Darkest Hour – The Human Romance
Im 16 Jahr ihres Bestehens sind Darkest Hour immer noch wütend. Mittlerweile in Europa bei Century Media untergekommen, sind sie vielleicht etwas melodischer und eingängiger geworden, lassen den typischen Punch der zwischen Melodic Death / Thrash und Metalcore aber keineswegs vermissen. „The Human Romance“ schreit förmlich nach Metal-Radio und großen Live-Hymnen, vergisst aber auch auf kleinere Überraschungen nicht.
Gleich vorweg: „The Human Romance“ ist von vorne bis hinten ein absolutes Hitalbum, was nicht zuletzt John Henrys fantastischen Vocals zu verdanken ist. „Savor The Kill“ ist einer dieser Höhepunkte. Mit leicht gedrosseltem Tempo geht es in den Verse, in den sich nach und nach vermehrt melodische Elemente einschleichen. Wird in der Bridge noch ein wenig verschleppt, gleich der Refrain einem einzigen überdimensionalen Gefühlsausbruch. Kaskadenartig setzen Darkest Hour ihre Mischung aus hochgradig eingängigen Gitarren und Henrys schmerzerfüllten Schreien ab, immer und immer wieder.
Wer sich hierin wiederentdeckt, wird auch Tracks wie „Love As A Weapon“ und „Severed Into Separates“, die sich der Frühphase von Killswitch Engage annähern, lieben. In „The World Engulfed In Flames“, „Beyond The Live You Know“ und „Violent By Nature“ stecken jedoch genügend Ecken und Kanten, um Fans der härteren Gangart zufrieden zu stellen. Außerdem servieren Darkest Hour mit „Terra Solaris“ ein knapp neunminütiges Instrumentalstück – erstmals seit acht Jahren. Kurz vor Albumende ist es etwas unorthodox platziert, kann mit dem Zwiespalt aus Doublebass-Gewitter und melodischen Soli jedoch vollends punkten.
So kompromisslos und dennoch eingängig haben Darkest Hour wohl noch nie geklungen. „The Human Romance“ steht für Hymnen mit großen Emotionen, fetten Melodien und monumentalen Refrains ebenso wie für wütende Death- / Thrash-Blendgranaten und einen Ausflug in progressive Gefilde. Der Einstieg fällt leicht, Favoriten kristallieren sich schnell heraus, und „Terra Solaris“ fordert ordentlich. Sauber von der ersten bis zur letzten Note.
VÖ: 04.03.2011
Century Media (EMI Music)
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