Dennis Lisk – Suchen & Finden

(c) Robert Wunsch

Denyo, Denyo 77, Dennis Deutschland, Dennis Dubplate – der 32jährige Dennis Lisk hat bereits seit Beginner-Zeiten mit den verschiedensten Pseudonymen gearbeitet, tritt nun aber erstmals unter seinem bürgerlichen Namen aus. Statt HipHop gibt es dieses Mal handgemachte Musik, eine Art Wechsel zum Liedmachertum, der mit „Suchen & Finden“ durchaus als gelungen zu betrachten ist.

„Navigation“ gibt das Tempo – kraftvolle Drums, saubere Akustik-Gitarren und Keys diktieren diese dreieinhalb Minuten, mit denen sich der Reisende Dennis Lisk vorstellt. Nahtlos geht dieser Aufgalopp in die erste Single „Lass los“ über, in der Parallelen zu Clueso besonders deutlich werden. Melancholisch singt er über Liebe und Beziehung, getragen von breitem Bandsound. „Glück fühlt sich anders an“, die Gitarre war noch warm.

Freilich handelt es sich hierbei nicht um ein reines Singer/Songwriter-Album, denn Meister Dubplate bezieht Elemente seiner langen Karriere in dieses Album mit ein. „Blick nach vorn, schau zurück“ ist ein verhinderter Dancetrack mit einer Prise Soul, „Lenk mich ab“ schwer tanzbar und „Derbe“ eine Reggae-Dancefloor-Granate und möglicher Hit. Könnte auch von Jan Delay kommen. Dieser taucht gemeinsam mit Max Herre, Sadyo und Clueso auf „Einfach mal sehn“ ein, einem funkigen Pop/Rock-Song mit kleiner Rap-Einlage und viel Seele.

Insgesamt überwiegen auf „Suchen & Finden“ aber die romantischen, nachdenklichen Momente, vor allem das herzzerreißende „Gefährlich“, in dem sich Lisk als Anti-Beziehungsmensch einstuft. Es ist einer von vielen bewegenden, vor allem aber eindruckenden auf dieser Platte. Handgemachte Musik mit einem gelegentlichen Nicken in Richtung Wurzeln: Dennis Lisk überrascht mit „Suchen & Finden“ und zeigt eine weitere, nicht minder faszinierende Facette von sich, die Fans von Clueso, Jan Delay, aber eben auch Denyo ansprechen dürfte.

VÖ: 10.07.2009
Four Music (Sony Music)
Dennis Lisk @ Myspace | @ Amazon | @ Musicload