Nap – Villa

Nap

Demo des Monats, Auszeichnungen der internationalen Fachpresse, pointierte Songtitel und die perfekte Union aus instrumentaler Magie und minimalistischem Einsatz von Gesang – Nap sorgen aktuell für ein wahres Rauschen im Blätterwald. Psych-, Stoner-, Doom- und Krautfans haben sich längst auf die Seite des Trios aus Oldenburg gestellt, das nun bei Noisolution unter Vertrag steht und dort die perfekte Bühne für das mächtige „Villa“ gefunden hat.

Kann eine im Vorfeld derart abgefeierte Platte überhaupt liefern? Ja, und wie! Gleich zu Beginn erlebt man ein wahres „Donnerwetter“, wenn sich der fünfminütige Opener behutsam vorantastet. Schreiende, erzählende Gitarren stürzen sich in einen von vielen kleinen Solo-Abschnitten, der statt Muckertum auf Seele setzt und einen kleinen proggigen Gegenentwurf bereithält. In weiterer Folge versuchen sich Nap an kurzen Surf-Sekunden, an 70s-Melodien und lassen die mal vertrackt, dann wieder überaus gelassen agierende Rhythmusabteilung gekonnt anschieben.

Zahlreiche Details und hörbare Liebe zum Musik machen „Villa“ großartig. Das ohnehin bereits finstere, doomige „Shitzo“, einer der Standouts dieses Albums, nimmt beispielsweise zum Ende hin eine kleine, überraschende Wende samt Iommi’schem Gitarrensolo. Im ansonsten herrlich direkten, getriebenen „Autobahn“ schneit Jimmy Page kurz auf einen Kaffee rein, bevor sich das finale Monster im Chaos verliert. Zwischendurch wandelt „Duna“ auf wüsten Psych-Pfaden, während das bedrohliche, überlebensgroße „Ungeheuer“ seinem Namen gerecht wird.

„Villa“ ist eine jener Platten, die mit jedem Durchlauf besser wird, die laufend zusätzliche Details erkennen lässt und ein ohnehin bereits großartiges Album noch stärker, noch voluminöser, noch kräftiger erscheinen lässt. Naps furztrockene und doch emotionale Herangehensweise an ihren Sound ringt höchsten Respekt ab und rechtfertigt jegliche Vorschusslorbeeren. Zwischen instrumentaler Klangforschung und pointierten, minimalistisch eingesetzten Vocals entsteht pure Magie.

Nap - Villa

Villa
VÖ: 03.03.2017
Noisolution (Soulfood Music)

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