzt zu und findet den richtigen Mittelweg zwischen beißender Härte und massiven Singalongs.

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Smoke Blow

Smoke Blow – Demolition Room II

Neue Musik ist bei Smoke Blow leider Mangelware. Ihr letztes reguläres Album halt bald vierzehn Jahre auf dem Buckel, mit „Demolition Room“ erschien 2018 immerhin eine Studio-Live-Platte, die allerlei Klassiker mit frischem Wind präsentierte und die rohe Bühnenenergie gekonnt einfing. Davon gibt es nun eine Fortsetzung mit dem gewissen Extra. „Demolition Room II“ vereint nicht nur Tracks aus sämtlichen Phasen der Hardcore- und Punk-Urgesteine, sondern präsentiert zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt auch zwei brandneue Songs, die in diesem Setting besondere Strahlkraft entfalten.

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Crime In Stereo

Crime In Stereo – House & Trance

Mit einem Wort: endlich. Endlich sind Crime In Stereo auch im Studio wieder da. Zwar fand man nach der zwischenzeitlichen Auflösung schnell wieder zusammen, abgesehen von einem Compilation-Beitrag 2021 ist das letzte musikalische Lebenszeichen, das letzte Album, aber bereits über 13 Jahre her. Das ändert sich nun endlich und zeigt zugleich eine Band, an der die lange Pause zwar nicht spurlos vorübergegangen ist, die dennoch nichts an Stärke und Strahlkraft einbüßte. Das in Eigenregie aufgenommene „House & Trance“ setzt sich mit der Gegenwart auseinander, wurde ungewollt politisch und fragt sich, welche Rolle Vernunft in Zeiten wie diesen haben kann.

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Dirty Talons

Dirty Talons – Dirty Talons

Als sich die österreichischen Punk- und Rock-Veteranen Astpai nach knapp zwei Jahrzehnten auflösten, hatten drei Mitglieder bereits ein neues heißes Eisen im Feuer. Das Sextett Dirty Talons veröffentlichte bereits zwei EPs und supportete unter anderem The Deadnotes. Im vergangenen Jahr wurde das erste komplette Album eingespielt. Das Sextett mit Sängerin Jess Howells an vorderster Front beleuchtet universelle innere und zwischenmenschliche Themen aus diversen Perspektiven, stellt dich passenderweise musikalisch ähnlich breit auf. Schlicht „Dirty Talons“ betitelt, rennt der vielschichtige Erstling offene Türen ein.

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