Lady Gaga – Marry The Night

Lady Gaga

Die Chartsbilanz der bisherigen Auskopplungen aus Lady Gagas aktuellem Album „Born This Way“ fällt eher durchwachsen aus. War die Vorab-Single „Born This Way“ noch ein souveräner Nummer 1-Hit, verfehlte der Nachfolger „Judas“ sogar den Einstieg in die Top 20 – was unter anderem aber auch an der etwas verspäteten Anmeldung für die Charts gelegen haben könnte. Der eingängige Popsong „The Edge Of Glory“ knackte dann – nicht zuletzt dank des Auftritts bei „Germany’s Next Topmodel“ – die Top 3, doch dessen uninspirierter, als Single im Prinzip indiskutabler, Nachfolger „Yoü And I“ ist dann schon wieder im Flopbereich einzuordnen. Allerdings enthält das Album durchaus noch den einen oder anderen hochklassigen Song. Mit „Marry The Night“ wird nun glücklicherweise einer der stärksten Titel der Platte ausgekoppelt.

Lady Gaga zeigt sich hier eindeutig von ihrer poppig-eingängigen Seite und präsentiert den Fans einen melodischen, stark im Dance der 90er Jahre verwurzelten Midtempo-Popsong, welcher stellenweise sogar mit leichten 80er-Anleihen daherkommt. Auch arbeitet die Künstlerin hier mit musikalischen Gegensätzen; so folgt auf das ruhige, fast schon balladeske Intro schließlich der beatunterlegte elektronische Ausbruch. Wobei elektronisch hier nicht falsch verstanden werden sollte, denn „Marry The Night“ ist definitiv mehr Pop als Dance, zumindest in der regulären Albenversion. Wer eher auf die dancelastigeren Songs von Lady Gaga steht, der könnte mit „Marry The Night“ aber dennoch glücklich werden, denn die Single enthält auch noch den wesentlich elektronischer klingenden David Jost & Twin Radio Mix, welcher auch im Video zum Song Verwendung findet.

Qualitativ ist dieses Mal im Hause Gaga somit alles in bester Ordnung und die bisherige Singlestatistik mit der auffälligen Hit-Flop-Hit-Flop-Reihenfolge spräche im Falle von „Marry The Night“ letzten Endes auch für eine ordentliche Platzierung. Ob diese Statistik aber nun auch wirklich mit einem weiteren – angesichts der Güte des Songs durchaus berechtigten – Hit fortgesetzt werden kann, wird nicht zuletzt von der entsprechenden Promotion abhängen.

4/5
VÖ: 02.12.2011
Interscope Records (Universal Music)

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Marry The Night