Mastodon – Black Tongue

Mastodon

Mastodon sind im Rock-Olymp angekommen. Progressiv und angriffslustig war das Quartett aus Atlanta, Georgia immer schon, einer breiteren Masse zugänglich sind sie jedoch erst mit „Blood Mountain“ und einer verstärkten Betonung der eingängig rockenden Seite ihrer Sludge-Ausflüge geworden. Mit dem Prog-Konzept-Überalbum „Crack The Skye“ haben sie sich bereits selbst ein Denkmal gesetzt, jetzt folgt die Zugabe: „The Hunter“ soll nun wieder deutlich rifflastiger und geradliniger ausfallen, sofern man das bei Mastodon überhaupt sagen kann. „Black Tongue“ als erster Teaser weckt zumindest hohe Erwartungen.

Der Auftakt erinnert auch gleich mal an die „Blood Mountain“-Ära mit Brann Dailors aggressiven Drumrolls und metallischem, geheimnisvollen Riffing. Mit dem Einsetzen der Vocals hebt der Song erstmals ab – kernig, bissig, aggressiv, dazu überaus druckvoll angelegt. Ein kurzer Refrain wird angedeutet, jedoch gleich wieder verworfen. Nach anderthalb Minuten packt Dailor die Doublebass-Attacke an, dazu schraubt sich der Gesang in höhere Register, nimmt beinahe predigende Züge an. Ein ätherischer Mittelteil leitet das überaus klassisch rockende Solo ein, bevor Mastodon abschließend ein letztes Mal das Gaspedal bis zum Anschlag durchdrücken.

Ohne „Crack The Skye“ und seine episch angelegten Spannungsbögen komplett zu ignorieren, schielen Mastodon wieder ein wenig gen „Blood Mountain“, geben sich aber eine Spur rockiger – zumindest lässt das die erste Single „Black Tongue“ vermuten. Der Georgia-Vierer packt den mittlerweile klassisch rockenden Bandsound aus, spielt mit bärbeißigen Harmonien und aggressiven Drumming. Davon auf das am 23. September erscheinende Album „The Hunter“ zu schließen, wäre jedoch fatal – Mastodon überraschen immer wieder und werden es auch dieses Mal tun. Zumindest auf eine Armada an kantigen Riffs darf man sich gewiss freuen.

4/5 | DL-Single
VÖ: 05.08.2011
Roadrunner Records (Warner Music)

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