Schlagwort: Indie Rock

Marathon

Marathon – Fading Image

Eine Jam-Session unter Freunden in Amsterdam brachte einer der interessantesten neuen Bands hervor. Kay Koopmans, Lennart van Hulst, und Nina Lijzenga kennen sich bereits seit Schultagen und fanden schließlich einen Sound, der intensive Düsternis und noch intensivere Hoffnung vereint. Als Marathon, live als Quintett unterwegs, vermengen sie unter anderem Post Punk, Grunge, Shoegaze und Indie Rock. Diverse Konzerte und Festival-Auftritte brachten ihnen verdiente Aufmerksamkeit und den Geheimtipp-Status ein. Ihr erstes komplettes Album „Fading Image“ lüftet nun den Schleier des Geheimen mit zehn knackigen Tracks.

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Momma

Momma – Welcome To My Blue Sky

Eine Zeit der Veränderung als Quell der Inspiration für ein neues Album – das stellt erst einmal keine sonderliche Überraschung dar. Und doch ist das, was Momma auf ihrer vierten Platte abziehen, sehr richtig und wichtig. Inspiriert von einem Sommer, der vieles auf den Kopf stellte (unter anderem werden Untreue, Einsamkeit, eine Romanze und viel Alkohol als Eckpunkte genannt), schrieben Etta Friedman und Allegra Weingarten aus einer Phase des ‚parallelen Chaos‘, wie sie es nennen, eine Art offenen Brief an alle Leute, die sie in dieser Zeit begleiteten. „Welcome To My Blue Sky“ kleidet die Coming-of-Age-Story in gewohnt charmanten Indie-Sound.

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Palila

Palila – Children Will Be Furious

Eine kleine, große Überraschung, so präsentiert sich das neue Album der Indie-Magier Palila. Dass sich hier etwas tun würde, kommt nicht gerade überraschend. Einerseits hatte das letzte Would-Werk von Gitarrist und Sänger Matthias Schwettmann bereits zwei kommende Tracks in etwas anderem Soundgewand zu bieten, andererseits erschien parallel ein neuer Song mit unerwarteten Queens Of The Stone Age-Vibes. Von Stoner Rock ist „Children Will Be Furious“ letztlich doch ein kräftiges Stück entfernt, und trotzdem zeigt sich das Trio ausnahmsweise von einer anderen, düsteren Seite, die ihnen gut zu Gesicht steht.

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Herrenmagazin

Herrenmagazin – Du hast hier nichts verloren

Endlich wieder da. Als wären sie nie weg gewesen. Et cetera. Und was auch immer. Fakt ist, dass das bis dato letzte Herrenmagazin-Album fast zehn Jahre auf dem Buckel hat. Irgendwann war tatsächlich Stille eingekehrt, selbst die Band wusste nicht so recht, ob denn noch etwas kommen würde. Und letztlich ging es doch schnell, von ‚glücklichen Fügungen und kreativen Zusammenstößen‘ quasi zur Fertigstellung eines neuen Albums gezwungen. Manche Ideen kreisten bereits seit gut zehn Jahren umher, andere entstanden in der jüngeren Vergangenheit, nur um letztlich zusammenzufinden. „Du hast hier nichts verloren“ klingt gleichzeitig so, als hätte es die Pause nicht gegeben, und mutet doch angenehm frisch an.

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FYUS

FYUS – heal

„FYUS sind immer auf der Suche nach dem Funken Hoffnung in der Beschissenheit der Dinge.“ – dieses wundervolle Zitat eröffnet den Begleittext zum zweiten Album des Aachener Trios. Eigentlich gibt es FYUS bereits seit 2008, eine erste Platte landete aber erst 14 Jahre später, in Eigenregie. Das wurde fleißig betourt, in weiterer Folge griff Barhill Records zu. Dort erscheint mit „heal“ nun ein Werk, das sich dem katastrophalen Zustand der Gesellschaft und der Welt an sich bewusst ist, all dem jedoch die Stirn bietet und sich offensiv mit schwierigen, unschönen Dingen auseinandersetzt. Bis zumindest der besagte Funke Hoffnung ans Tageslicht tritt.

