Trivium – In Waves

Trivium

Wenn man von Bands spricht, die über die nächsten Jahre im Metalbereich den Status von Top-Draws einnehmen könnten, der mit Metallica, Slayer und Iron Maiden auch nur annähernd vergleichbar ist, fällt mittlerweile auch der Name Trivium immer häufiger. Das Quartett um das einzige verbliebene Gründungsmitglied Matt Heafy – Drummer Travis Smith wurde im vergangenen Jahr gegangen hat sich über vier Alben hinweg in die Modern Metal-Speerspitze gespielt. „In Waves“ setzt nun den auf dem Vorgänger „Shogun“ eingeschlagenen Weg konsequent fort.

Dabei sollte man sich vom vorab veröffentlichten Titeltrack „In Waves“ keineswegs irritieren lassen – der angedeutete Metalcore-Sound ist für das Album alles andere als repräsentativ, funktioniert als Opener nach einem kurzen Intro jedoch hervorragend. Direkt dahinter wartet das melodische, angethrashte „Inception Of The End“ mit der einen oder anderen Überraschung. Es sind nur wenige Sekunden, in denen Trivium gen neue Ufer steuern – wertvolle Momente, in denen ätherischer Klargesang über Doublebass-Gewitter schwebt und damit leichte Erinnerungen an Ihsahn oder Borknagar weckt, bevor ein langsames, beinahe proggiges Solo direkt in den furiosen Schlussteil überleitet. In anderen Worten: Hit, Hit, Hit!

Derlei Wellenbrecher finden sich auf „In Waves“ jedoch selten – nicht weiter tragisch, denn das Album operiert insgesamt auf gewohnt hohem Niveau und kommt ohne einen einzigen Ausfall aus. „Dusk Dismantled“ ist eine finstere Wutprobe mit starker Todesstahl-Schlagseite, während „Watch The World Burn“ und „Caustic Are The Ties That Bind“ klassische Trivium-Melodien in ausladende Gewänder kleiden und die Fünf-Minuten-Marke angreifen. Matt Heafys Klargesang scheint immer besser zu werden, die Solis wirken ebenso stimmig und mit Nick Augusto hat man einen Drummer organisiert, der den härteren Tracks („A Skyline’s Severance“, „Chaos Reigns“) den nötigen Punch verleiht – technisch überaus wertvoll, mit dezenten Math-Ansätzen versehen.

Viel hat sich bei Trivium nicht getan, was jedoch keine schlechte Sache sein muss. Die Power von „Shogun“ wurde problemlos konserviert und auf „In Waves“ konsequent eingesetzt, stellenweise sogar verfeinert: Anspruchs- und druckvolleres Drumming, noch eingängigere Melodien, fiesere Growls, präziseres Riffing; mehr von allem, wenn man so will. „In Waves“ und „Dusk Dismantled“ sind echte Hits, dahinter wartet eine breite Masse an hochwertigen, ausgereiften, hervorragend produzierten Tracks. Zu einem potentiellen Klassiker mag vielleicht der eine oder andere Übersong fehlen, doch summa summarum hält „In Waves“ locker flockig das Niveau des Vorgängers und untermauert einmal mehr die Ausnahmestellung der US-Amerikaner.

VÖ: 05.08.2011
Roadrunner Records (Warner Music)

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