Peter Muffin – Ich und meine 1000 Freunde

Peter Muffin

Die Nerven sind nicht nur als Band überaus umtriebig, auch solo zeigen sich die Mitglieder von ihrer produktiven Seite. Neben Sänger Max Rieger, der zuletzt unter dem Pseudoynm All diese Gewalt zwischen Drone und Easy Listening forschte, präsentiert nun auch Bassist und Butzen-Labelchef Julian Knoth eine Solo-Platte. Als Peter Muffin bewegt er sich zwischen Post Punk und Noise. „Ich und meine 1000 Freude“, herrlich unterkühlt von Kollege Rieger produziert, bleibt dem Sound der Hauptband über weite Strecken treu.

Musikalisch gibt es in diesen überaus knapp bemessenen 22 Minuten keine großen Aufreger, erst im Zusammenhang mit den überaus bissigen und konkreten Texten. Muffins Assoziationskriege begleiten unter anderem das grandiose „Es geht vorbei“ durch dreieinhalb lebhafte, hektische Minuten mit Suchtfaktor. Die hibbelige, leicht dissonante Gitarre tanzt gar aufreizend durch das Arrangement und sucht nach dem Sinn des Lebens.

„Nicht einmal ich“ lässt die Gedanken schweben, baut einen schlechten Witz ein und blubbert ansonsten herrlich gleichförmig vor sich hin. Das klingt jetzt reichlich unspektakulär, macht in seiner konsequenten Verweigerungshaltung allerdings ebenso viel Spaß wie die restliche Platte. Natürlich ist „Ich und meine 1000 Freunde“ viel zu kurz geworden, aber durch die Bank starke Songs, gerade als Gesamtkunstwerk, helfen über diese kleine Ernüchterung hinweg. Wer zum gleichermaßen eiskalten und herrlich warmherzigen „Kannte ich dich“ nicht mitwippt, ist sowieso selbst schuld.

Peter Muffin - Ich und meine 1000 Freunde

Ich und meine 1000 Freunde
VÖ: 24.11.2017
Treibender Teppich Records / Butzen

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