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The Horrors

The Horrors – Night Life

Stillstand war noch nie die Sache von The Horrors. Auf ihrem mittlerweile sechsten Studioalbum geht es jedoch in vielerlei Hinsicht zu etwas anderen Ufern. Von den Gründungsmitgliedern sind einzig Sänger Faris Badwan und Bassist Rhys Webb weiterhin an Bord, das Line-up wurde in den letzten Jahren sukzessive umgebaut, zugleich wollte man den vergleichsweise rohen Ansatz früherer Werke wiederbeleben. Dabei verzichtete man keinesfalls darauf, in den neueren Gefilden der letzten Platten zu wildern, bloß noch schroffer. Auf „Night Life“ verlassen sich die Briten mehr denn je auf Elektronik, auf donnernde Beateske und unterkühlte Stimmung mit Post Punk- und Gothic-Einschlag.

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Greer

Greer – Big Smile

Aller Anfang war für Greer nicht unbedingt leicht. Das südkalifornische Quartett veröffentlichte zwei starke EPs 2020 und 2021, tourte immer dann, wann sich die Möglichkeit bot, doch fand man sich schnell in einer Burnout-Sackgasse wieder. Eine mehr als ein Jahr andauernde Pause bekam Greer und ihrem eigentlich recht beschwingten Sound erstaunlich gut. Man fand sich in der Garage von Drummer Lucas Ovalle wieder, wo die Reise einst begann, redete miteinander, entdeckte das Gemeinsame neu und sichtete das während der Auszeit entstandene Material. Letztlich ging man mit über 200 Songs ins Studio, derer 13 nun auf dem ersten kompletten Album „Big Smile“ gelandet sind.

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Albert af Ekenstam

Albert af Ekenstam – Ghost In Us

Sechs Jahre voller kreativer Stille und intensiver Sinnsuche – so wird die jüngste Ruhephase in der Karriere von Albert af Ekenstam genannt. Der schwedische Klangmagier und Songwriter machte sich zuletzt rar, meisterte allerlei persönliche Herausforderungen und launcht nun den Neustart. Und der bemüht sich um noch mehr Tiefgang als zuletzt, mit bewusst lose zusammengehaltenen Strukturen, dem Post Rock nahe und doch folkig. „Ghost In Us“ kämpft sich durch Verlust, durch die Suche nach neuen Ufern und bemüht sich um Kraft im vermeintlich leeren Raum.

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No Body

No Body – Loves You

Nach dem Ausstieg bei Musa Dagh hat der umtriebige Aydo Abay die nächste Band am Start – und die ist in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich. Im Sommer 2021 wurde er von Sascha Wiercinski, der als Old Nobody instrumentalen Post Rock macht, angeschrieben, er hätte Musik mit Abays Stimme im Kopf geschrieben. Der lehnt zwar aus Zeitgründen erst einmal ab, bleibt von den Songs fasziniert. Letztlich entschied man sich, ein komplettes Album zu machen. Am Schlagzeug sitzt Thomas Götz (Beatsteaks), mit dem Abay bereits auf der ersten Musa Dagh-Platte zusammenarbeitete. Gemeinsam nennt sich das Trio No Body, der Einstand heißt „Loves You“.

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Vundabar

Vundabar – Surgery And Pleasure

Ihre erste Dekade als Band rundeten Vundabar mit einem geschickten Kunstgriff ab: Beflügelt vom überraschenden viralen Erfolg ihres Songs „Alien Blues“ erschien mit „Good Old“ ein Album, das übrig gebliebene Songs sowie Neuaufnahmen wichtiger Tracks beinhaltete. Für das Trio aus Boston war dies zugleich das Ende eines großen Kapitels. Acht schicksalshafte Wochen im Leben von Sänger und Gitarrist Brandon Hagen gaben letztlich den entscheidenden Impuls für den nächsten Schritt. Erst beendete er eine langjährige Beziehung und verlor dadurch sein zweites Zuhause in London, dann verstarb sein Vater plötzlich und schließlich brach er sich seinen Arm in Frankreich. Kaum zurück auf heimischem Boden, wurde der Grundstein für „Surgery And Pleasure“ gelegt.

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