Hurts – Stay

Hurts

„Wonderful Life“ von Hurts war nicht weniger als der Überraschungshit 2010. Da tauchte aus dem Nichts – von einer leider ziemlich unbeachteten Vorgängersingle namens „Better Than Love“ mal abgesehen – eine Newcomerband mit einem Song auf, der in dieser Form auch in den 80er Jahren hätte erscheinen können und landete damit in vielen Ländern auf den oberen Plätzen der Charts. Mit einer Nachfolgesingle zu diesem Kracher haben sich Hurts dann aber ziemlich lange Zeit gelassen, erst ein halbes Jahr später gibt es mit „Stay“ neues Futter für die Fans.

Einigen dürfte der Titel allerdings schon bekannt sein, da er auch auf dem Album „Happiness“ zu finden ist. Die breite Masse wird dagegen vermutlich durch den Til Schweiger-Film „Kokowääh“ auf den Song aufmerksam, da dieser im Soundtrack enthalten ist. Bei „Stay“ handelt es sich um eine langsame und ruhige, aber doch unglaublich kraftvolle Popballade im klassischen Sinne. Sanfte Rhythmen und melodische Synthieklänge untermalen Theo Hutchcrafts Gesang auf geradezu wunderbare Weise. Im Vergleich zu „Wonderful Life“ wurden die 80er Jahre-Bezüge deutlich zurückgefahren. Der eine oder andere Synthieklang ist zwar auch hier recht 80er-mäßig ausgefallen. Insgesamt erinnert der Titel aber doch mehr an die großen Popballaden der 90er wie z.B. Wet Wet Wets „Love Is All Around“ oder Madonnas „Frozen“. Auch qualitativ spielt „Stay“ mindestens in der gleichen Liga und besitzt auf seine ganz eigene Weise einen ähnlich stark ausgeprägten Charme wie die Vorgängersingle.

Darüber hinaus enthält die Single zwei dancelastige Remixe des Songs, die der Originalfassung allerdings nicht mal ansatzweise das Wasser reichen können. Außerdem gibt es noch eine Live-Version des Kylie Minogue-Covers „Confide In Me“ zu hören, welche durchaus annehmbar geraten ist. Letzten Endes handelt es sich bei allen drei Songs aber doch eher um Beiwerk, das angesichts der extrem hohen Qualität des Haupttitels zu vernachlässigen ist. „Stay“ dagegen bleibt eine lange und erfüllende Chartskarriere zu wünschen, denn der Titel hat es ob seiner Qualitäten einfach verdient, bei der breiten Masse ein Ohr zu finden.

4,5/5
VÖ: 11.02.2011
Four Music (Sony Music)

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