Wu-Tang – Chamber Music

(c) Koch Records

Wu-Tang goes Old School. Kein GZA, kein Method Man, kein Clan – Mastermind RZA präsentiert seine „Chamber Music“. Getragen von Soul-Samples und inspiriert durch Kung-Fu-Filme wird versucht an den Klassiker „36 Chambers“ anzuknüpfen. Mit dabei sind nicht nur Ghostface Killah, Raekwon, U-God, Killah Priest und Inspectah Deck aus dem Clan-Umfeld, sondern auch diverse Rap-Ikonen der 90er, wie Cormega, Kool G Rap und Havoc von Mobb Deep.

Zunächst einmal: „Chamber Music“ dauert gerade einmal knapp 36 Minuten, ist für ein HipHop-Album sehr kurz und lässt den Projektcharakter erkennen. Jeder zweite Tracks (das übrigens ca. 10 Minuten der Gesamtspielzeit) sind Samples aus Kung-Fu-Filmen und daran angelehnte Skits – man kann beinahe von einer EP sprechen. Wenn der Clan und Konsorten aber erst einmal das Mic in die Hand nehmen dürfen, wird es spektakulär. „Kill Too Hard“ mit Inspectah Deck, U-God und Masta Ace ist ein mächtiges, basslastiges Werk, getragen vom erdigen, souligen Sound der Revelations, die als Band dieser Platte mit Sicherheit die großen Gewinner sind.

Einzelne Songs hervorzuheben fällt schwer, da „Chamber Music“ am besten als Gesamtwerk funktioniert. Dennoch, das verspielte, melancholische „Evil Deeds“ mit Ghostface Killah, RZA und Havoc ist verdammt stark ausgefallen. „I Wish You Were Here“ hätte sogar Chart-Potential, was wohl von allem an Tre Williams‘ souligem Gesang liegt – der Mann hat eine fantastische Stimme. „NYC Crack“ mit RZA und der holländischen Sängerin Thea van Seijen geht ebenfalls in Ordnung, weil es eben zeigt, wofür dieses Mini-Album steht: Retro-Feeling, Clan-Flair und Kung-Fu-Attitüde, eben typisch RZA. Wohl eher Ware für Fans und 90s-Affine, qualitativ aber wie immer hochwertig – Wu-Tang eben.

VÖ: 30.06.2009
Koch Records (Universal Music)
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