Hodja – The Band

Hodja

Mit dem Umzug von Gamiel Stone nach Kopenhagen wanderte ein Stück New York in die dänische Hauptstadt – Stones erste Aufnahmen fanden einst unter der Ägide von Huey Morgan (Fun Lovin‘ Criminals) statt. Den Soul und Blues dieser Zeit hat er nach Skandinavien mitgebracht, wo er mit Schlagzeuger Matthias Arbo Klein Reverend Shine Snake Oil Co. gründete. Im Zuge der dazugehörigen Aufnahmen freundete sich das Duo mit Boi Holm an, Hodja war gegründet. Auf „The Band“ destilliert das Trio Blues und Rock’n’Roll auf 32 begeisternde Minuten.

Blues, Rock’n’Roll, Soul, Gospel, five boroughs und Christiania sind die Zutaten dieser Platte, die mit „She’s So Heavy“ großartig beginnt. Stone singt in den Strophen über ein herrlich kratziges, klassisches Rock-Riff, während der etwas lautere Refrain direkt aus der Garage entsprechend euphorisch bejault und befeuert wird. Mit unheimlich viel Seele und überirdischer Energie fressen sich diese gut 200 Sekunden fest. Nur eine Tür weiter schlägt „Arlene“ ganz andere Töne an, schmachtet stellenweise gar mit herrlichem „Sunny Side Up“-Soulfood und verschmitztem Lächeln – low-key und doch so stimmig.

In dieser Gangart zwischen partytauglichen, erhabenen Rockern und gefühlvollen Leisetretern geht es weiter. Zu packenden, bissigen Rockern wie „The Rapture“ oder „Devil On My Back“ muss man sich bewegen. Stone wächst über sich hinaus mit rauer Raspelstimme, die stellenweise ein wenig Waits mitnimmt und Americana-Flair in die dänische Hauptstadt transportiert. „Going Down“ macht das genaue Gegenteil davon und klingt so, wie man sich das von einer Black Rebel Motorcycle Club-Ballade erwarten würde – treibend, bullig, fließend und doch so butterweich.

Schwachstellen hat diese kurze aber effektive Platte keine, wobei der eine oder andere Hit „The Band“ nicht geschadet ist. Stattdessen überzeugen Hodja mit der Urgewalt ihrer drei Mitglieder, mit einem durchgeknallten, unwahrscheinlich dynamischen Drummer, einem Arrangeur mit Seele und Kalkül sowie einer Urgewalt von Sänger, der gleichermaßen säuseln wie abgehen kann. Knackig, auf den Punkt, lebendig, schwer atmend und unwahrscheinlich unterhaltsam: Hodja muss man sich merken.

Hodja - The Band

The Band
VÖ: 27.03.2015
Noisolution (Indigo)

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