Young Legionnaire – Numbers

Young Legionnaire

Als Yourcodenameis:milo um Sänger Paul Mullen 2006 im Rahmen ihres Kollabo-Albums „Print Is Dead Vol. 1“ einen Track mit Gordon Moakes von Bloc Party aufnahmen, konnte wohl kaum jemand ahnen, was Jahre später kommen würde. Yourcodenameis:milo sind Weg vom Fenster, Bloc Party kehren gerade ihrerseits von einer längeren Pause zurück. Zeit genug für Moakes und Mullen (mittlerweile bei The Automatic) als Young Legionnaire ein Album einzuspielen. „Crisis Works“ heißt es, erscheint am 6. Mai und wird von der E-Single „Numbers“ entsprechend behypet.

Ohne Umschweife starten Young Legionnaire in media res, angetrieben von Dean Pearson (La Roux-Tourdrummer Will Bowerman musste seinen Posten aufgrund anderer Verpflichtungen räumen), einem herrlich schrammeligen Riff, Bassgewitter und Mullen markanter Stimme, die wie schon zu Yci:m-Zeiten ein wenig an Brian Molko erinnert. Die Bissigkeit der Kollabo-Ära ist noch zu hören, ebenso die dicke Saitenwand. Moakes hält sich nicht etwa brav im Hintergrund auf, er sorgt auf seinem Viersaiter für ordentlich Power. Sogar so etwas wie einen Refrain hat das Trio in den Song eingebaut – kurz, bittersüß und schmerzlos. Mal eben ein kleines Solo drangeheftet, über das Moakes zu improvisieren scheint, dann geht es back on track bis hin zum monströsen, beinahe metallischen Finale.

So verhältnismäßig übersichtlich gehalten „Numbers“ in punkto Produktion klingt, so wuchtig und druckvoll wirkt es von der ersten bis zur letzten Sekunde, deutlich auf Live-Tauglichkeit getrimmt, mit einem gewissen Jam-Charakter und dem Gefühl für die unerwartete Melodie zwischen zwei brutalen Gitarrenwänden. Im Grunde sind Young Legionnaire hiermit deutlich näher an Yourcodenameis:milo denn an Bloc Party dran, wobei Gordon Moakes selten so präsent geklungen hat. Eben ein rundum gelungener Teaser für einen potentiellen Wellenbrecher auf Albumlänge.

4/5 | DL-Single
VÖ: 02.05.2011
Wichita Recordings / Cooperative Music (Universal Music)

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